Witiko

H178, S. 200b


Zeit verlassen. Traget die Liebe und Willigkeit, welche ihr mir bisher erwiesen habet, auf Rowno über, der die Seinigen neben uns geordnet hat, und thut in der Zeit, wie euch Diepold der Bruder des Herzogs, und die unter ihm sind, heißen. Wenn irgend jemand von euch, etwa Urban und Lambert und Augustin mit mir gehen will, so ist es mir lieb, und ich werde für Pferde und das Übrige sorgen."

Da trat Peter Laurenz der Schmied hervor, und sagte: "Urban mußt du sehr gut bewachen, er ist meiner Schwester Sohn, und ich muß für ihn einstehen, und ihn belehren. Wenn er besser reiten lernt, so ist es nur gut für ihn, und wenn er auch dem Herrn Herzoge nahe kömmt. Das ehrt ihn und seine Mutter. Wir sind freilich ohnehin schon die Kriegsgenossen des Herzogs. Werft die schlechten Feinde recht tüchtig darnieder, und gefährdet ein junges Leben nicht gar sehr, sondern schüzt es mit allen Kräften. Der erlauchte Herzog geht zu dem mächtigen Könige Konrad nach Deutschland, um deutsche Krieger zu bringen. Wir wissen es schon, heute vormittag ist es sicher gemacht worden. Urban kann schon zu dem deutschen Könige mit gehen. Und wir werden uns mit Rowno vertragen, und wenn die kommen, die auf dem Berge Wysoka so schlecht gegen uns gewesen sind, so werden wir ihnen die Stadt nicht lassen, und werden hinaus gehen, ihre Leiber zu zerschlagen, und ihnen die schönen Kleider und das Gold und die glänzenden Steine von denselben herunter zu reißen. Und gegen Rowno haben wir nichts, er ist unser Nachbar im Waldlande, redet Männer, wir haben nichts gegen Rowno."

"Nein, Rowno soll bei uns bleiben, wenn der junge Witiko dem Herzoge folgen muß, weil es besser ist," rief Stephan der Wagenbauer.

"Rowno soll bei uns bleiben, bis Witiko kömmt," rief Adam.

"Wir halten schon mit Rowno," rief Paul Joachim.

"Rowno, Rowno," schrien mehrere Stimmen.

"Ich gehe mit dir zu den deutschen Rittern," rief Lambert.

"Ich gehe auch mit," rief Augustin.

"Ich gehe auch mit zu dem Könige Konrad," rief Urban.

"So werden wir Rowno holen lassen, und ihn fragen, ob er mit unserem Wunsche einverstanden ist," sagte Witiko, "Maz Albrecht und Zacharias mögen gehen."

Die zwei jungen Männer traten aus der Reihe, und gingen gegen rechts fort. Nach einer Zeit kamen sie mit Rowno zurük.
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"Rowno," sagte Witiko, "du weißt, daß ich mit dem Herzoge fort muß, und so lange ich fort bin, übergebe ich dir, hochehrhabener Wladyk, den Schuz und die Führung derer, die mich auf dem Berge Wysoka zu ihrem Obmann erwählt haben. Sie sind einverstanden, wenn du es so willst."

"Wir wollen so," riefen mehrere Stimmen.

Rowno antwortete: "Liebe Heimathgenossen! wir sind ja benachbart, ihr kennt mich und
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die Meinigen, und wir kennen euch, und wir haben uns immer Gutes gewünscht, und wir werden zusammen halten, wenn die Feinde zu der Stadt kommen sollten, und ihr euch in unserer Ordnung einreihet, bis Witiko wieder da ist."

"Ja, bis er da ist," rief der Schmied.

"Bis er da ist," rief Philipp.

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