Witiko

H214



Zdik führte die Bischöfe und ihre Priester zu Wladislaw, und Wladislaw ging [mit seinem Geleite und] mit Zdik wieder [in die Lager der Bischöfe.] zu ihnen.

Er [stellte an diesem] führte an dem Tage auch Welislaw, Odolen, Witiko und [einige] andere Männer [seines Geleites vor] zu dem König[.]e Konrad.

["Ist denn Witiko nicht der Namen des Jünglings," sagte der König, "welcher in dem Zuge gegen Sachsen die Furth entdekte, durch welche unsere Männer eine viel bessere Stellung gewinnen konnten?"]

Der König sprach mit jedem, und sagte: "Witiko hat uns bei Fulda die Furth gewiesen, durch die wir die gute Stellung erlangten."

"[Hoher Herr, i] Ich bin [fast] noch ein Knabe gewesen[,"] hoher Herr," antwortete Witiko, "und ein Bauer
(1) [zeigte] mir die Furth und ich habe sie wieder den Männern des Herzoges Sobeslaw [gezeigt."]
(2) hat mir die Furth [und ich habe sie wieder den Männern des Herzoges Sobeslaw entdeckt."]
(3) hat mir die Furth gezeigt."

"Und hast [dadurch] Gutes gestiftet, mein [liebes] Kind," sagte der König.

[Darnach redete er noch mit Welislaw und mit Odolen und mit den andern, und Wladislaw erzählte ihm, wie diese Männer Treue erwiesen, und Dienste geleistet haben.

Dann ritten sie wieder in das Lager.

Witiko schloß]

Am Nachmittage ging Witiko mit Wolfgang von Ortau [Freundschaft, und wurde von ihm] zu [manchem] mehreren deutschen Rittern [geführt, der Wolfgangs Genosse war, und mit Witiko gute Genossenschaft stiftete.] und es wurde Genossenschaft gestiftet.

Seinen Begleitern Lambert, Augustin, Urban und dem Knechte Jakob gab [Witiko Frist, in dem Lager herum zu gehen, in die Stadt zu gehen, und in das Kaiserschloß zu gehen, und Alles anzuschauen, was für sie anzuschauen war.] er Freiheit, sich am Lager, an der Stadt, an den Liedern und Gauklern zu erlustigen.

[An diesem Tage wurde eine große Reihe] Da es Abend wurde, ging ein<e> große Zeile von Wagen und Saumthieren [und anderer Troß] in der Richtung gegen Morgen [entsendet], und es rittten auch
(1) Männer in dieser Richtung dahin,
(2) Männer [in dieser Richtung] dahin,
(3) Männer [in der Richtung] dahin,
(4) Männer dahin,
um [auf den Bedarf des Heeres zu achten, der ihm auf seinem Zuge zugehen sollte.] den Zug des Heeres vorzubereiten. Durch die grünen Felder kamen [noch von Mitternacht her, wohin man gegen die Stadt] von Erlangen [geht, Schaaren von] her noch Reisige[n], und es kamen [durch die Felder von Abend her, wohin der Weg gegen] Reisige von Würzburg [[geht] ist, [gewaffnete] Schaaren in Waffen.].

Am dreißigsten Tage des Monates Mai[, nachdem] nahmen die hohen und niederen Herren von ihren Ehefrauen oder Müttern oder Schwestern [oder Töchtern] oder Kindern, [wie sie] die in dem Lager waren, Abschied [genommen hatten], und
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[nachdem die Zelte abgebrochen waren, zog der deutsche König Konrad aus dem Stamme der Hohenstaufen mit seinem Heere mit Zinken und Heerpauken mit [Flöten] Flötern und Pfeifern von der Stadt Nürnberg gegen Böhmen, um die Schlachten zu schlagen, die das Land von dem Übel des Aufruhrs befreien sollten, und es zogen alle die Männer, die von der Donau und von dem Rheine, von dem Nekar und der Mosel [und], von der Weser und dem Main, vom Spessart, dem Taunus, dem Schwarzwalde und von den hohen Bergen im Mittage gekommen waren, dem großen Walde zu, der das Land, in welchem die böhmische Sprache tönte, von den deutschen Gauen scheidet.

Der Herzog Wladislaw war mit seiner Schaar an der Spize des Zuges.

Der Zug ging auf dem Heerwege dahin.

Bei dem Orte Taus in dem großen Walde gelangte er auf dem böhmischen Boden.

Als der Herzog Wladislaw in seinem Lande war, kamen wie man es eingerichtet hatte, Männer herbei, die gesammelt worden waren, es kamen Zupenkrieger, es kamen Wladyken mit ihren Sippen, und es kamen andere Leute von manigfachen Orten. Die Schaar mehrte sich fort und fort, sie wurde eine Macht, man theilte sie ein, und stellte sie unter Führer. Der Herzog leitete alle, die Zupenkrieger wurden von den Zupenmännern, [die Zupenkrieg] von denen sie gebracht worden waren, geführt, die Wladyksippen von ihren Wladyken, und junge Männer, darunter Witiko und Odolen, streiften mit Leuten, die da wollten, auf dem Wege vorwärts, um etwa Feinde zu treffen, und die Gegend für den Heereszug zu ordnen.

Die ersten Krieger kamen endlich vor der Stadt Pilsen an. Dort [hielten] blieben sie, die anderen kamen nach, und auf den ebenen Feldern vor der Stadt wurde ein Lager errichtet, damit das Heer zu den weitereren Dingen [[geordnet] gerichtet und gefestiget würde.] geordnet und gefestiget würde.]
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der Zug begann. An der Spize war der Herzog Wladislaw mit seiner Schaar. Dann kamen die Männer von der Mosel und dem Rheine, von der Donau und der Weser, von dem Nekar und dem Maine, vom Spessart, vom Taunus, vom Schwarzwalde und den Alpen[, [und von allen Flüssen] und jedem Fluß und Berge Deutschlands.]. Der König der Deutschen Konrad aus dem Geschlechte der Hohenstaufen führte sie. Volk und Troß war am Ende der Reihe.

Bei dem Orte Taus gelangten sie in den Wald, der Böhmen von Deutschland scheidet.

Auf dem böhmischen Boden kamen die Männer herbei, die sich für Wladislaw gesammelt hatten. Es waren so viel, daß seine Schaar selber eine Macht wurde. Er theilte sie ein, und gab den Zupenmännern die Zupenkrieger, den Wladyken die Wladyksippen, und Welislaw, Odolen und Witiko eigene Leute.

Diese streiften vor oder neben dem Heere.

Bei Pilsen sammelten sich alle, und lagerten.

[Des anderen] Eines Tages ritt Witiko mit seiner Schaar auf dem Wege, der von Pilsen gegen Prag führt[.], vorwärts. Nach einer Zeit folgte ihm Odolen auch mit seiner [anderen] Schaar. Sie kamen am Mittage zusammen, und vereinigten ihre Leute. Es war an der Stelle ein kleiner Föhrenwald neben einer Seite des Weges[, der Wald war klein], und hinter ihm waren trokene Wiesen. Odolen und Witiko führten ihre Reiter auf die Wiesen hinter dem Walde, daß sie geborgen wären [[und] da] und ließen sie ruhen, und sie und die Pferde die Mittagsnahrung einnehmen. An die Spizen des Waldes und an den Saum gegen den Weg hin wurden [Wächter] Späher gestellt.

Da die Erquikung für Menschen und Thiere schon fast vollendet war, kam einer der Späher von der unteren Spize des Waldes, und meldete, daß sich Reiter auf dem Wege von Prag her näherten. Witiko und Odolen hießen ihre Leute sich rüsten, die Pferde besteigen, und ruhig stehen bleiben. Sie aber [kamen in dem Entschlusse überein,] faßten den Entschluß, daß sie die Reiter, wenn sie Feinde [wären, und wenn ihre Zahl nicht außerordentlich groß wäre,] und in nicht zu großer Zahl wären, an dem Walde vorüber lassen, und ihnen dann nachreiten wollten.

An den Waldrand wurden noch mehr Späher gestellt.

Da kam [deren] einer[,] von ihnen, und sagte, die Reiterschaar sei um Vieles kleiner als die ihrige, [sie halten dieselbe]1
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1 Anschlußtext nicht überliefert.