Witiko

H27, S. 42a


sondern die Besserung des Sünders wolle. Da sprang das Haupt der Wrse, der die Andern anführte, hervor, und sagte: Dich will ich nicht tödten, [xxx] daß du kein Märtirer wirst; aber an deinen Brüdern und deinem Hause will ich die [Schande unseres Stammes rächen] Schande [ab]waschen bis in das lezte Glied. Dann eilten sie von dannen, und da sie durch Verrath den Aufenthalt der Flüchtigen erfahren hatten, [wo sich die xxx,] rannten sie dorthin, und drängten das Kloster durch Gewalt und Versprechungen [so lange], bis das Weib heraus gegeben wurde. Da ihr Gatte sich weigerte, sie zu tödten, ließen ihr die Wrse von einem gemeinen Diener den Kopf abhauen. [xxx w]Weinend klagend und die Wrse mit seinem Fluche beladend [belegend] verließ Adalbert sogleich Prag und Böhmen, und begab sich [xxx Reise] nach Rom. Die Wrse begannen nun die Fehde gegen die Brüder Adalberts, deren noch fünf im Lande waren, die [noch das] das ungetheilte Erbe Slawniks besaßen, und in der väterlichen Burg Libic wohnten. Der Kampf dauerte lange, wurde [öfter] unterbrochen fing wieder an, und [xxx] da die Slawnike endlich alle ihre Besizungen bis auf Libic verloren hatten, wurde auch dieses belagert und erstürmt. Als alle tapfere Gegenwehr der Slawnike [sich als] vergeblich [zeigte] war, ertheilte ihnen der Abt des Klosters Brewnow Anastasius, welcher ein alter Freund des Hauses und eben in demselben gegenwärtig war, den Rath, sich in die Kirche zu flüchten. Alle Nachkommen Slawniks, Männer Weiber und Kinder, begaben sich in die Kirche zu dem Altare. Mit Versprechungen lokten sie ihre Feinde hervor, und mordeten sie dann alle ohne Unterschied. Was man an Dienern und Männern der Ermordeten in der großen Burg fand, wurde in die Leibeigenschaft abgeführt. Der Abt Anastasius floh nun aus Böhmen nach Ungarn, und kehrte nie wieder zurük. Das war eine alte That der Wrse, ehe man noch [Tausend] das tausendste Jahr des Heiles zählte. Sie nahmen nun auch die Güter der Slawnike, und ihr Haupt wohnte in späteren Zeiten oft in Libic. Drei der Slawnike waren [wohl] dem Untergange ihres Geschlechtes entronnen: Adalbert, welcher in Rom war, Radim sein jüngster Bruder, welcher ihn begleitet hatte, und Sobebor, der älteste, welcher, als einmal die Fehde ruhte, in einem böhmischen Heere mit de[n]m jungen Kaiser Otto de[n]m Dritten gegen die aufrührerischen Nordslawen
(1) begleitet[e]
(2) [begleitet hatte]
(3) gezogen
, mit dem polnischen Herzoge Boleslaw bekannt
(1) geworden, nach
(2) geworden [war] und nach
(3) geworden und nach
Polen [ging und] gegangen war, wo er später Ehren und Reichthümer erlangte; aber das Haus erhob sich nie wieder[. Der junge Prinz Boleslaw Premysl hatte die], und blieb erloschen. Es war damals ein Prinz des Hauses Premysl Boleslaw Rothhaar, der die Wrse sehr begünstigte, [er war] und mit ihnen sogar gegen die Slawnike [sogar beigestanden, und] gekämpft hatte. [a]Als er den Herzogstuhl bestieg, waren [sie] ihm die Wrse die nächsten. Einem gab er sogar seine Tochter zur Gattin. Boleslaw Rothhaar aber war ein [xxx] werthloser Mann, er verlor die Nebenländer Böhmens, und [wüthete] war wüthig gegen Hohe und Niedere. Da brach die Empörung im dritten Jahr seiner Herrschaft gegen ihn aus, und die Wrse standen an [ihrer] der Spize. Er mußte fliehen. Als er später wieder auf kurze Zeit zur Macht gelangte, lud er in der Fastnacht, wo sich alle in Prag [alles freute und sich der Belustigung hingab] erlustigten, die hervorragendsten Männer des Landes, darunter vornehmlich einige Wrse zu sich und da er sie durch Freundlichkeit getäuscht hatte, überfiel er sie mit seinen Häschern, stieß seinen Schwiegersohn zuerst selbst den Dolch in den Leib, und tödete dann alle, die er fürchtete. Er wurde aber noch in demselben Monate von dem polnischen Herzoge Boleslaw [xxx] geblendet, und starb [xxx] unbeklagt nach Jahren in einer [fernen] entfernten polnischen Burg. [xxx] Wohl siebenzig Jahre später, als der König Wratislaw herrschte, waren Wrse wieder im Ansehenlg;.> Buz Cac Dobromil [und] Tista [xxx.] und andere. [Bretislaw,] Da aber dessen Sohn Bretislaw folgte, welcher, wie ich dir erst sagte, die Sazung seines Großvaters brach, und seinen Bruder Boriwoy zum Nachfolger [[bestimmte] |setzte|, verbannte] sezte, wurden wieder die zwei mächtigsten Wrse [die Häup] aus dem Lande verbannt, Mutina, der bisher [sein] der vertrauteste[r] Diener Bretislaws und Zupan von Leitmeriz gewesen war, und Bozey das Haupt der Wrse Herr[n] auf Libic und Zupan von Saaz. [Er] Der Herzog hatte bei der Belagerung und Eroberung der polnischen Feste Brdo ein Einverständniß der Wrse mit den Feinden bemerkt. Vier Jahre später, als man das Jahr 1100 schrieb [[kehrte] kehrte] und dieser Herzog Bretislaw [[|schon|] einmal] in der Abenddämmerung des heiligen Thomastages von der Jagd in dem Walde von Bürgliz [in] gegen seinen Hof Zbecna zurük kehrte, und man [ging] ihm in dem Dunkel der Wälder mit Fakeln entgegen[. Da] ging, sprang ein Mann Namens Lorek aus dem Dikicht hervor, und stieß ihm mit [Wucht] Gewalt einen Jagdspieß in den Leib

Federprobe am Rand: der