Witiko

H27, S. 41a


Großvaters, und [bestimmte] sezte seinen Bruder Boriwoy [zu] als seinem Nachfolger. [xxx] Boriwoy bestieg nach dem Tode Bretislaws den Herzogstuhl. [a]Aber die zweiten Enkel erhoben sich zum Widerspruche, weil der älteste derselben Ulrich älter war als Boriwoy, und ihm daher der Herzogstuhl gebührte. Ulrich fügte sich bald; aber Swatopluk [xxx] nicht. Er versuchte zuerst Gewalt, und strebte mit einem Heere Prag zu erobern allein er fand zu wenig Anhang, und mußte wieder nach Mähren zurük [gehen.]. Da sandte er einen falschen Boten [xxx] zu Boriwoy, der [sagen] mußte sagen, er sei von Swatopluk mißhandelt worden, und gehe daher zu [seinem xxx] Boriwoy [über]. Er wolle [xxx] ihm die geheimsten Gedanken Swatopluks sagen. Er erzählte ihm nun Dinge, die Boriwoy als wahr wußte, und dann andere die erdichtet waren, er nannte ihm seine Feinde und nannte ihm seine besten Freunde als Feinde. Da mißtraute Boriwoy allen und überwachte alle. Seinem Bruder Wladislaw wurde er feind, daß er entweichen mußte. Er glich einem Manne, der auf eine[r] Leiter [steht] steigt, und die Sprossen unter sich abhaut. Er [mußte unterliegen,] unterlag in dem Kampfe, der da kam, und Swatopluk wurde Herzog von Böhmen. Boriwoy flüchtete sich mit seinem jüngsten Bruder Sobeslaw außer Landes zu seinem Schwager Wiprecht von Groitsch [xxx]. Unter [xxx] Satopluk hat ein denkwürdiges Geschlecht sein Geschick erfahren. Hast du den Namen [Wrs nennen gehört?"] der Wrse nennen gehört?"

"Ich habe ihn [öfter] nennen gehört," antwortete Witiko,"
[xxx] es war ein reicher und mächtiger Stamm in diesen Landen."

"Vor sehr alten Zeiten hat ein Mann mit Namen Wrs gelebt, und von ihm kömmt das Geschlecht," sagte der Scharlachreiter. "Es war stets vom Verhängnisse getrieben. Vor ihm lebte ein noch älteres Geschlecht, das der Slawnik, das in Libic hauste, mit dem es in Feindschaft geriet. Als noch das Tausend der Jahre seit der Geburt des Heilands nicht erfüllt war, wurde Woytech der Sohn eines Slawnik[s] zum Bischofe von Prag erwählt. Er war der zweite in der Reihe der Bischöfe [xxx]. Er nannte sich Adalbert, und führte ein [xxx.] geistliches Leben. Er war schön von Gestalt reich von Geburt leutselig in seinem Benehmen, und wurde von allen geliebt. Da geschah es einmal, daß die Gattin eines [aus dem Stamme des Wrs] Wrsen im Ehebruche [angetroffen] gefunden wurde, [xxx] zu Adalbert flüchtete. Es ist ein altböhmisches Gesez, daß die Ehebrecherin von der Hand des Gatten sterben müsse. Sie gelobte Busse, und daß sie büssen könne, schüzte sie Adalbert, und sendete sie zu den Frauen des Klosters des heiligen Georg[, xxx. Indessen kamen die Wrse an] zur Hut. Die Wrse brachen das bischöfliche Haus, [erstürmten es,] und suchten die [Flüchtige] Schuldige. Da sie dieselbe nicht fanden, [traten] kamen sie vor Adalbert, und schmähten ihn, daß er den Ehebruch beschüze. Dieser trat zürnend in den Haufen, und strafte dessen Blutdurst mit [xxx] strengen Worten. Nicht den Ehebruch schüze er, nicht die Strafe verweigere er, aber die Erfüllung eines alten gräßlichen Brauches hinder er, der de[n]m [Sazungen] Gebote des christlichen Glaubens widerspreche, welche[r]s nicht den Tod

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