Witiko

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Hauses. [Den Schülern mußte das Pferd Raimunds dienen, als ihnen Witiko die anfänglichen] An dem Pferde Raimunds wurden die [ersten] ersten Stellungen und Handgriffe gezeigt[e]. An jedem Tage war nach der Morgenpflege der Pferde der Unterricht durch zwei Stunden. Der Schmied war schon an dem ersten Tage zugegen, und schaute zu. Dann kamen auch andere Leute, besonders junge Männer, um zu sehen, was da geschehe. Witiko ließ sie gewähren[, und wies ihnen eine Stelle an, auf welcher sie stehen konnten.]. Der Steinhauer Elias und sein Weib Anna kamen, und es kam Joachim der Maurer mit seinem Weibe. Tom Johannes, der Fiedler, [fand sich jedes Mal ein.] stand jedes Mal an der Mauer des Stalles. Selbst Mädchen [stellten sich zuweilen auf mehrere Augenblike unter] [liefen] liefen zuweilen gegen das Thor, und sahen von ferne hinzu. [In wessen] Jeder, in dessen Hause ein Pferd und ein junger Mann war, [der] gestattete, daß der junge Mann sich auf das Pferd sezte, und darauf nachahmte, was er in dem Hofe des steinernen Hauses gesehen hatte, oder was ihm Augustin und Urban zeigten. Selbst mancher ältere Mann stieg auf ein Roß[.], und Witiko [leitete sie an, wie sie Saumsättel, Deken und andere Dinge herrichten sollten, daß sie dem Zweke ein wenig dienlich würden.] zeigte ihnen, wie sie die Zurüstungen zu machen hätten.

Der Schmied ging nun nach Netolic, und kam nach fünf Tagen mit zwei Pferden zurük[.], [E]eine[s]m gehörte für Urban, [das] dem ander[e]n für [ihn selb[st]er] sich. Wenn die Pferde auch nicht [so] waren, wie sie Ritter brauchen, so war [doch] das Pferd für Urban[s] hinlänglich[. Das], und das Pferd des Schmiedes war ein sehr starker Rappe mit großen Hufen und einer struppigen Mähne. [Raimund mußte nun] Nun mußte Raimund auch an dem Unterrichte Antheil nehmen.

Als eine kurze Zeit vergangen war, ritt Witiko mit seinen zwei Schülern auf den Bachanger hinaus, und ließ sie dort [die] ihre Bewegungen machen[, zu denen er sie anleitete]. Da kamen nun noch mehr Menschen herzu. [Sie] Oft verließen sie die Arbeit, und [blikten auf die Reiter.] standen an dem Reitplaze."

Der Schmied ging [nun] hierauf mit Joachim, dem Maurer, noch ein mal nach Netolic, und sie brachten zwei Pferde. Eines hatte Joachim für Augustin gekauft, und das andere hatte der Schmied zu dem Ende ge[kauft]bracht, daß er es ausleihe, oder wieder verkaufe.

Es ritten nun täglich vier Reiter auf dem Anger, Witiko, Augustin, Urban und Raimund.

Der Schmied ließ aber auch auf der Gasse vor seiner Werkstätte Sand [auf]streuen, und [da]es versammelten sich [nun die] ältere[n] und [die] jüngere[n] Männer, welche Pferde zu besteigen hatten, und machten dort ihre Reitübungen. Der Schmied saß auf seinem starken Rappen. Die Lehrmeister waren Urban und Augustin. [Wer kein Pferd hatte, dem lieh zu einer andern Zeit einer oder der andere eines auf eine Stunde, und wurde wieder sein Lehrmeister.] Die Reiter liehen aber ihre Pferde [wieder] auch wieder an andere, und wurden ihre Lehrer. Witiko kam oft [auf die Gasse vor der Schmiede] herzu, und unterwies die Männer. Zwei von ihnen durften täglich abwechslungsweise in den Hof des steinernen Hauses zum Unterrichte kommen, weil der Raum nicht mehrere faßte, und auf den Anger durften vier mit hinaus reiten, [denen] die er [so]dann wie seine[n] Schüler[n] die gebräuchlichen Bewegungen zeigte.] unterrichtete.

[Als die [jungen Männer] Schüler schon geübter waren, ritt Witiko mit ihnen auf dem Wege gegen den Thomaswald hinaus, oder auf einem anderen Wege, und er] Nach einigen Wochen ritt Witiko schon mit den jungen Männern auf allerlei Wege, besonders auf den gegen den Thomaswald und zeigte ihnen wie man auf einer Flur[, welche Hindernisse hätte,] schnell [reiten und die] Hindernisse [besiegen könne.] des Reitens besiegen könne.

Peter Laurenz, der Schmied, David, der Zimmerer, und Sebastian, der Schuster, [thaten sich zusammen, und] verfertigten im Vereine Sättel und Zaumzeug [zur Ausrüstung der Pferde, welche Dinge weit tauglicher waren als die, welche die Männer bisher gebraucht hatten.] und lernten diese Dinge immer besser machen.

Witiko [unterwies seine [Schüler] Anfänger auch, wie man ein Pferd zu pflegen und selber wieder zu unterrichten habe, und wie man auf einem Pferde die Waffen, besonders die Lanze und das Schwert, gebrauchen müsse.] zeigte den Leuten auch die Pflege und den Unterricht der Pferde und den Gebrauch der Waffen auf ihnen.

Wenn am Abende die Männer [zu Witiko kamen, und] bei dem Scheine der Leuchte [herum] in Witikos Stube sassen, so [war das Gespräch vorzüglich vom Reiten, und die, welche das Reiten pflegten, sagten, wie sie es machten, und wie sich Andere gut oder übel anstellten, und diejenigen, welche nicht selbst ritten, gaben ein Urtheil über die Reiter ab.] wurde jezt häufig vom Reiten gesprochen, und man sagte Urtheile, und brachte Nekereien vor.

Witiko [ritt zu verschiedenen Zeiten des Tages auch auf irgend einem seiner Pferde aus, und übte es. Er unterrichtete die Pferde,] übte seine eigenen Pferde an jedem Tage auch noch besonders, namentlich die, welche er von dem Herzoge erhalten hatte[, auch darin, daß sie auf ungefügem Boden schnelle Bewegungen so sicher zu machen im Stande wären, wie es sein eisengraues Pferd konnte.].

Als Urban und Augustin schon so reiten konnten, daß sie einem guten Pferde nicht mehr schädlich würden, ließ er sie zuweilen auch auf seine Pferde steigen, daß sie [auch] gemach mit edlen Pferden umgehen lernten.

Es [kam] zeigte sich nun der Schnee, er hinderte aber die Reitübungen nicht; ja es kamen Nachrichten, daß auch auf anderen Stellen des Waldes sich die Männer im Reiten übten.

Als der [Winter vollständig eingetreten] völlige Winter gekommen war, und die Arbeiten außerhalb der Häuser [sich] bis auf [die Beschäftigung mit dem Holze des Waldes vermindert] das Fällen der Bäume im Walde aufgehört hatten, ging Witiko zu David dem Zimmerer, und fragte ihn, welches Holz er im Vorrathe habe, das zu rechter Zeit geschlagen worden