Witiko

H83, S. 86c

Am vierzehnten Tage des Monates Hornung schaute der Herzog vom Anbeginne des Lichtes immer stumm gegen das Fenster, welches nicht verhangen war, als sähe er gegen [die] das Morgen[länder, in denen noch langen Streken hin die vielen] land wo noch in weiten Streken hin die verschiedenen Zweige seines Stammvolkes wohnten, und als die Nachmittagschatten, [in die nehmliche Richtung] auch gegen Morgen zeigten, [fingen] suchten seine Hände [an], in der Wolle der Bärendeke [zu suchen, sie] und strebten, sich [dann] zu falten, der Bischof gab ihnen ein silbernes Kreuz, das sie festhielten, das Zimmer füllte sich immer mehr mit Menschen, die Ärzte wachten [sorgsam] über den Herzog, die Priester sagten leise Gebete, und [als] ehe das Licht des Tages [noch vollkommen leuchtete] schied, that er mehrere tiefe Athemzüge, [dann blieb der Athem stehen,] die Lieder sanken [tiefer], und die Züge wurden starr.

Ein Arzt gab mit der Hand ein Zeichen, daß alles vorüber sei.

Der Bischof sagte [mit zitternder Stimme]: "Es geschehe ihm, wie er es verdient hat, [ihm wird viel vergeben werden, weil viel an ihm gesündiget worden ist."] Gott wird ihm verzeihen, an ihm ist viel gesündiget worden."]

Adelheid ging gegen ein Kreuz des Heilandes, das in dem Zimmer stand, kniete nieder, und umschlang es mit ihren Armen. Ihr Angesicht war so bleich wie das des Todten, und ihre Augen lagen tiefer [in den Höhlen] als die seinigen. Wladislaw stand mit Zügen da, die weißer als eine getünchte Wand waren. Die anderen Kinder hatte man in eine [xxx] abgelegene Kammer gebracht.

Witiko entfernte sich, ging in sein Gemach, und ließ dort den Thränen freien Lauf, die aus seinen blauen Augen floßen.

Ein Eilbote jagte sogleich, nachdem der Herzog [die Augen geschlossen] geendet hatte, aus dem Thore. Nacerat hatte Leute in der Burg, und er hatte an allen Orten zwischen Hostas Burg und Prag die besten Pferde, so daß Boten von einem Orte zum nächsten, und von da mit frischen [Pferden, sosehr diese nur zu laufen vermochten,] Thieren wieder zum nächsten fliegen konnten.

Auf diese Weise war es möglich, daß Wladislaw schon am siebenzehnten Tage des Monates Hornung auf den alten heiligen Stuhl der Fürsten von Böhmen gesezt werden konnte.

Wladislaw der Sohn des verstorbenen Herzoges Sobeslaw floh nach Mähren.

Jezt kamen die [ersten] vorzüglichsten Männer der beiden Länder nach Hostas Burg: Nacerat, Zdik, Smil mit seinen beiden Söhnen, Ben der Kriegsanführer, Damaslaw, Slawibor, Nemoy, Znata, Milota, Soben, Beneda und andere[, die von den nahen Zupen oder von Prag herbeigeeilt waren.]. Von den nahen Zupen kamen fast alle, und von Prag her war es wie eine Pilgerfahrt.

Die Botschaft, welche der Bischof Zdik an den Herzog beantragt hatte, war vor dessen Tode nicht mehr zu Stande gekommen.

Der Leib des gestorbenen Herzoges wurde [hierauf] endlich[, da alle Vorbereitungen vorüber waren] mit [großem] Gepränge von goldschwarzen Sammet und edlen Gesteinen mit [xxx] geschmükten Pferden unter dem Geleite aller Männer der Umgebung der besten Männer des Landes der Priester der Ritter und Herren und des unzählbaren Volkes, das an dem Wege wohnte, nach Prag geführt.[Der] Als er dort angekommen war, ging ihm der neue Herzog [ging ihm] bis vor das Thor der Stadt entgegen, und geleitete ihn mit seinen Würdenträgern einem Kriegsgefolge den gesammten Priestern den Stadtherren, Männern, die von den [entlegensten] fernsten Theilen des Reiches ja aus fremden Ländern herbei gekommen waren, und mit allem Volke von Prag und dessen Umgebung zu [der kirchlichen Segnung und zu seiner] der Kirche von Sanct Veit, und dann zu der auf dem Wysehrad, und endlich zu der