Witiko

H306


wenn sie aus einander gegangen sind.

[/i>"]Sie versuchten es, wie er gesagt hatte.

Dann theilte er die Männer in kleinere Haufen, und zeigte, wie sie sich schaaren, und wieder in die Haufen trennen könnten.

Sie versuchten auch dieses.

"Nun übet die Dinge," sprach er, "daß sie immer gangbarer werden."

Dann sammelte er die Reiter in einen Haufen, und stellte sie, wie sie zusammen gehören sollten. Und als die Stellung gut geordnet war, begann er die Bewegungen im Reiten.

"So lasset uns nun eine kurze Frist [diese Dinge] ausüben, was einmal sehr nothwendig sein könnte," sagte er, "bis der Tag kömmt, an welchem wir
(1) uns auf [den] Zug begeben."
(2) [uns auf unsern Zug begeben."]
(3) [unsern Zug beginnen."]
(4) uns auf unsern Zug begeben."

Und die Männer sammelten sich nun jedes Tages zu den Übungen.

Da auch viele gewohnt waren, mit Bolzen oder Pfeilen auf Thiere oder um Preise auf Ziele zu schießen, so machte er auch eine Eintheilung von denen, welche Armbruste oder Bogen herbei gebracht hatte<n>.

Als diese Dinge geschahen, kam eine Schaar von Männern von dem schwarzen Bache nach dem oberen Plane. Sie hatten graue dike Wollgewänder starke Filzhauben und schwere Stiefel mit hölzernen Sohlen. Jeder trug eine Lanze und ein Schwert, oder eine Keule, oder eine andere Waffe, und einen Pak mit Lebensmitteln. Mehrere ritten auf kleinen Pferden des Waldes, und manche hatten Bogen oder Armbruste. Sie verlangten mit den Männern von Plan zu ziehen. Witiko ordnete sie zu ihnen.

Dann kamen Schaaren von dem Reutschlage, von dem Ekschlage, von der unteren Moldau, von dem Rathschlage, von Friedberg, von der Friedau, von dem Wangetschlage, von dem Kirchenschlage, von den Häusern der tieferen Waldmoldau, des Heurafels, und den Häusern der Stift, die an dem Lande Baiern lagen, wo die kleine Mihel gegen den Mittag hinab fließt. Sie hatten die groben Wollgewänder, die diken Filzhauben und die schweren Stiefel. Jeder trug eine Waldlanze, ein Schwert, oder einen Hammer, oder eine Keule, oder eine Stange, oder eine Armbrust, oder einen Bogen, und einen Pak mit Lebensmitteln. Eine Zahl saß auf Pferden. Der Greis mit den weißen Haaren, welcher auf die Anrede Witikos in der Herberge an der untern Moldau zuerst geantwortet hatte, ritt auf einem kleinen schwarzgrauen starken Pferde. Der Richter von der Mugrauer Haide ritt auf einem braunen Pferde, und der Richter von den Steinleithenhäusern auch auf einem solchen. Es waren noch mehrere sehr alte Greise auf Pferden. Auch Jünglinge und junge Männer saßen auf Pferden. Der Jüngling mit den goldblonden Loken, welcher gesagt hatte, daß man die Wälder anzünden solle, war auf einem schönen weißen Rosse. Er rief zu Witiko: "Wir sind nun da, ich bin nur ein geringer Mann, meine Mutter kocht sich ihre Suppe auf der Leuchte eines Flachsbrechhäuschens; aber ich habe die Glieder wie jeder andere Mann, und will thun, was ich kann, und die weiße Reigerfeder und den Goldgürtel erwerben, und der alte Roder Peter, dessen Pferde ich warte, hat mir dieses gegeben, weil er selber auf keines mehr kann, und ich will ihm, wenn ich das Pferd verliere, die hundert besten von den Feinden bringen."

"Wie nennt man dich denn?" rief Witiko.

"Sifrid von Milnet, weil mein Vater dort geboren ward," sagte der Jüngling.

"Nun, Sifrid von Milnet," sprach Witiko, "mögest du die weiße Reigerfeder und den Goldgürtel erlangen, und wenn du auch nicht mit hundert Pferden zurük kehrest, mögest du nicht ohne Pferd heim kommen."

"Dann komme ich selber auch nicht heim," sagte der Jüngling.

Der Greis mit den weißen Haaren ritt [nun auf seinem schwarzgrauen Pferde] zu Witiko hinzu, und als er bei ihm war, sagte er: "Wir haben in den Kriegen, die gewesen sind, das Zusammenstehen kennen gelernt, wie es triftig ist, und wir sind auch auf dem Berge Wysoka zusammen gestanden, und wir haben den Weg hieher gesucht, daß wir wieder beisammen sind."

"Wenhart, sei mir gegrüßt," sagte Witiko, "die Vereinigung ist gut, und suchen wir zuerst Alles so zu fügen, wie es am fördersamsten sein mag."