Witiko

H184


[Männern oder Priestern in Prag geblieben war, heraus, ihren Gemal und seine Krieger zu empfangen.

Wladislaw führte seine Krieger in die langen Gassen des Burgflekens ein, er führte sie an der |Kirche am Teyn vorüber,| über den großen Marktplaz und auf das ausgedehnte Verkaufsfeld hinaus, welches sich zwischen dem Burgfleken am rechten Moldauufer und dem Wysehrad befand.]1 Dort ließ er sie ein Lager schlagen, und in dem Lager sich niederlassen. Er aber ritt mit [dem Gefolge] der Herzogin und mit [seinem |eigenen| Gefolge von] den Bischöfen Priestern Lechen Kriegsherren und einem Geleite von Kriegern in die Burg. Diwis ging in sein eigenes Haus, dort zu übernachten, eben so Bolemil. Lubomir ging in das Haus seines Stammes, so that auch Ctibor, so Chotimir und Nemoy und Preda und andere. Der Bischof Zdik ging mit seinen Priestern und Leuten in das Haus des Bischofes von Prag, und auch Bozebor ging mit einem Geleite dahin. Witiko wurde in dem Hause der Priester des heiligen Veit aufgenommen. In zwei kleinen Gemächern neben dem Thorwege fand er Raum für sich und die Knechte Raimund und Jakob[.], und [in einem kleinen Stalle] für die Pferde erhielt er einen kleinen Stall.

Im Morgengrauen des nächsten Tages machte Wladislaw mehrere Anordnungen. Die erste war, daß die Körper der Todten zu ihrer Bestattung möchten hergerichtet werden, die zweite war, daß man die Eintheilung treffe, daß die Krieger von dem Verkaufsfelde in die Stadt hinauf zögen, und [daß die] ihre Abtheilungen die Pläze einnähmen, die für sie bestimmt wären. Hierauf sendete er Kundschafter aus, dann ordnete er Werbungen von Arbeitern an, die Mauern, wo es nothwendig wäre, noch mehr zu befestigen, und auszubessern. Dann befahl er Sendungen in das Land, um
(1) Lebensmittel einzubringen, [und] Krieger aufzufordern,
(2) Krieger zum [Zug] Zuzug aufzufordern, und Lebensmittel einzubringen,
und endlich schikte er seinen Bruder Heinrich in das Land Budissin, um dort [Krieger] Männer zur Beihilfe zu werben.

Da der Abend heran nahte, wurde gemeldet, daß man zur Bestattung der Todten in Bereitschaft sei. Der Herzog begab sich auf das Verkaufsfeld, wo sie aufgestellt waren. Eine große[s Geleite] Menschenmenge und die Schaar der Priester[schaft] war um [|ihn|] sie. Pustimir in schwarzen Sammet gekleidet lag auf einem mit schwarzem Sammet überzogenen Wagen, um nach Daudleb geführt zu werden. Der demüthige Priester von Daudleb kniete an dem Wagen, und betete. Smil und seine zwei Söhne lagen auf drei Wägen von grünem Sammet und Silber in dunkelgrüne Sammetgewänder gekleidet mit Silber verziert die weißen Federn auf den Hauben und das helle Schwert an der Seite, um gegen Decin gebracht zu werden. [Die Wägen waren auch mit grünem Sammet überzogen, und mit Silber verziert.] Dalimil in Braun mit Gold gekleidet sollte von seiner Sippschaft nach Taus geleitet werden. Swen, ein hochbeherzter Mann, dessen Begräbnißstelle in Mähren lag, sollte, da er mit Spezereien eingesalbt war, in eine Gruft der Marienkirche getragen werden, [um] daß er nach Beendigung des Streites endlich in seine Heimath gebracht werden [zu können] könnte. Die andern sollten in Prag begraben werden. Der Bischof Otto von Prag, der Bischof Zdik von Olmüz, Peter der Abt von Brewnow, Gezo der Abt von Strahow, die Äbte von Kladrau und Wilimow, der Priester Daniel und viele Priester feierten die heilige Handlung. Der Bischof Otto hielt nach der Segnung eine Predigt, und als sie geendigt war, und als alle auseinander gehen wollten, viele darunter mit Thränen in den Augen, sagte der Herzog: "Die Waffenbrüder der [[Beerdigten] Entseelten] Verstorbenen, dann Männer und Frauen und Jünglinge und Jungfrauen, welche das Land lieben, mögen die, welche für das Land gestorben sind, nicht
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1 Hier endet der getilgte Text, der durch die Beilage zu H S.183 ersetzt wird.