Witiko

H25, S. 38b


sagte Witiko.

"Nun [im Namen des heiligen Himmels," entgegnete] bei allen Heerscharen des Herren [dann] reiten [wir] alle mit, die hier versammelt sind," rief der Scharlachreiter[, "vielleicht reiten wir dann alle mit, die hier sind. Und jezt mußt du auch einsehen, daß diese nicht die irdische Macht]. "Und wenn du meinst, du Ledermann," fuhr er fort, "daß wir die irdische Macht und die Länder des
(1) Herzogs Sobeslaw |wollen|, [xxx,]| daß wir solche Gedanken nicht haben können.|
(2) [Herzogs Sobeslaw |wollen|, und du wirst wissen, |daß wir solche Gedanken nicht haben können.|]
(3) böhmischen Herzogs irgendwie wünschen und haben möchten, so irrst du; wir können solche Gedanken nicht haben; das ist alles geordnet.
Im vergangenen Jahre hat [ja] der Herzog seinen ältesten Sohn Wladislaw1, der noch viel jünger sein mag als du, zum Herzoge von Olmüz gemacht, heuer im Mai ist er dann zu dem neuen deutschen Könige Konrad auf den Fürstentag nach Bamberg [gegangen] geritten, und hat dort diesen Sohn von dem Könige mit der böhmischen Herzogsfahne und den Landen im Vorhinein als Herzog von Böhmen belehnen lassen und im Sommer hat er einen Landtag nach Sadska berufen, auf welchem sich die hohen und niederen Herren Böhmens eingefunden haben, und auf welchem [|dieselben|] alle die Stände den jungen Wladislaw als künftigen Herzog von Böhmen [an]erkannt, und ihm Folge gelobt haben. [Also xxx für die Zukunft dieses Landes bündig gesorgt und alles geordnet ist."]

"Ich weiß [diese Dinge," antwortete Witiko, "] das; aber [Sazungen und Ordnungen] Angelobungen können umgeändert werden, wenn ein Prinz [recht eifrig xxx."] sich recht bemüht," antwortete Witiko. 2

["Höre, Lederreiter,] "[d]Du denkst übel von unserm Prinzen [übel]," erwiederte der Scharlachreiter, "wenn du meinst, daß sie Sazungen [des Volkes] verlezen werden."

"Ob sie [die] Sazungen verlezen, oder ob es andere thun, weiß ich nicht," sagte Witiko, "lassen wir die Prinzen, und reden wir von dir. Ich weiß nicht, ob du ein höherer oder niederer Stand von Böhmen bist, ob du auf dem Landtage von Sadska gewesen bist, und dem Herzoge etwas versprochen hast. Aber was versprochen worden ist, und was der Herzog [immer] geordnet hat, [und was versprochen worden ist] [,] das hindert nicht, daß man sich [einer, wer er auch sei, denke] dächte, wie es wäre, wenn [er] man die höchste Gewalt hätte. [Über] Und über diese da, welche [mit] hinter uns reiten, übst du ein Ansehen aus[, das sehe ich."]."

"Es mag das sein, wie es will," entgegnete der Scharlachreiter, "uns junge[s Gefieder] Männer hat man nicht nach Sadska gerufen, dorthin sind [unsere ehrwürdigen Väter und] die gedankenvollen Alten gegangen, und was diese gestiftet haben, das werden wir halten [helfen], wenn sie es so wollen. Indessen leben wir[, wie es uns der Sinn eingibt,] nach unserm Sinne, und wenn du glaubst, daß diese da[, welche nachfolgen, mir] um mich in einigen Dingen mir gefällig sind, so ist das ihre Sache. Wir [sind hier eben nur Jäger, und treiben die Jagd in hohem xxx.] treiben in diesen Tagen die Jagd, und treiben sie in höherem Gemüte. Wenn andere meinen, sie freuen sich, wenn sie schlemmen, und wenn sie der Jagd obliegen, um das Wild zu [treffen, so sehen wir dem] genießen, so ist uns der Becher nur [als] ein Zugewürz [an], und wir suchen das starke [und gefährliche] Wild [auf, bei dessen Fällung wir an keinen weiteren] und fällen es ohne an einen anderen Zwek zu denken, so wie wir die Mädchen mit unseren Worten gewinnen, um sie [dann ehrvoll] in Ehre zu behandeln. Sind da schöne Jagdgründe, wo du zu Hause bist?"

"Ich gehöre in den äußersten Mittag Böhmens," artwortete Witiko, <">und dort sind große unausgebreitete Wälder.<">
Randnotiz: meine Vorfahren haben in dem Mittage Böhmens gelebt, wo große Wälder sind.

"Ich kenne sie," sagte der Scharlachreiter, "sie sind sehr groß; aber sie sind zur Jagd wenig ersprießlich, weil [Menschen und Pferde] sie fast undurchdringlich sind, und weil in ihnen wegen des Wurzelgeflechtes [wegen] der Sümpfe und des [zerklüfteten] Steinbodens [in ihnen nicht fortkommen, und sie auch sonst fast undurchdringlich sind."] Roß und Mann kein Fortkommen findet<.">

"Ja, sie sind fast undurchdringlich," antwortete Witiko, "und die Herzoge von Böhmen werden wenig in jenen [Gegenden] Strichen gewesen sein."

"Die [Gebiete] Landgedinge des Herzogs nüzen ihm dort nicht viel," erwiederte der Scharlachreiter, "weil sie unwirthbar sind, und ihre Dinge nicht zu Werthe gebracht werden können."

"Die Unwirthbarkeit wird der menschliche[r]n [Thatkraft] Größe und den menschliche[r]n [Größe] Thaten weichen, und ihre Dinge werden Nuzen bringen," sagte Witiko[,]<.> "[eben auch wie d] Die Länder an der [jungen] knabenhaften Moldau [jezt sind,] sind [sie] schön und [herrlich] erhebend[. I] , ich habe sie durchzogen, und habe [manche] Höhen und Steinzungen von Wasser umflossen [und manche Höhe gefunden auf die man [tüchtige] herrliche Waldschlösser bauen könnte.] gesehen, auf denen ein Waldschloß herrlich stehen würde."

"Du baust auch Schlösser auf Höhen?" sagte der Scharlachreiter.

1Rundes durch langes s ersetzt Auf der Höhe dieses Absatzes am Rand: 39