Witiko

H138, S. 184a


ne sehr dike Sohlen hatte, in die von ihm eine Menge eiserner Nägel geschlagen worden war, dann mit seinen grobwollenen graubraunen Beinbekleidungen mit der grobwollenen graubraunen Jake und mit dem groben grauen Filzhute auf der hölzernen Brüke, die über die Moldau geführt worden war, herum, und sah auf die Häuser, welche er zu beiden Seiten der Moldau erbliken konnte, und auf die Burg des Herzogs, in welcher die schöne Herzogin mit ihren schönen Frauen war, und in welcher sich jezt auch Dimut befand, die er doch sonst in Rownos Thurme gesehen hatte, der drei Wegstunden von Plan gegen Morgen hin in einem Sumpfe stand. Er hatte die eiserne Keule, mit welcher er Dus den jungen Sohn Nacerats erworfen hatte, mit einer Schlinge um die Schultern gehängt. In der Hand trug er eine eiserne spizige Stange. Er hatte auch zwei graue Leinensäke umgehängt, von denen der eine die Lebensmittel enthielt, die er die nächsten Tage brauchte, der andere aber für die Beute bestimmt, und noch leer war. An seiner Seite ging oft der rosenwangige blauäugige und blonde Urban sein Neffe, in gleich grobe Kleider gehüllt, der aber als Waffe einen Ebereschenspeer trug. Über die Wunde seines Armes hatte er ein sehr großes grobes rothleinenes Tuch gebunden. Der Schmied erklärte ihm, was er sich über die Menschen und Häuser dachte. Christ Severin der Wollweber, welchen man auch unter der Jake einen groben Verband angelegt hatte, und Stephan der Wagenbauer gingen mit ihren Stangen in der Stadt herum, und betrachteten, aus welchem Stoffe die Kleider gemacht waren, und die Häuser, und die Wägen, die sie hie und da erblikten, und, was die Leute thäten. Mathias, Adam, Maz Albrecht, Philipp, Paul Joachim, Andreas, und andere saßen auf den Mauern der Stadt, und fragten, wann man denn hinaus gehen, die Leute, die auf dem Wysoka gegen sie herangezogen waren, erschlagen, und ihnen alles nehmen werde.
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Indessen kamen immer mehr Wagen bei den Thoren herein, und brachten Getreide und Lebensmittel. Auch Krieger kamen, und die Stadt füllte sich mit fremden Angesichtern.

Witiko hatte seine Herberge in dem Hause Ottos des Bischofes von Prag angewiesen erhalten. Es war das nehmliche Haus, in welches er vor zwei Jahren und zwei Monaten im Winter zu dem erwählten Bischofe Silvester als Bote des kranken Herzoges Sobeslaw gekommen war. Hinter dem großen Thore und der Halle, die daran grenzte, war ein Hof, und um denselben stießen lange und niedere Gebäude, in denen Wohnungen und Ställe waren. Witiko erhielt zwei gewölbte Zimmer für sich und seine zwei Begleiter. Denn Raimund der Knecht, welcher von Plan aus mit ihm gegangen war, hatte sich wieder zu ihm gefunden, und Jakob der Knecht aus dem Wangetschlage wollte sich nicht von ihm trennen. Witikos Pferd wurde in einen guten Stall gebracht, und zwei Stände von ihm entfernt in demselben Stalle stand das lahme braune Pferd, auf welchem der Knecht Jakob gegen den Wysoka zu Witiko gekommen war. Das Haus des Bischofes war mit Leuten angefüllt. Es war auch Zdik der Bischof von Olmüz mit Priestern und mit Kriegern in demselben. Man brachte Speisen wollene Deken und, was des Bedarfes war, in die zwei Zimmer. Öfter wurde Witiko zu dem Tische des Bischofes gerufen, wenn auch andere Herren zu demselben geladen waren. Rowno befand sich in dem Hause der Stadtherren, Diet von Vettern auch. Die von Ottau, Hora, Prahatic, Osel, und die andern waren nicht weit von einander entfernt in Herberge gebracht. Bolemil war in einem Hause seines Stammes, Diwis auch, Lubomir in einem des Stammes seiner Gattin, und ähnlich Ctibor. Von den wichtigeren Männern waren viele in der Burg.