Witiko

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Witiko verabschiedete sich, verließ die Stube, suchte sein Pferd, und ritt über den Damm hinaus. Die Männer von Plan schloßen sich an, und gingen mit ihm. Als weit hinter Rownos Thurm der Wald aus war, hörte der Schnee auf, und sie kamen am Abende in den Zupenort Daudleb. Dort [war es stille, das Zupenhaus war geschlossen, und Lubomir war mit seinen Männern fort. Sie blieben zwei Tage in Daudleb, zu kundschaften, und zu rasten. Witiko kaufte Raimund ein Pferd, und zeigte ihm, wie er reiten müsse, und da er an dem Zupenhause anfragte, wurde er zu der alten Boleslawa hinein] kaufte Witiko für Raimund ein Pferd, besorgte noch Manches für seinen Zug, und die Männer beschloßen, eine Zeit auf Kundschaft hier zu bleiben.

Als Witiko in den Zupenhof ging, war er verschloßen, es wurde ihm das Thor geöffnet, und er wurde, weil ihm der Thorwart gesagt hatte, daß Lubomir fort sei, zu Boleslawa geführt, die mit Männern in dem Hause war. Witiko begrüßte sie, und sagte [dann]: "So ist Lubomir in seinem Alter fortgegangen?"

"Ja, er ist fortgegangen," sagte Boleslawa. "Da es an der Zeit war, kam, wie es sich [nach der Ordnung] gebührt, unser Erstgeborner Moyslaw mit seinen Männern von seinem Hofe Chlum zu uns, dann kam unser Zweitgeborner Pustimir von seinem Felde und Walde in Dauby mit seinen Männern, dann kam auch [unser] der Drittgeborne[r] Radosta mit seinen Männern von Trebin, es kamen die Gatten Marias Euphemias und Boleslawas mit ihren Männern, Lubomir hatte seine eigenen Leute versammelt, der demüthige Priester dieses Hauses [ist auch zu tröst] hat sich auch zu trösten und zu helfen beigesellt, und sie gingen alle zu Wladislaw dem Herzoge."

"Zu Wladislaw dem Herzoge?" fragte Witiko.

"Zu Wladislaw dem Herzoge," entgegnete sie. "[Gehe deine Wege, Witiko, und sei des Guten] Du bist auch auf dem Zuge, Witiko, sei eingedenk[.], das Rechte zu thun."

"Gehabt euch wohl, erhabne Frau," antwortete Witiko, "ich will [nur] das [Gute] Rechte thun, [wie] das ich [es] erkenne."

"So thue es," sagte sie, "und sei in anderen Zeiten wieder einmal hier unser Gast."

[Er verabschiedete sich, und wurde wieder vor das Thor des Hauses geführt.

Am dritten Tage zogen sie von Daudleb]

"Ich werde um Einlaß bitten, wenn alles vorüber ist, und sich das Thor mir nicht verschließt," sagte er.

Er verabschiedete sich, und wurde wieder ins Freie geführt.

Die Männer des Waldes blieben zwei Tage in Daudleb. Am dritten zogen sie fort, und hielten ihre Nachtruhe in Podhrad, wo Sümpfe und Einöden waren.

Am folgenden Tage gingen sie nach Austi in wohlbebautes Land. Da blieben sie wieder zu kundschaften fünf Tage. In den Häusern waren wenige Männer, und die Leute, welche da waren, blieben in den Stuben. Auf den Wegen waren Bewaffnete und allerlei Volk, das gegen Mitternacht zog. Ctibor, der sonst bei Austi auf einem Hofe wohnte, war mit seinen Männern zu dem Herzoge Wladislaw gegangen.

Als sie erfahren hatten, daß nach Mitternacht hin die Kriegsheere stehen müssen, zogen sie in dieser Richtung weiter. Es begegneten ihnen Leute, die ihr Vieh nach dem Mittage und gegen die Wälder trieben. Sie hielten die Nachtherberge an dem Hofe Nacehrad.

Am [weiteren] nächsten Tage begegnete ihnen sehr viel Volk. Es säumte meistens seine Güter auf Pferden oder Ochsen in fernere Gegenden, oder es trug, was ihm gehörte, auf den eigenen [Schultern] Rüken. Da es Nachmittag geworden war, [kamen] sahen sie in der Richtung von Abend her viele Menschen
(1) [und verstellten] ihnen den Weg.
(2) [kommen, die ihnen] den Weg verstellten.
(3) auf einem Wege kommen, der in den ihrigen ging, und sahen, daß sie ihnen den Weg verstellten.
Es waren Männer, welche in hochgeschürzten Faltengewändern gingen, sie hatten schwere Stiefel an den