Witiko

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[den Fürstenstuhl in Prag gesezt worden war, that er Ähnliches[, e]. Er ging]1 Romfahrten des Kaisers Reiterschaaren gestellt, und die Fürstentage des Kaisers besucht, und er hat dem erlauchten König Konrad Zuzug nach Sachsen geleistet. Der jezige Herzog Wladislaw ist2 mit seiner Gemalin zu dem Könige Konrad nach Würzburg[, war] gegangen, ist bei Reichstagen gewesen, und ist jezt um einen Bund hier, für den er Dank verspricht. Ich meine, das Reich soll wie aus anderer Rücksicht so auch aus Rücksicht der Freundlichkeit mit Böhmen umgehen, und dadurch die eigne Stärke mehren. Ich habe, was ich an Leuten und Kriegsbedarf vermochte, nach Nürnberg gebracht."

Nach dem Markgrafen von Österreich sprach Friedrich, der Herzog von Schwaben: "Das Reich soll zu andern Rücksichten auch die Rücksicht als Schirm der Christenheit tragen, daß es nicht [den Aufruhr und seine] die böse Lehre [für andere] des Aufruhrs duldet[, sondern ihn darnieder schlägt, und straft.]. Mein Stamm steht zu dem Rechte, wie mein Vater zu dem Kaiser Heinrich gestanden ist, und ich stelle, was Schwaben [kann] vermag, zum Streite."

"Und ich meine," rief jezt der Pfalzgraf am Rheine, "die Rücksicht ist die Macht und die Herrlichkeit und das Ansehen des Reiches."

"Das Reich, das Reich, das Reich," riefen mehrere Stimmen.

"Es soll das Reich nicht geschädiget, und es soll als das Höchste geachtet werden, was da besteht," rief der Graf von Kleve.

"Es ist das Höchste, und muß so angesehen werden," rief der Graf von Rinek.

"Keine Schmälerung ist zu dulden," rief Rudolf, der Graf von Stade.

"Keine Schmälerung, keine Schmälerung," riefen mehrere Stimmen.

"Und die Ordnung muß in jede[m]r [Gaue] Mark hergestellt werden, und sohin auch in der gegen Polen," rief Konrad von Meißen.

"Die Ordnung soll sein, und die Churherren, und die Kirche, und die Fürsten, und die Stifte und die Städte sollen die Wächter sein," rief der von Zütphen.

"So ist es," "so soll es immer sein," "gedenkt es," "so ist es," "so ist es," "so thut es," riefen mehrere Stimmen durcheinander.

Da es stille geworden war, sprach Embriko, der Bischof von Würzburg: "Es sind [ die vielen Ursachen aufrecht] alle die angeführten Ursachen gültig und aufrecht, wir bedenken sie, und ziehen in die gerechte Entscheidung."

"Und der Herr wird sie segnen, wie er die Kämpfe für den heiligen Glauben und für die Schirmmacht des Reiches gesegnet hat," sagte der Abt von Hirschfeld.

Dann erhob Wallram, der Herzog von Niederlotherringen, seine Rede, und sprach: "Weil wir nach den Übereinstimmungen zu dieser Stadt Nürnberg mit unsern Männern gekommen sind, und [weil wir] die Rüstungen schon vollbracht haben, so sollen die Punkte festgestellt, und es soll sogleich der Zug begonnen werden."

Nun stand ein geharnischter Mann auf, es war der Graf von Quenstide, und legte die Hand auf den Tisch, und sprach: "Ich sage, es ist in der vergangenen Zeit schon genug geredet worden, und wir sollten endlich zur That gehn."

"Zur That," <">zur That," "wir sollen zur That kommen," "die That sollen wir thun," "die That," "die That," riefen verschiedene Stimmen.

Da streckte der König Konrad die Hand aus, und als es stille geworden war, sprach er: "So ist ja daher der Beistand beschlossen, die Männer [in dem Saale] sind geeinigt[, und]. [e]Es ist Mancher gekommen, der ein Gegner der neuen Zeit gewesen ist, und so wird unsere Macht sich erhöhen. Wir werden [sohin dem Zug in der Eintheilung, welche schon festgesezt worden ist, in Ordnung stellen, und Gott wird das Gelingen senden. Seid alle ihr Herren für die heutige Zusammenkunft bedankt."

Und er erhob sich, die Männer standen auf, und zahlreiche Rufe der Zustimmung ertönten. Der König verließ den Saal, die versammelt waren, traten in verschiedener Art zusammen, viele]
die Eintheilung, die schon gemacht ist, in das Heer stellen, und den Zug beginnen. Seid bedankt, ihr Herren für die heutige Zusammenkunft, sie ist die lezte, und der Reichstag geschlossen. Und so sage ich: mit Gott der Dreieinigkeit."

"Mit Gott der Dreieinigkeit für das Reich und den König," rief der Erzbischof von Mainz.

"Gott und das Reich und der König," riefen die Männer. Konrad ging von seinem Plaze, und redete mit mehreren Männern.

Die Herren standen auf, und traten zu verschiedenen Haufen zusammen.

[Viel] [Manche] Viele
kamen zu dem Herzoge Wladislaw, und umringten ihn.

"Wir werden dir, der du ein treuer Sohn der Kirche bist, Raum verschaffen, daß du [ihr Heil und] ihr Gedeihen wie seit deinem Beginne fördern magst[, wie du begonnen hast, erlauchter Herzog]," sagte Markolf der Erzbischof von Mainz.

"Ich trachte, daß die Heiligkeit unseres Glaubens ihre Wurzeln immer mehr ausbreite[n möge, und daß verschwinde, was noch übel ist,"]<,>" antwortete Wladislaw.

Albero, der Erzbischof von Trier, sagte zu dem Herzoge: "Ich bringe den Männern keinen Wein, wie [damals] den Sachsen; aber es ist manches Fuder in meinem Geleite, dessen Lieblichkeit ihr alle[, du und die Deinigen,] erfahren sollt[, so viel euch mundet."]."

"Der hohe Kirchenherr führt manche Waffen[, scharfe und milde,"]<,>" sagte Hermann, der Markgraf von Baden.

"So müssen wir ja in unserem Amte [die Abwechslung haben,"] mit Liebe und Strenge walten," entgegnete Albero.

Der Markgraf von Österreich nahm den Herzog Wladislaw bei der Hand, und sagte: "Ja, du
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1 Fortsetzung des getilgten Textes von H S.211.
2 Fortsetzung des Textersatzes von H S.211.