Witiko

H134


[und sein Antliz drükte Nachdenken aus.

Witiko blieb drei Tage in dem Häuschen, und nahm an Allem Antheil.

Am vierten]
Huldrik.

"Jezt bin ich aber allein," entgegnete Witiko.

"Die Jungfrau blüht schon, die euer Weib sein wird," sagte Huldrik.

"Versuchen wir nicht Gott,["] Huldrik," sagte Witiko, "und erwarten wir, was sein wird."

"Es wird sein, es wird sein," sagte Huldrik.

Er stand auf, und sah dem Jünglinge freundlich in das Angesicht. Dieser saß in seinem Ledergewande auf dem Buchenlehnstuhle. Der alten Magd Regina waren die Hände in den Schoß gesunken, Jakob hatte von seiner Arbeit aufgehört, und beide sahen den Greis an.

Witiko stand auch auf.

"Erlaubt, daß ich euch in eure Kammer geleite, hoher Herr," sagte Huldrik.

"Lebe wohl und schlafe ruhig, Huldrik," sagte Witiko.

"Wie es Gott fügt," antwortete Huldrik.

Und sie verließen alle die Stube, und gingen in ihre Schlafkammern.

Witiko blieb noch einen Tag in dem Hause.

Am nächsten Tage verabschiedete er sich, und
verlangte [er], daß der Knecht mit ihm nach dem Orte Friedberg gehe, und daß er von [dort] da sein Pferd an der Moldau aufwärts bis zu der Herberge an der untern Moldau führe, und dort auf ihn warte; denn er selber werde auf [die Schneide] den Kamm des Thomaswaldes gehen, und dann in der Herberge eintreffen. Der Greis Huldrik ließ es nicht zu, und sagte, er selbst müsse das Pferd führen, der Knecht könne neben ihm hergehen.

Witiko fügte sich, und so ritt er von [der Lichtung des] dem Wangetschlage[s] weg. Der Greis ging in seinem Anzuge, zu dem er noch eine graue Filzhaube mit einer kleinen blauen Taubenfeder aufgesezt hatte, einige Schritte hinter dem Pferde, und wieder einige Schritte hinter dem Greise ging der Knecht Jakob. In Friedberg zogen sie auf dem Fahrstege über die Moldau. Am jenseitigen Ufer stieg Witiko ab, und legte die Zügel des Pferdes in die Hände Huldriks. Dieser schlug von dem Knechte gefolgt das Pferd führend in dem Walde den schmalen Saumweg ein, der dem Wasser entgegen fort lief, und Witiko schritt links, und begann, die breite Höhe des Thomaswaldes hinan zu [gehen] steigen.

Auf dem Wege, den er einmal mit dem Führer Florian herab gekommen war, gelangte er nach etwas mehr als einer Stunde auf [die] den Wald[schneide]kamm, und fand sehr bald die Lichtung, auf welcher die Säule des heiligen Apostels Thomas gestanden war. Hier blieb er stehen, und sah auf das Land Baiern hinab, um welches jezt Leopold und die Angehörigen des stolzen Heinrich stritten, und von welchem der Theil gegen Morgen, durch den die Donau die Traun und die Ens floßen, vor ihm ausgebreitet lag, bis wo die Alpenberge zogen, und die steirische Mark begann. Dann sah er gegen das Land Böhmen, in welchem jezt ein so wichtiger Wechsel des Herrschers vollzogen worden war. Er [konnte von dem Lande nichts sehen als] sah unter sich den blaulichen Wald [unter sich] durchzogen von der lichten Schlange der Moldau[. Gegen Morgen und Mitternacht war der], dann sah er in der Richtung zwischen Morgen und Mittnacht den Blansko [die] als lezte Waldhöhe[, die er] an dem Himmel<,> [sah. Gegen] in der Richtung zwischen Mitternacht und Abend konnte er in den dunkeln Wäldern den fahlen Wacholderberg erkennen, der bei [dem oberen Plane] Plan stand, und von [dem] diesem Berge gegen Abend die blaue Wand, die den dunkeln See und die drei Sessel hegte. Der Ort, wo er stand, war die höchste Waldesstelle [von Mitternacht gegen Mittag.]. Dann ging er auf einem schmalen Pfade schief in der Richtung zwischen Mitternacht und Abend durch den Thomaswald wieder zu dem Wasser der Moldau nieder, und kam an der Stelle an, welche die untere Moldau hieß, und an welcher die gezimmerte Herberge stand, von der Rowno gesagt hatte.

In der Herberge fand er Huldrik und den Knecht Jakob und sein Pferd. Nachdem die Pflege des Pferdes besorgt worden war, und nachdem er mit seinen Begleitern ein Mittagmahl eingenommen hatte, verabschiedeten sie sich, Huldrik ging mit dem Knechte auf dem Saumwege an der Moldau nach Friedberg und von da in den Wangetschlag