Witiko

H26, S. 39b

"Wie es [sich fügt," antwortete Witiko, "auf Felsen, die vom Wasser umrieselt sind, oder auf Höhen, die xxx] kömmt, auf Höhen und auf Felsen," sagte Witiko.

Nach diesen Worten wendete sich der Scharlachreiter auf seinem Pferde um, und rief: "Meine Freunde, dieser da sagt, daß der Mittag unseres Landes so schön sei, während man sonst gemeint hat, daß [|dort| im] auf armselige[n]m Gesteine [xxx] die moosige Tanne und die [xxx] kahle Erle wachsen. [Wie wäre es,]"

"Nein, es sind die schönsten Waldgewächse dort," rief Witiko dazwischen.

"Wie wäre es,<"> fuhr der Scharlachreiter fort,<"> wenn wir einmal, da wir [andere Erdstriche] alles durchstreift haben, und lange Weile fühlen, dahin gingen, um zu jagen. Was sagst du Odolen?"

"Meine Meinung ist immer die," antwortete Odolen, "daß es [sich lohnt] Lohn ist, wenn man [xxx] der Ungefügigkeit eines Waldes [erst] beikommen muß, um seine Thiere zu erlegen. Und wenn wir den Mittag zur Jagd tauglich machen, so sind wir die ersten, die dieses Land besiegt haben[, es sei seine Wildnis immer für uns. Auch]<.> [d]Der Feind [kriegerische Feind ist dann mehreres] wird immer mehr werth[, wenn man einen] je mehr Berge man umwerfen muß, um zu ihm zu gelangen."

"Und was meinst du, Welislaw?" fragte der Scharlachreiter.

"Ich meine, daß wir diese Mühsal suchen sollen," erwiederte [Welislaw.] der Gefragte.

"Und du, Sohn des weisen Nacerat?<"> fragte der Scharlachreiter<.>

"Wir finden dort neue," sagte der [Gefragte.] Angeredete<.>

"Und ihr anderen?" fragte der Scharlachreiter.

["Reiten wir] "Wir ziehen ein mal hin," riefen mehrere Stimmen.

"Nun gut, es wird sich [vielleicht] eine Zeit dazu finden," entgegnete der Scharlachreiter, und wendete sich auf seinem Pferde wieder um.

Da sie weiter ritten, sagte er zu Witiko: ["][Bist du von dem Mittag unseres Herzogthumes] "Wenn du in dem Mittage unseres Herzogthumes wohnst, so bist du auch nach Baiern gekommen, und hast [du] den stolzen Heinrich gesehen [?]<.>"

"Ich bin durch längere Zeit in Baiern gewesen," sagte Witiko, "aber in dem Theile gegen Morgen zu, und habe den Herzog nicht gesehen, der [meistens] zumeist in Regensburg oder gar oft in Sachsen ist, in Quedlinburg oder [xxx."] in Merseburg oder in einer andern Stadt.<">

"Und hast du nicht [verlangt] getrachtet, ihn zu sehen?" fragte der Scharlachreiter<.>

"Ein mal habe ich dar nach gestrebt, [ihn zu sehen,"]" antwortete Witiko, <">da es hieß, er werde nach seiner Pfalz Ranshove, die nahe an dem Innfluße liegt, kommen, wo er ein Kloster gestiftet hatte, das eingeweiht wurde."

"Es war in Ranshove ein großes Kirchenfest," erwiederte der Scharlachreiter, ["auch von uns] "es sind von uns Leute hingegangen, es [muß wohl keine lange] ist vor kurzer Zeit [seither verflossen sein."]."

"Drei Jahre sind es," sagte Witiko, "ich war eben siebenzehn Jahre alt.<">

"Und ist der Herzog nicht bei der Einweihung gewesen?" fragte der Scharlachreiter.

"Einige sagten, er [sei da,] und [auch] seine [Ehe g]Gemalin Gertrude [sei da mit] und sein[em] kleine[n]s Söhnlein, das [gleichfalls] auch Heinrich heißt, seien da<,>" entgegnete Witiko, "aber andere sagten, er sei es nicht [da], sondern sein Bruder der Welf, oder nur Otto der Pfalzgraf. Man konnte nichts recht sehen, weil ein Gedränge des Volkes war, das man nicht zu durchdringen [konnte] vermochte. Es waren sehr viele geistliche und weltliche Herren zugegen, Bischöfe Äbte Priester Reitersmänner, und es waren Reisige gestellt, die de[n]m Andrange [abhalten] wehren sollten. Die Kirche faßte nicht die Menge[. Die] der Menschen, sie standen draußen, und harrten des Segens, der ihnen ertheilt [wurde].werden sollte. Ich war damals nicht auf einem Pferde, und konnte alles nur von ferne sehen, auch in die Pfalz und in das Kloster konnte ich nicht [kommen.] gelangen."

"Waren viele hohe Männer aus Baiern zugegen?" fragte der Scharlachreiter.

"Das weiß ich nicht," antwortete Witiko, "der Erzbischof von Salzburg Konrad war zugegen, und Regimbert der Bischof von Passau. Ich sah Herren, die ich kannte, die von Rore, welche nahe an dem Kloster hausen, das der bairische Herzog Thassilo in alten Zeiten an dem Flusse Krems gegründet hatte, [xxx,] die von Hagenau, der von Mosebach, von Poren, Meisaha, und viele andere. Der Herzog hatte die Stiftung mit Ländern Teichen Zehenten und anderen Dingen bedacht[."], und sie hiengen ihre Siegel an die Handfeste."

["Nur d]"Der Herzog Heinrich wird jezt bittere Tage haben, ehe er es verwindet, daß er nicht gewählt worden ist," versezte der Scharlachreiter, "er hatte [wohl xxx]gedacht, [xxx]daß er deutscher König werden [will.] müsse. Nun [ist es anders,] steht der König Konrad [steht] gegen ihn, dem er [wird] in Waffen trozen wird wie bisher[, und wird es mit Waffen ver-]1

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