Witiko

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runden Korb, in dem der Knecht Haber gebracht[e] hatte, [und den man noch jezt, weil man Getreide darin schütteln oder schwingen kann, eine Schwinge nennt,] in seine Hände, schüttelte den Haber[, daß er vom Staube freier würde], und gab dann einen Theil davon, mit seinen Händen abgemessen, dem Pferde in die Kufe. Als dieses davon fraß, und in seinem Fressen fortfuhr, ging der Reiter wieder zu seinem Tische, sezte sich dort nieder, und sah [auf die Wälder, die in größerer oder kleinerer Entfernung von den hölzernen Häusern aus gesehen werden konnten] vor sich hin.

[Ein Landmann mit einer Getreidegabel und in weiten Hemdärmeln kam herzu und verlangte einen Trunk. Er schien ein Bewohner der hözernen Häuser zu sein. Er sezte sich zu dem Tische des Kärners.]

Nachdem eine [hinlängliche] gehörige Zeit vergangen war, stand der Reiter wieder auf, [um] und [nach] ging zu seinem Pferde [zu sehen]. Er ordnete ihm neuerdings sein Futter, und gab ihm jezt auch Heu[.], welches der Knecht gebracht hatte. Er blieb nun bei dem[selben] Pferde stehen.

Da näherte sich einer der zwei Männer, welche nicht weit von dem Reiter gesessen waren. Es war der ältere, der mit den grauen Haaren. Als er nahe genug war, sagte er zu dem jungen Manne: "Das ist ein schönes Thier, ein starkes Thier, es wird auch gewiß sehr schnell sein."

[Als in kurzer Zeit keine Antwort erfolgte, fuhr er fort:]
"Ja es ist ein gutes Thier, und für mich reicht seine Schnelligkeit hin," sagte der junge [Mann] Reiter.

Der Andere fuhr nach einer Weile fort:
"Ihr müßt es den Leuten hier nicht übel nehmen, wenn sie den Umgang mit euch nicht verstehen, sie haben keinen Unterricht. Es kommen selten hier angesehene Reiter herauf; denn da ist kein ordnungsmäßiger Heerweg, es sind keine Orte hier, die einen vielfältigen Wandel mit einander hätten, und die Hügel und die Schluchten des Bodens sind auch nicht geeignet, daß hier [große] Fehden ausgetragen w[e]ürden. Der [Wirth [Cajetan] Eberhard hat einige magere Felder, von denen er die Seinigen so knapp erhält. Weiter] Gastherr ist schier nur ein Bauer, und weiter hinauf sind gar [nur] lauter Wälder, [es ist kein Mensch da] in denen kein Mensch ist. Aber dahin seid ihr gewiß nicht gekommen, und werdet nicht kommen."

"Ich bin mit der Nahrung, die ich in diesem Hause erhalten habe, [sehr] zufrieden," antwortete der Reiter, "der Haber ist für mein Pferd gut und das Heu [ist] [es noch viel mehr. Die Leute sind auch artig, und geben mir, was ich brauche."] auch."

"Ja, [das thun sie] ja," antwortete der Andere, "aber wie man mit vornehmen Leuten auf eine höfliche Art umgehen soll, das wissen sie [doch] hier nicht."

"Ich bin [ein sehr untergeordneter Mann,"] nicht vornehm<,>" sagte der Reiter.

"Es kann sich jetzt [sehr] in diesen Kriegen viel begeben," fing der andere wieder an, "es können Boten und Reisige unterwegs sein[, die wichtige Nachrichten tragen. Sie können] und Wege und Pfade einschlagen, auf die man gar nicht dächte[, damit sie sicherer sind, und an ihr Ziel kommen. Ihr habt vielleicht gar selber solche Leute gesehen]."

"Mir sind nur Landbewohner begegnet," antwortete der junge [Mann.] Reiter.

"Dann müßt ihr von Passau her auf gekommen sein," sagte der andere.

"Es vereinigen sich mehrere Wege unterhalb dieser Häuser," erwiederte der Reiter.

"Das ist wahr," entgegnete der [a]Andere. "Es gibt schlechte Menschen, die einem [solchen] Boten auflauern könnten, um [großen] Lohn zu erhalten[, wenn sie die Nachricht zu den Gegnern tr[a]ügen]. Da ist der Herzog Heinrich, ein edler Mann ein reicher Mann ein mächtiger Mann, [er ist] der Schwiegersohn unsers seligen Kaisers - Gott segne [ihn] den Kaiser in der Ewigkeit
(1), [er] hat viel auf unseren Herzog Heinrich gehalten, und hat ihm die Kronkleinode übergeben, der Herzog wird sich sträuben. Der
(2), der Kaiser hat viel auf unseren Herzog Heinrich gehalten, und hat ihm[, eh er verschied,] die Kronkleinode übergeben, der [ehrwürdige] Herzog wird sich sträuben[, die neuen Siege anzunehmen.] Der
(3)[, der Kaiser hat viel auf unseren Herzog Heinrich gehalten und hat ihm die Kronkleinode übergeben, der Herzog wird sich sträuben nachzugeben. Der]
(4)<.> Der Herzog hat die Kleinode, und wird sie nicht heraus geben. Dann ist der
König Conrad, der erlauchte Herr[! Es sind nur so wenig Jahre, daß das Geschlecht der Stauffen so empor gekommen ist. In meinen Kinderjahren hat man so erst von ihnen zu reden angefangen. Ob denn viele Fürsten und Herrn sich ihm angeschlossen haben. Der heilige] aus dem Hause der Staufen. Dann ist der heilige Herr, der Erzbischof von Trier