Witiko

H215


es müssen Feinde sein, weil man kein Abzeichen des Herzogs an ihnen sehe[n könne, wie es der Herzog Wladislaw gegeben habe]. Sie reiten sehr langsam, [vorwärts, und schiken keine Streifer aus.] und haben keine Vorreiter.

Nun stiegen Witiko und Odolen von ihren Pferden, ließen dieselben unter die Bäume führen, und dort von Knechten [halten] bewachen. Sie aber gingen gegen den Weg an den Saum des Waldes, um die Reiter kommen zu sehen.

Diese kamen, und ritten in ruhigem Gange ihrer Pferde an dem Rande des Waldes dahin. An ihrer Spize war Wratislaw, der Herzog von Brünn, Otto der Herzog von Olmüz, und Wladislaw, der Sohn des verstorbenen Herzoges Sobeslaw. Sie hatten keine [Zeichen] Zierden an sich. Dann war Bogdan mit der Rabenfeder, dann der rothhaarige Benes mit weißen Federn, dann Domaslaw mit seinem rothen Gefieder, dann der ältere Bohus mit der Feder aus einem Schwanenfittige. Sonst waren Männer, die als Mährer erkannt wurden, und [auch solche] einige, die von Böhmen stammten. Die Reiter zogen bis gegen die Mitte des Gehölzrandes. Dort blieben sie stehen, als hielten sie Berathung[, oder erwarteten jemanden]. Witiko und Odolen gingen [sachte] gegen die Stelle[, und gingen so nahe, daß sie hinter Gebüschen die Worte der Reiter vernehmen konnten. Sie blieben stehen, und harrten. Die Reiter harrten auch.] so weit vorwärts, daß sie die Worte der Reiter vernehmen konnten. Es sprach nur zuweilen einer von ihnen [einige Worte.]. Sie sandten dann einen Mann vorwärts an die Spize des Waldes, [daß er] der dort [über die Krümmung des Weges gegen Pilsen hin ausbliken könne.] stehen blieb. Es war an dem Orte eine Krümmung des Weges gegen Pilsen, und der Mann stand vielleicht als Späher.

Nach einer langen [Weile] Zeit sah man ein[en kleinen] H[a]äuf[en]lein [von] Reiter[n] auf einem Wege zwischen den Feldern gegen den Wald heran reiten. [Als sie näher gekommen waren, erkannte man, daß einige davon Krieger seien, andere Bauern. Sie ritten von ihrem Feldwege auf den Pilsnerweg und zu den harrenden Reitern hinzu. Als sie bei denselben waren, hielten sie stille, und ein Bauer lenkte sein Pferd gegen Wratislaw, und grüßte.] Sie kamen näher, und man sah, daß sie in Gewänder der Landleute gekleidet seien. Sie ritten zu den Mährern, und einer grüßte gegen Wratislaw.

[Wratislaw sagte zu ihm:] "Swak, du hast Jarohnew verlassen[.][," sagte Wratislaw zu ihm.

Der [Bauer] Mann antwortete [in einer Sprache, welche nicht die Bauernsprache war]: "Er wird mit den Seinigen sogleich kommen, wir haben verschiedene Wege eingeschlagen."

"Und wann seid ihr umgekehrt?" fragte Wratislaw.

"Heute nach Mitternacht, der Weg von Milin her ist weit und beschwerlich," antwortete der Gefragte.

"Und warum bist du [so weit] abseits [bis] nach Milin gegangen?" fragte Wratislaw.

"Damit Zeugen sind, welche uns in Milin gesehen haben," antwortete der Mann.

"So fürchtest du Gefahr?" sagte Wratislaw.

"[Sie ist da] ja,"] entgegnete der Mann, "und Jahronew ist gegen Manetin geritten, davon er noch [mehr Stunden] weiter hieher hat [als ich]."

"Und [an welchem Orte bist du und ist Jarohnew im gestrigen Tage] wo seid ihr gestern gewesen?" fragte Wratislaw.

"In Pilsen, und auf dem Felde vor Pilsen sind wir auseinander gegangen," antwortete der Mann.

"Und seid umgekehrt," sagte Wratislaw.

"Der König Konrad ist [gestern] nach Pilsen gekommen," entgegnete der Gefragte, "wir sind [noch drei Stunden] in seinen Schaaren gewesen, dann haben wir das weite[re] Feld gesucht, und haben uns [[bei] in der Nacht] getrennt."

"Nun?" fragte Wratislaw.

"Hoher Herr!" antwortete der Mann, "der Kriegsbann der Deutschen ist dreimal und viermal größer als das Heer vor der Stadt Prag, sie tragen blanke Harnische von Stahl oder von Gold, und da sie auf dem ebenen Boden vor der Stadt Pilsen standen, erglänzte das Feld und der Wald von [dem] ihrem Scheine. [Dazu ist noch die Schaar nicht gerechnet, welche Wladislaw führt, dessen anderer Heerestheil die Stadt Prag vertheidigt.] Dann hat Wladislaw noch eine große Schaar."

"Du bist ein kluger Mann, Swak," sagte Otto, der Herzog von Olmüz, "und es ist [doch] gut, Wratislaw, daß wir selber gekommen sind."

"Es ist gut," sagte Wladislaw, der Sohn Sobeslaws,
(1) "[wir müssen mit Augen sehen, und mit dem Herzen dabei sein, daß nicht xxx weiter getragen wird."]
(2) unsere Augen müssen sehen, und [unsere Herzen müssen xxx sein."]
(3) unsere Augen müssen sehen, und unsere Herzen müssen [xxx sein."]
(4) unsere Augen müssen sehen, und unsere Herzen müssen [xxx sein."]
(5) unsere Augen [müssen sehen], und unsere Herzen [müssen] dabei sein."
(6) es müssen unsere Augen sehen, und unsere Herzen dabei sein."

Da sie noch sprachen, gab der Mann[, den sie] an d[ie]er Spize des Waldes [gesendet hatten,] ein Zeichen, und bald darauf kam ein Häuflein
(1) Reiter [zu ihm. Die Reiter hielten bei ihm] auf dem Wege von Pilsen her zu ihm.
(2) [Reiter durch die Krümmung auf dem Wege von Pilsen her zu ihm.]
(3) anderer Reiter auf dem Pilsenerwege zu ihm.
Sie hielten bei ihm an[, und sprachen mit ihm]. Darauf ritten sie an dem Rande des Gehölzes [weiter, bis sie] zu Wratislaw [kamen. Dort blieben sie stehen.].

Wratislaw sagte: "So bist du auf dem Rückwege, Jarohnew?"

"Wir haben in Manetin nur eine Stunde gerastet," [entgegnete] antwortete
(1) Mann, welcher angesprochen worden war[,] "in der finsteren Nacht sind wir geritten, und auf den ungefügen Wegen sind wir geritten,
(2) Mann, [welcher angesprochen worden war und welcher [gleich] [gleich] gleich dem Andern Bauernkleider trug,] "in der finsteren Nacht [sind wir geritten,] und auf den ungefügen Wegen [sind wir geritten],
(3) Mann, "wir sind in der finsteren Nacht und auf den ungefügten Wegen geritten,
und die Thiere haben kaum eine Handvoll Futter verzehrt[, und ihre Glieder sind vor Ermattung zerschlagen.]."