Witiko

H61, S. 69a


glauben wollen,
Randnotiz: so müßte es gewiß um ein Großes wachsen, wenn....
und wenn der Herzog, wie andere meinen, unsere besten Beschlüsse, weil sein Gemüth durch die Krankheit getrübt ist, mißbilligen könnte: so würde dieses Feindselige gewiß um Großes erhöht werden, wenn er erfährt, daß der junge Mann, den er mit einem Auftrage betraut hat, von uns zurük gestoßen oder gefangen gehalten wird, und um das Größte, wenn er hört, daß ihm ein Leid geschehen ist. Er wird seine Thaten beschleunigen, er kann durch sein krankes Gemüth auf übereilte Rathschlüsse kommen, und das Unheil kann geschehen, eben da wir uns bemühen, Unheil zu verhüthen.
Randnotiz (Verweisungszeichen vide): Und wenn jemand hier meint.
Wenn wir aber seinen Boten [unter] zu uns zulassen, wird er auf [seine] dessen Antwort harren, und wir gewinnen [die] Zeit, was in der jezigen Lage sehr viel gewinnen heißen kann. Ja es wäre auch möglich, daß der Herzog, nicht blos, wenn er gegenwärtig sein könnte, wie der hochehrwürdige Bischof Zdik gesagt hat, das Gute, das hier geschaffen wird, sieht, sondern es auch, wenn ¢wir ihn schonen und ehren,¢
Randnotizen:
es ihm wird, (xxx)

[den Herzog müssen wir schonen und ehren] durch den Schleier der Krankheit erkennt, und daß alles ausgeglichen ist, und gut vorüber geführt wird. Daher meine ich, daß nicht blos die Hochherzigkeit dieser Versammlung, wie der hochehrwürdige Bischof vor mit dargelegt hat, sondern auch die Klugheit verlangt, daß wir den jungen Mann, der vor uns steht, als Hörer in unsere Versammlung aufnehmen."

Nach diesen Worten ging der Priester Daniel wieder auf seinen Siz.

Da rief der junge Mann Milhost: "Die Erhabenheit dieser Versammlung soll nicht durch die Klugheit zu der Feigheit gebracht werden, sich vor Feindseligkeiten zu fürchten. Ob Feindseligkeiten sind oder nicht, ist einerlei; nur die Macht und Gewalt dieser Versammlung soll über allem bestehen."

Der Bischof Zdik that einen starken Schlag auf die Gloke, und rief: "Du hast dein Urtheil in dieser Sache schon abgegeben, es ist die Reihe der Rede nicht an dir, ich verwarne dich, Milhost, daß du die Ordnung der Versammlung nicht störst."

"Die Ordnung, die Ordnung," riefen mehrere Stimmen.

Zdik ging wieder zu seinem Size. Randnotiz (Verweisungszeichen vide): Der junge Mann sezte sich nieder und Zdik ging...

Hierauf erhob sich ein sehr alter dunkelgekleideter Mann in der zweiten Reihe der Size, und sagte: "Ich bin Lubomir, und glaube, daß die Klugheit und vor allen andern Dingen Randnotiz: xxx die Menschlichkeit verlangen, daß nicht Streit und Hader oder gar nicht etwas viel Ärgeres hervor gerufen werde. Es ist einerlei, wer zuhört, die Ehre der Versammlung liegt in ihrem eigenen Vorgange. Laßt den Knaben nieder sizen, und zuhören." Notizen auf der unteren Hälfte der Seite:

(Die Sprache über den Boten des H. ist also geschlossen)

xxx an der Reihe der Rede

Die Menschlichkeit, weil wir hier versammelt sind, um unser armes Land vor Unglük zu bewahren, verlangt es, daß wir in dieser ungewissen Lage Zank und Zwietracht meiden. Es bedeutet nichts, wer zuhört. Die Ehre der Versammlung hängt von ihrem Vorgehen ab

Ich verzichte auf mein Wort, weil das schon gesagt worden ist, was ich hätte sagen können

und ich sage auch meine Worte nicht, weil sie der hochheilige Bischof Z. schon gesagt hat

Seite mit X markiert

Auf der Rückseite, die Federproben (der der der Witiko der etc.) enthält und unter Absetzen vertikal mit Stift gestrichen ist, werden die Notizen wie folgt fortgesetzt: Weil die Sprache über den Zwischenfall....