Witiko

H213


lieber Schwager, so mir Gott helfe, werde ich mit den Männern, die mir nach meinen Händeln frei sind, und nicht der Schwächste sein, die Strolche von Prag zu verjagen[, und die Männer, welche mir nun nach dem Ende der Händel wegen Baiern frei sind, werden dort einstehen, wie sie in den Händeln eingestanden sind]. Die Angst meiner Schwester Gertrud wird bald dahin sein, [und] wir werden [erfreuliche] in Prag ein Fest[e nach dem Siege] feiern, [zu dem ich euch die stattliche Ladung sofort ersenden werde."] und dann ein anderes, zu dem die Ladung kommen wird."

"Habe Dank, mein Schwager," entgegnete Wladislaw, "der Krieg wird kurz sein, du wirst [bald] zu deiner Gertrud zurück kehren [können], und [wirst mich] ich werde dir mit meiner Gertrud [bei dir sehen, die jezt in Prag vielleicht] folgen. Diese wird aber jezt in Prag nicht Angst sondern etwas Höheres empfinden [wird."]."

"[Ich meine d]Die Angst um ihr Volk, [nicht um ihren Leib,"]" erwiederte der Markgraf, "denn die aus dem Stamme [der] Babenberg[e, Männer wie Frauen,] wissen nichts [um] von Angst [von] um sich."

["Es ist so,"] "So ist es," antwortete der Herzog, "und möge [das Glük deiner Gertrud zu ihrem neuen Stamme folgen."] neues Glük zu deinem Stamme bringen."

"Ich werde sie in die [fröhliche] heitere Stadt Wien führen, in der ich [mir] eine Wohnung errichte," sagte der Markgraf, "[und] die heiteren [Zeiten] Sangeszeiten meines Geschlechtes werden wieder sein, und mögen ihnen noch [schönere folgen."] heitrere folgen."

["Wenn] "Und wenn ich dir heitrere und schönere erringen helfen kann, Schwager, werde ich auch nicht der [lezte sein,"] schwächste sein, wie du eben gesagt hast," sprach Wladislaw.

Jezt trat Friedrich, der Herzog von Schwaben, herzu, und sagte: "Nun, mein hoher Schwager Wladislaw, jezt werden die, welche um den hohen Staufen wohnen auch die Gefilde von Böhmen sehen, und ich hoffe, der Raum, den sie bedecken werden, wird nicht der kleinste sein."

"Und er wird durch solche Krieger, die ihn betreten, geehrt sein, mein erlauchter Schwager," antwortete Wladislaw.

"Wir bringen dir auch die vom Rheine," sagte Wallram, der Herzog von Niederlotharingen.

"Sie werden willkommen sein," entgegnete Wladislaw.

"Wir führen selber unsere Ritter und Männer," sprach Arnold, der Erzbischof von Köln.

"Ich werde deß in aller Zeit gedenk sein," sagte Wladislaw.

"Und mich wirst du doch auch begrüßen, lieber Schwager, wenn ich nach Prag komme," sprach Otto, der Bischof von Freisingen.

"Ich werde dich grüßen, Otto, und deine Schwester Gertrud wird dich grüßen," antwortete Wladislaw.

"Wir kommen mit reichen Schaaren," sagte der Pfalzgraf<.>

"Und es sind noch immer Zuzüge da," sagte der Graf von Kleve.

["Seid bedankt] "Habet Dank, ihr Herren," entgegnete Wladislaw, "ich hoffe [ein schnelles Ende."] euch zu vergelten."

[Und es kamen noch mehrere herzu, reichten Wladislaw die Hände, und grüßten ihn.

Dann schickten sich die Männer an, den Saal zu verlassen,]

"Das wissen wir, und es wird die Zeit kommen," riefen mehrere.

Und da alles ausgesprochen war, und da der König den Saal verlassen hatte, schickten sich die Männer an, auseinander zu gehen.

Geleite kamen her[zu]an, die Pferde wurden in den Hof gebracht, und die Herren ritten in [den reichen] ihren Gewändern aller Art [ritten] durch das Thor,[ und] durch die Stadt und durch die [Menge der] Zuschauer in das Lager.

Der Herzog Wladislaw [ging] ritt desselben Tages noch zu dem Könige [in dessen Stube,] Konrad, und [blieb mit dem Kanzler desselben und] war mit dem Bischofe Zdik [zwei Stunden dort.] und den Kaplänen zwei Stunden bei dem Könige und dem Kanzler.
(l) Dann war er mit dem Cardinale Dietwin dem Schwaben und mit dem Bischofe Zdik zusammen, um über eine Botschaft an den heiligen Vater [zur Abfertigung eines Gesandten von] Rom nach Böhmen und Mähren [zu verhandeln.]
(2) Dann war er mit dem Cardinale Dietwin dem Schwaben und mit dem Bischofe Zdik zusammen, um über eine Botschaft an den heiligen Vater [zu berathen, daß ein Gesandter von] Rom nach Böhmen und Mähren [abgefertigt werden möge.]
(3) Dann [war] er [mit] dem Cardinale Dietwin dem Schwaben [und mit dem Bischofe Zdik zusammen, um über eine Botschaft an den heiligen Vater um Abfertigung eines Gesandten von Rom nach Böhmen und Mähren zu verhandeln]<.>
(4) Dann ritt er zu dem Cardinale Dietwin dem Schwaben<,> um zu erwirken, daß der heilige Vater einen Beauftragten von Rom nach Böhmen und Mähren sende.

[Hierauf ritt er mit Zdik und mit Welislaw und mit Odolen und mit Witiko und mit seinem und des Königs Geleite in das Lager.

An diesem Tage war noch ein großes] Am Nachmittage war ein Mahl. Der König und die [Seinigen und die hohen Fürsten der Kirche und des Reiches und die Grafen und Herren und Ritter und die [Herren] Männer der Städte und alle] Männer des Saales und die erhabenen Frauen und Jungfrauen, welche in dem Lager waren, saßen [in schönen Gewändern] unter [dem großen] einem Gezelte,
(1) das man errichtet hatte, und genossen mit Gesprächen mit Scherzen der Erlustiger, und mit dem Klingen der Flöten und Pfeifen [und Cimbeln] die Speisen aus deutschen Höfen, Feldern, Wäldern und Flüssen und Teichen, und erlabten sich an dem Weine, der manigfaltig [auf] den Bergen [gewachsen war]
(2) das man errichtet hatte bis mit dem Klingender Cimbeln Flöten und [Pfeifen] die Speisen bis der manigfaltig von den Bergen des Reiches gekeltert worden war.
(3) das man errichtet hatte bis Flöten und |Geigen| die Speisen bis gekeltert worden war.]

Nach dem Mahle [[waren] wurden] waren Kampfspiele [in abwechselnden Weisen gehalten], und die Frauen [belobten die Sieger und] vertheilten die Preise.

[[Des andern Tages] Als der nächste Tag erschien kamen die hohen]

Am nächsten Tage kamen Herren und Fürsten zu Wladislaw [[in seine Gezelte] in sein Gezelte], um ihn zu begrüßen, und er ritt wieder [in ihr Gezelte] zu ihnen, um den Gruß zurück zu geben.

[Die Bischöfe und ihre Priester wurden von Zdik zu dem Herzoge geführt.

Wladislaw stellte seine Begleiter Welislaw Odolen Witiko und noch andere vor den König, |und nannte ihm|]