Witiko

H77, S. 83a


Er schlug die Richtung nach Mitternacht ein, und ritt in einem großen Bogen gegen Hostas Burg. Er gestattete sich an verschiedenen Stellen nur so viel Aufenthalt, als unumgänglich zur Stärkung und zum Ausruhen des Pferdes nothwendig war. Die Nachtherbergen machte er so kurz, als es nach seiner Kenntniß der manigfaltigen Wegstreken und nach dem Lichte, das der Himmel auf dieselben herab sendete, möglich war.

Am neunten Tage des Monates Hornung traf er in Hostas Burg ein.

Der Herzog ließ ihn sogleich vor sich bescheiden.

Witiko trat vor das Bett, grif mit seiner rechten Hand in sein Lederwamms, zog das rothsammetne Beutelchen hervor, und reichte es dem Herzog ¢Sobeslaw¢. Der Herzog nahm es, öffnete es, zog das Kreuzlein heraus, sah es einen Augenblik an, stekte es dann wieder in das Beutelchen, und legte es in den Holzschrein hinter dem Bette.1

1 Von Kreuzlein bis Bette mit Stift

Federproben am Rand: der nur Witiko Er schlug

Notiz auf der Rückseite:

Verweisungszeichen de korrespondiert mit H74/S.79b, Fußnote 2): nach dem Tode ihres Vaters ihr Erbe ungetheilt ließen, und sich zur Verwaltung desselben aus ihrer Mitte einen Wl. Wählten, so geschah es auch zuweilen, daß die Landeskinder zur Verwaltung des Landes gleichsam einer Wladyken des Landes wählten, der dann ihr Fürst war. Dieses ist in späteren Zeiten stets öfter geworden. Die Landeskinder aber sind immer die Lechen St. und Wl. Gewesen. ....Eure Rechte müssen von dem des H, gewahrt werden, weil er aus euch hervorgeht. Nur so wird eine glückliche friedliche Zeit, in der ein Einzelner nicht die |Kraft| und das Gut aller für sich gebrauchen und verwenden kann. Es sind aber unter den H. solche gewesen,