Witiko

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zurük; Witiko ritt [auf dem Stege neben,] von der Herberge auf dem Stege über das Wasser der Moldau, dann mitternachtwärts an dem neuen Ekschlage vorbei, dann gegen Abend über ein schwarzes Moor, dann durch dichte Wälder, und kam am Nachmittage in dem oberen Plane an.

Er [legte] wurde von den Seinigen sehr freundlich begrüßt[.xxx] und Raimund, trug die schöne Armbrust in die Kammer.

Witiko legte nun seine Lederbekleidung wieder ab, [und] that sein Waldgewand an[.]. und lebte wie früher. Er machte nun häufig Übungen mit seinem Pferde im Schnellaufen auf einem Boden mit Unebenheiten Gestrippe und andern Hindernissen.

[Es kam die Heuernte, es kam die Getreideernte, und es sahen die Stoppeln von den Feldern hernieder.

Manche Leute waren in dem Sommer über den Wald in das Land Baiern hinaus gegangen. Witiko that es nie, er verließ die Lichtung nicht mehr, und war nur öfter auf dem Wachholderberge, und sah um sich.]

Am Ende des Herbstmonates kam ein Mann mit einem Wanderstabe zu ihm, und sagte [ihm, daß die Herzogin Adelheid gestorben sei. Der Mann hatte zu denen, die in Hostas Burg waren, gehört. Weil]<,> daß er von Hostas Burg komme. Er habe zu den Leuten der Burg gehört, weil er aber schon alt wurde, verlangte es ihn in seine Heimath, Bores erwirkte ihm seine Verabschiedung, und [als die Herzogin gestorben war,] er verließ [er Hostas] die Burg. Weil seine Heimath aber auch im Walde war, [etwa eine kleine Tageswanderung mitternachtwärts von dem oberen Plane], so [verlangte] habe ihm Bores [von ihm, daß er einen Umweg mache, und Witiko die Todesnachricht überbringe.] eine Nachricht an Witiko mitgegeben.

[Witiko ging, da er die Botschaft vernommen hatte, einige Male in der Stube herum, dann trat er vor den Mann, und sagte: "Wie hat denn das sein können?"]

"Welche Nachricht?" fragte Witiko.

"Daß die Herzogin Adelheid gestorben ist," sagte der Mann.

"Die Herzogin Adelheid ist gestorben," rief Witiko, indem er von seinem Stuhle aufsprang, "die Herzogin Adelheid ist gestorben."

"Ja," sagte der Mann.

"Wie hat denn das sein können?" fragte Witiko.

"Wir wissen es nicht," sagte der Mann, "die erlauchte Herzogin ist in dem Gemache gewesen, in welchem der Herzog gestorben war, hat dort ihre Kinder gepflegt, hat [für ihn gebetet] dort geschlafen, ist immer dort gewesen, hat keine Krankheit gehabt, ist stets weißer geworden, und ist am fünfzehnten Tage des Herbstmonates gestorben."

"Und was ist mit den Kindern geschehen?" fragte Witiko.

"Sie sind nach Prag gebracht worden," antwortete der Mann.

"Und hast du die Herzogin in ihrer lezten Zeit gesehen?" fragte Witiko.

"Ich habe die Herzogin noch gesehen, da sie todt war," erwiederte der Mann, "sie hat todt so ausgesehen wie lebendig."

"Und hat man ihr in Hostas Burg, da sie lebte, Ehren erwiesen?" fragte Witiko.

"Der Herzog hat ihr alle Macht übergeben," entgegnete der Mann, "und wir sind ihr alle unterthan gewesen."

"Und wo ist sie bestattet worden?" fragte Witiko.

"Sie ist mit Würden in den Wysehrad zu ihrem Gemale geführt worden," antwortete der Mann.

[" So ist] Witiko ging einige Male in der Stube auf und nieder. Dann sezte er sich wieder an den Tisch, und sagte: "So ist sie ihm also gefolgt,[" sagte Witiko, indem er sich an dem Tische nieder ließ, und den Mann ansah.] so ist sie ihm also gefolgt."

Und er stüzte sein Haupt in seine Hände.

["]Nach einer Weile [sagte er zu dem Manne:] sah er wieder zu dem Manne empor, und sagte: "Du hast mir eine wichtige wenn auch traurige Nachricht gebracht, ich danke dir inständig, und bitte dich, bleibe bei uns, und genieße mit uns, was wir haben, so lange du willst."

"Ich habe euch in Hostas Burg gesehen," erwiederte der Mann, "wo ihr dem Herzoge einen Dienst erwiesen habt, und bin recht gerne zu euch gekommen, um euch die