Witiko

H7


[ist sein treuester Freund, und ist der Macht und dem Reichthum unsers Herzogs Heinrich immer abhold gewesen.], [D]dann [ist] der Markgraf Leopold von Österreich, ein junger Herr [, ein hoher Herr]. Er ist der Stiefbruder des neuen Königs, und wird zu ihm stehen. Der Herzog Sobeslaw in Böhmen ist schon [ein Mann von mehreren Jahren, er] älter, und hat Erfahrung[, und wird mit Rath helfen können]."

"Ich habe noch keinen dieser Herren gesehen," antwortete der Reiter.

"Ja, ihr seid noch jung," sagte der Andere, "und könnt Glük in der Welt schon finden. Es [werden sich nun viele an die Streitenden anschließen, und] wird Gnaden und Ehren [erbethen] geben. Ich bin schon alt,
(1) und bin ein euch friedlicher Mann, ich
(2) [und bin auch ein friedlicher Mann, ich]
(3) und
kann nichts thun, als für [alle] die hohen Häupter bethen. [Nichts für ungut, junger Herr,] [i]Ich wünsche euch, daß ihr recht viel Glük habt, [ich will euch Gutes, und werde auch für euch bethen.] junger Herr, und bringt es vorwärts."

"Nun, da ihr mir Gutes wollt, so werde ich euch schon auch ein mal einen Dienst erweisen, so ihr einen von mir [wollt,"] braucht," erwiederte der Reiter.

["Ich euch gewiß, von ganzem Herzen, von ganzem Herzen,"] "Gutes, nur lauter Gutes," sagte der Andere, und begab sich wieder zu seinem Gefährten an den Tisch[, an dem er früher gesessen war.].

Da nun dieser Mann von dem Reiter fortgegangen war, so war noch ein anderer da. Der Krauskopf[, welcher auf der Bank des Wirthshauses einen Topf gebunden hatte,] stand in einiger Entfernung, und betrachtete das Pferd mit seinen [großen] schwarzen Augen. Er mußte mit seinem Geschäfte fertig geworden sein[, war, da der Graukopf mit dem Reiter sprach, näher gekommen, und stand nun seitwärts da. Er sprach aber nichts.].

Da der Reiter [sich wieder mit] seinem Pferde [beschäftigte und ihm seine] die Nahrung zusammen gestrichen hatte, sah er auf den Krauskopf, und sagte: "Bewunderst du auch mein Pferd?"

Dieser ging nun näher, und antwortete: "Ich bewundere es schon lange, schon so lange ihr da seid. Hat der Andere es auch bewundert? Nun ich kann es mir denken."

"Kannst du reiten?" fragte ihn der junge Mann.

"Ja, ich kann reiten," antwortete der Andere, "[ich kann reiten,] und brauche keinen Bügel und keine Sporen und keinen Sattel. [Wenn ich barfuß auf dem Pferde size, kann ich es am allerbesten. Da reite ich] Ich reite barfuß mit den Knieen mit den Fersen und mit den Fäusten[, und niste mich ganz ein.]."

"Das muß ein [gutes] schönes Reiten sein," sagte der junge Mann.

"Ja," erwiederte der Krauskopf, "[es ist gut] ein gutes ist es, sie bringen mich nicht herab, wenn sie schlagen, [und] beißen, [und] steigen, und [seitwärts] springen. [Ich habe]<">

"Hast du ein Pferd?" fragte der Reiter.

"Ich habe selber kein Pferd, ich habe gar nie ein mal eines gehabt; aber ich reite mit den Pferden der Andern [von der Weide, in die Schwemme, und sonst."]."

"Und lassen die Andern dich [so] auf ihren Pferden reiten?" fragte der junge Mann.

"Ja, [sie lassen mich gerne reiten] von der Weide und in die Schwemme," entgegnete der Krauskopf[,]<.> "[die Pferde gehen so herum, sie fressen an den Rainen, oder wälzen sich auf der Weide, wenn sie nichts auf dem Felde zu thun haben, oder nicht Holz nach Hause ziehen, und da muß ja jemand sein, der sie heim reitet, oder schwemmt, oder sonst abrichtet."] Es gehen Pferde auf dem Anger herum, und wälzen sich, oder fressen."

"[Und s]Sind es gute Pferde?" fragte der Reiter.

"Ja gute [und starke] Pferde," antwortete der Andere. "Es ist ein Unterschied, einige sind stärker andere schwächer; aber so zierlich [und so] schön und [so] glatt wie das Eurige [sind sie nicht] ist keines. Ich möchte ein mal auf einem solchen Pferde sizen, auf einem Sattel, und die Füße in diese eisernen Schlingen da steken. [Da muß man sich recht gut halten können.]"

["Ja, und meinst du das Geschik dazu zu haben?" fragte] "Dazu muß man Geschik haben," sagte der Reiter.