Witiko

H294


sei.

"Es ist Buchenholz da," entgegnete David, der Zimmerer, "es ist Holz von dem Ahorn, der Esche, der Birke, der Eibe, der Tanne und der Fichte vorhanden. Wir haben es im Winter vor zwei und drei Jahren geschlagen, es ist troken und fest."

"So richte die Stüke zurecht, aus denen Schäfte für Lanzen gemacht werden können.<> sagte Witiko.

"Ich werde es thun," antwortete David, der Zimmerer.

Und als das Holz geordnet war, und als es Witiko besehen hatte, schlug er vor, daß aus Balken der Buche, Esche und des Ahorns Lanzenschäfte gemacht werden. Männer, die sich selber Schäfte verfertigen wollen, mögen es thun, anderen, die entweder nicht Zeit oder Geschik oder Geld haben, werde er sie verfertigen lassen, und sie ihnen, wenn sie dieselben begehren, schenken.

David der Zimmerer nahm nun Leute, und es wurden Lanzenschäfte geschnitten und geglättet. In verschiedenen Häusern ging man daran, sich selber solche Schäfte zu machen.

Als der tiefe Schnee in dem ganzen Walde und auf dem ganzen Lande lag, rüstete sich Witiko, fort zu reiten. Er sagte, die Männer und Jünglinge möchten in seiner Abwesenheit ihre Pferde fleißig üben, [[so] so lange er abwesend sei,] und wenn er zurük komme, werde er mit ihnen [die Übungen wieder fortsezen.] fortfahren, wie er begonnen habe. Dann ritt er mit Raimund nach Prag.

Als drei Wochen vergangen waren, kam er wieder zurük. Er untersuchte die Schäfte, die fertig geworden waren, und gab Anleitungen, wie [man Manches besser machen könne.] Einiges besser werden könne.

Alle Tage ritt er nun [wieder] aufs Neue mit den Männern und Jünglingen[,] in das Freie,] wo ein Pfad oder eine Bahn oder eine taugliche Fläche war. Und [bei den Vergnügungen und bei den Tänzen und bei den sonstigen Ergözlichkeiten war er zu gegen.] als Mathias die Jungfrau Barbara, die Tochter des Schenken Zacharias heirathete, und Urban und der Sohn des Fiedlers Tom Johannes mit ihren Geigen den Zug geleiteten, war Witiko unter den Gästen.

[Als man das Längerwerden der] Da später die Tage [schon merken konnte] länger wurden, ritt er an einem Morgen mit Raimund [wieder] zum zweiten Male fort. Er ritt in die Herberge an der unteren Moldau. Dort stellte er die Pferde ein, und miethete sich eine Stube und für Raimund eine Schlafstelle.

[Da nach Kurzem bei einer Gelegenheit sich mehrere] Wenn Männer in der Herberge ein[fanden]sprachen, redete er mit ihnen von dem Kriege, [welcher] der gewesen ist, und der im Frühlinge wieder gegen die Feinde[, die] in Mähren [sind,] beginnen werde.

Und so redete er noch [einige Male zu Männern, die da kamen.] öfter bei Gelagen.

Die Leute breiteten seine Worte aus.

Und als an dem zweiten Tage des Monates Hornung eine große Zahl von Gästen, Männern [und] Frauen [und], Jünglinge[n] [und], Jungfrauen [zur Vergnügung an dem Festtage und auch aus Neugierde] theils, um sich an dem Festtage zu vergnügen, theils aus Neugierde, was Witiko sprechen werde, in die Herberge gekommen waren, mischte er sich [Witiko] unter sie, er saß mit mehreren an einem Tische, brachte [ihnen den Grußtrunk zu, und nippte von jedem Grußtrunke, der ihm gebracht wurde, und sprach mit den Leuten von allerlei Dingen.] und empfing den Grußtrunk, und redete mit den Leuten.

Als [dieses eine Weile gedauert hatte] sie sehr fröhlich waren, sagte er: ["Ich] "Leute, ich möchte gerne von einem Dinge mit euch reden, das uns alle angeht, wollet ihr mir zum Gehöre sein, so würde es mich freuen."

"So rede," rief ein Mann in einem groben grauen Roke und mit einem langen weißen Barte.

"Rede, Witiko," rief ein anderer, "wir hören dich [an."] gerne."

"Rede, rede," riefen mehrere.

"Witiko," sagte einer, "du meinst es gut mit uns, das haben wir in dem Kriege erfahren, und du hast das Geld den Leuten gebracht, die ihre Kinder verloren haben, und [die] den Geschädigten sind [beschenkt worden."] Geschenke gegeben worden."

"So schweigt," rief jezt ein Mann mit groben Fäusten und großen Schultern, "wenn ihr [immer] redet, kann kein Anderer reden."

Als es nun stille [wurde,] geworden war, und die Angesichter gegen Witiko blikten, stand er auf, nahm seine Lederhaube von dem Haupte, [sah auf die an dem Tische, und auf die, welche sich neben dem Tische gesammelt hatten, und sprach:] legte sie auf den Tisch, und sah auf die, welche um ihn waren, und auf die, welche sich entfernter gesammelt hatten. Dann sprach er: "Männer und Jünglinge, höret mich an, und auch ihr, Frauen und Jungfrauen, [dürfet] möget es hören, was ich sage, ihr werdet mich nicht strenge tadeln; denn ich rede von [ein] einer Sache, die [uns] Vorsicht [bringt] verlangt, daß nicht ein Schaden und ein Unheil zu uns [herein] kommt[, da von uns d]. Der allmächtige Gott in dem Himmel [bewahren wolle."] möge uns vor Schaden bewahren."

"Der allmächtige Gott in dem Himmel und seine Heiligen bewahren uns vor Schaden," sagte eine Frau.

"So [redet nicht darein, und] laßt ihn zu Ende sprechen," rief der Mann mit dem weißen Barte.

"Rede, Witiko," sagte ein anderer, ["und enthülle uns, was du weißt."] "und enthülle uns, was du weißt."