Witiko

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erzogen. Und die Jünglinge waren in allen [männlichen und ritterlichen] Tugenden der Männer und Ritter geübt. Da sagte der Vater: Wenn meine Habe unter euch getheilt wird, so hat jeder wenig, wenn sie aber einer bekömmt, so kann er sein Geschlecht in Ansehen fortführen, und wenn die übrigen sich Ruhm und Habe erwerben, so könnt ihr alle [groß und herrlich] bedeutsam sein. Da gingen drei Söhne Wilhelm, Drogo und Humfried [in die Fremde. Sie schifften] nach Italien, und verdingten sich [in] de[n]m [Dienst des] Fürsten von Capua. Als der Fürst [aber] kargte, gingen sie in den Dienst [seines Gegners] des Fürsten von Salerno. Derselbe [aber schenkte] übergab sie dem griechischen Kaiser Michael[. Und es gingen darauf noch immer Männer von der Normandie ab, und gesellten sich zu ihnen. Und einmal schlugen die Brüder mit den Männern von der Normandie für den Kaiser Michael auf der Insel Sizilien], und sie schlugen mit den Männern der Normandie, die auch gekommen waren, für ihn ein sicilisches und saracenisches Heer[.] auf der Insel Sicilien. Die Griechen aber betrogen sie um die Beute[, und xxx listig.] und waren arglistig, und [D]die Männer [der Normandie] mußten [daher] nach Italien fliehen. Dort errannten sie im Sturme die Stadt Malfi, machten aus ihr eine Veste[, suchten sich zu schüzen], und sie sollte gemeinschaftliches Eigenthum sein, und was man erobern würde, sollte getheilt werden. Wilhelm wurde als Haupt erkannt. [Und es kamen immer neue Normannen aus der Heimath an, und Wilhelm] Er führte sie gegen die Griechen, welche bestrebt waren, die Eindringlinge aus dem Lande zu werfen[. Wilhelm aber], und besiegte die Griechen [mehrfältig. Und als er gestorben war,]. Aber er starb. Da wurde Drogo das Haupt, und es kamen wieder sieben Söhne Tankreds zu ihm. Weil die Griechen nicht zu siegen vermochten, und auch durch Geschenke die Fremden nicht aus dem Lande [zu] bringen konnten, dachten sie auf Hinterlist. Drogo wurde, als er in die Kirche von Montello ging, ermordet, viele seiner Leute wurden getödtet, und es sollten an diesem Tage alle Normannen ermordet werden. Aber an Drogos Stelle trat Humfried, er rief die Seinigen zusammen, sie erstürmten Montello, tödteten die Verräther, und befestigten ihre Macht. Nun wies sie der heilige Vater Leo aus dem Lande, und befahl, daß sie aus [ganz] Italien weichen sollten. Sie gehorchten nicht. Und so zog er mit den Leuten des Fürsten von Benevent, mit Griechen und selbst mit Deutschen gegen sie. Allein sie siegten, und nahmen den heiligen Vater gefangen. Sie bezeigten ihm [die größte] große Ehrerbiethung, und er belehnte sie mit dem, was sie hatten, und was sie in dem untern Italien erwerben würden. Als Drogo starb, kam der nächste der Söhne Tankreds, Robert Guiskard an seine Stelle. Sie sagen, daß Robert sehr schöne rothe Wangen und blaue Augen und blonde Haare [hatte. Die Sache der Normannen gerieth in Bedrängniß. Sie entzogen sich ihrem Haupte,] gehabt hatte. Aber die Männer gehorchten dem Haupte nicht mehr. Sie zerstreuten sich in Fehdefahrten, und wohnten auf Burgen. Robert [mußte von seinem Schlosse aus, das er sich erbaut hatte,] baute sich ein Schloß, und mußte sich dahin Lebensmittel stehlen, er mußte einen [verstellten] falschen Leichenzug in ein Kloster führen, um von den Mönchen durch Schrek Geld und Nahrung zu erpressen, und er trug einen reichen Mann gegen sein Schloß, um Lösegeld zu erzwingen. Da kam nun auch der jüngste der Söhne Tankreds, Roger, nach Apulien. Er war schön und blond wie sein Bruder aber größer. [Er gerieth in arge Noth.] Zuerst war er mit seinem Bruder Robert vereinigt. Aber [aus Zank um die Herrschaft zerfielen sie,] sie zerfielen dann und bekriegten sich. Roger erhielt von seinem Bruder eine Burg zum Geschenke, und [aus dieser zog er gegen Robert in den Kampf. Er] er mußte Wegelagerung treiben, und stahl in der Nacht mit seinem Knechte Pferde. Die Brüder versöhnten sich wieder[. Robert bezwang dann] und da sie versöhnt waren, bezwang Robert Länder in Apulien, und Roger machte Raubzüge nach Sicilien, und behielt die Stadt Messina in seiner Gewalt. [Aber s]Sie entzweiten sich dann wieder, und [bekriegten sich wieder.] kämpften gegen einander. Da rettete Roger ein mal seinen Bruder aus der Gefangenschaft und von dem Tode, und nun blieben sie vereint durch die Zeit ihres Lebens und halfen einer dem andern. Roger besiegte [nun] die Saracenen in Sicilien, dann kam Robert zu ihm [hinüber], und sie durchzogen die Insel. Dann gingen [Roger mit Robert wieder] beide nach Apulien, und [sie] bezwangen Städte durch Hunger, durch Sturm oder durch Schrek[,], und [D]dann [half Robert seinem Bruder Roger in Sicilien die Stadt Palermo erobern, und Roger half Robert ganz Apulien bezwingen, und] eroberten sie wieder Palermo und dann die lezten Theile von Apulien. Roger wurde als Fürst von Sicilien und Robert als Fürst von Apulien anerkannt. Robert rüstete darauf ein Heer gegen den griechischen Kaiser Alexius, schiffte nach Griechenland, besiegte den Kaiser in mehreren Schlachten, und war daran, das ganze [Land zu erobern.] Reich zu bezwingen. Da ward ihm [aber] zu Hause Empörung erregt, und der heilige Vater Gregor der Siebente[, welcher von dem deutschen Kaiser Heinrich dem vierten in der Engelsburg belagert wurde,] rief ihn zu Hilfe[. Er] , weil er in der Engelsburg von dem Kaiser Heinrich belagert wurde. Robert ließ seinen Sohn Boemund in Griechenland, ging heim, schlug die Empörer, zog mit seinem Bruder nach Rom, und befreite den heiligen Vater. Boemund besiegte in der Zeit die Griechen in drei Schlachten. Robert machte [jezt] nun den zweiten Zug gegen sie; allein da starb er. Seine Söhne haderten, und endlich erlosch seine Nachkommenschaft gänzlich. Und da auch Roger gestorben, und da ihm sein Sohn desselben Namens Roger gefolgt war,