Witiko

H76, S. 82b


hatte. Sie [schlugen] gingen mit einander [den Heimweg ein.] fort.

Da sie in [einem] dem Gange [xxx] hin gingen, trat aus einem Seitengange der Bischof Silvester mit seinen Priestern hervor. Witiko stellte sich [ehrerbietig] zurük, und wollte den Greis vorüber lassen. Dieser aber blieb vor dem Jünglinge stehen, und sagte: "Mein gutes liebes Kind, reite zu dem Herzoge, melde ihm, was hier geschehen ist, und sage ihm, daß ich aller Würden ledig bin, und bald kommen werde."

Nach diesen Worten machte er mit den Fingern ein Zeichen wie das des Segens gegen Witiko, und ging mit seinen Priestern weiter. Witiko folgte ihm mit seinem Begleiter in einiger Entfernung[[.]nach.].

Als sie in den Hof gekommen waren, fanden sie dort eine Menge von Menschen. Sie standen fast Kopf an Kopf gedrängt. Theils waren sie von außen herein gekommen, theils waren sie von den Räumen des Gebäudes[, die xxx hatte,] herab gegangen, um den Erwählten zu sehen. Mitten im Hofe hielt Wladislaw zu Pferde von seinen Freunden und von Großen des Reiches umgeben, die ihm Glük wünschten. Er sah sehr ernst aus, und war sehr blaß, nicht so freundlich und lächelnd wie damals, als er bei Chynow als Scharlachreiter neben Witiko geritten war. Der Sohn des Nacerat in seiner prachtvollen Kleidung zu Pferde sizend war neben ihm. Welislaw war da, Casta, Smil mit seinen beiden Söhnen, ¢Ben¢ war auch schon aus dem Saale heraus gekommen, und saß auf einem schwarzen Pferde. Andere stiegen zu Pferde, Diener hielten Pferde für ihre Herren bereit. In der Richtung von dem Thore her drängte sich der junge schöne schwarze Odolen der Sohn des Striz auf einem weißen Pferde sizend und mit dunkelbraunen Gewändern angethan durch die Menge gegen Wladislaw. Der blonde Drslaw war da, der schwarzhaarige Bogdan, der emporragende Predbor, Milota, Nemoy, Jurik, Bartholomäus, und die rothe Feder Domaslaws ragte neben den Häuptern anderer Reiter empor. Der blondhaarige grüngekleidete Kochan suchte sich auf einem schwarzen Pferde seinen Weg durch das Gedränge nach auswärts [xxx], ihm folgte Milhost. Der alte purpurbekleidete Nacerat stand [hinter] an einem großen Fenster in der Burg oben. Eben so der Bischof Zdik, neben ihm der Priester Daniel der Abt von Brewnow und andere. Alle Fenster, die auf den Hof sahen, waren mit Menschen erfüllt. Zahlreiche sehr schöne Frauen konnte man darunter erbliken. Mädchen und Frauen aus dem Volke standen unten im Hofe. Jubel[ruf]geschrei1 ertönte, und von Zeit zu Zeit rief man dem neuen Herzoge Glük und Segen zu. Der alte Bolemil trat aus einer Thür in den Hof. Er wurde von mehreren jungen Männern, die wie seine Söhne und Enkel aussahen, umringt, [sie nahmen ihn in die] und in ihrer Mitte [und führten ihn] gegen das Thor[.] geführt.2

Auf Witiko achtete niemand. Er ging mit seinem Priester längs der Mauer nach dem Ausgange. Von dort eilte er gegen die Stadt. Schwärme von Menschen begegneten ihm, die nach dem Wysehrad strömten. Einige gingen oder ritten von der Versammlung in die Stadt. Auch den ehrwürdigen Bischof Silvester sah er noch einmal, wie er mit seinen Priestern langsam der Stadt Prag zuwandelte. Witiko ging in dem Menschengedränge, das auf dem Wege war, an ihm vorüber.

Als er an seiner Herberge angekommen war, verabschiedete er sich von dem Priester, der ihn begleitet hatte, dankte ihm und bath ihn , daß er dem hocherhwürdigen Bischofe Silvester sagen möge, daß er nicht mehr zu ihm kommen könne, weil er unverzüglich zu dem kranken Herzoge reiten müsse. Der Priester entfernte sich, und Witiko ging in das Haus. Dort sah er nach seinem Pferde, verlangte ein Weniges zu essen, und da beide, er und das Thier gestärkt waren, that er wieder die Pelz[sachen]dinge3 über seine Lederkleidung, verwahrte seine Füsse4 <,> nahm seinen Wurfspieß, bestieg das gesattelte Pferd, und ritt aus der Stadt hinaus.

1-4 Zuvor mit Stift korrigiert