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Von Gott berufen in einer durch Markt und Medien strukturierten Welt
(Eine Predigt zum Gebetstag um "Geistliche Berufe")

Autor:Niewiadomski Jozef
Veröffentlichung:
Kategoriepredigt
Abstrakt:
Publiziert in:Predigt in der Jesuitenkirche am 21.März 2002
Datum:2002-04-30

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

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Wir haben es nicht leicht in unserer Welt: wir, die Katholiken, die sich zu dieser Eucharistiefeier zur Danksagung versammelt haben. Wir haben es nicht leicht mit unserem Glauben! Was sagt uns dieser Glaube? Er spricht von einem personalen Gott, einem Gott, der vom ersten Augenblick unserer Existenz an Beziehung zu mir aufgenommen hat, mich in meinem Dasein trägt und prägt, mehr noch: mich liebt, sagt doch der biblische Schriftsteller von ihm: "Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen. Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens", ja: du Liebhaber des Lebens! (Weish 11,26) Das sagt uns der Glaube.

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 Und was sagt uns die Welt, was die Wissenschaft und der gesunde Menschenverstand?

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"Was machst du da bloß für ein Aufsehen mit deinem Leben? Weder Gott noch Teufel kann es da geben, nur schlicht und einfach: die Gesetzmäßigkeit von 'Stirb und Werde'! So banal es klingen mag, das Geheimnis des Lebens reduziert sich auf die Frage nach dem Stoffwechsel!" Größer kann der Kontrast zwischen Glauben und Alltag nicht sein.

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Natürlich wissen wir uns da in einer Allianz mit all jenen verbunden, die sich mit der kalten Rationalität der Naturwissenschaften und der Banalität des Alltags nicht zufrieden geben. Doch all diese Allianzen mit all den religiösen Zeitgenossen, mit Menschen, die Spiritualität zu schätzen wissen, werden uns Katholiken immer wieder neu zum Stolperstein. Und dies schon deswegen, weil uns unser Glaube doch noch viel mehr sagt, als dass uns Gott trägt und prägt und uns unter Umständen gar seinen Willen offenbart, auf welchen Wegen wir in seine Nähe kommen können.

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Unser Glaube spricht von 'Seinem Weg': vom göttlichen Weg nach unten, von 'Seiner Humilitas (von Humus: Boden)', 'Seiner Bodenständigkeit' oder 'Seiner Demut'. Unser Glaube spricht von der göttlichen Demut in der Menschwerdung Gottes. Der Glaube spricht von Gott, der immer und immer wieder neu unter den Menschen Gestalt annimmt: zum Hirten wird (Joh 10,11), in Jesus Christus selber zum Menschen wird! Der Glaube spricht von Gott, der die atemberaubenden Freuden des Lebens miterlebt, aber auch den Bruch von Beziehungen und die Sackgasse des Todes. Dieser Gott zieht mich nicht mit Gewalt zu sich empor, wie dies die modernen Götter der Werbung tun, die mich mit der sanften Gewalt moderner Räuber und Diebe (vgl. Joh 10,12) mit Illusionen füttern, mich deswegen auch um mein Leben betrügen, wenn sie versprechen, dass ich so werden könnte wie sie, wenn ich mich bloß an sie verkaufen würde: Ich, das moderne Schaf, das nicht nur seine Wolle und sein Fleisch, sondern auch seinen Geist verkauft. Nein! Der wahre Gott zieht mich nicht mit Gewalt zu sich empor, auch nicht mit der sanften Gewalt esoterischen Einschlags. Der wahre Gott steigt auf mein Niveau herab, er wird Mensch: dem Kind wird er ein Kind, dem Pubertierenden ein Pubertierender, dem Übermütigen gar ein Übermütiger, vor allem aber dem Leidenden ein Leidender. Er, der nicht selbstbezogene Gott, steigt auf mein Niveau herab, dort wo ich nackt bin: ohne jegliche Masken und ohne jegliche Kosmetik öffnet er sich mir und nimmt mich bedingungslos - so wie ich bin - an. Ja, er nimmt jeden Menschen an, ohne auf seinen Glauben und seine Moral zu schauen: selbst in der Situation der extremen Isolation, des extremen Leidens. Er steigt auf mein Niveau herab und schreit für mich, dort, wo ich nicht mehr schreien kann: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Und er tut dies für jeden Menschen: ohne Ausnahme, ohne Rücksicht auf seine Religion, seinen Glauben und seine Moral. Denn in seiner Menschwerdung hat sich Jesus Christus mit jedem Menschen verbunden, so lautet das katholische Grunddogma! (Gaudium et Spes 22)

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"Na endlich, da haben wir es! ...", wird die moderne liberale Welt wie von der Tarantel gestochen aufheulen, und viele religiöse Zeitgenossen, Menschen, die die Spiritualität zu schätzen wissen, wechseln augenblicklich die Fronten. Sie brechen aus der Allianz mit uns, den Katholiken, aus, die wir zusammen gegen die kalte Rationalität der Naturwissenschaften geschlossen haben. Sie wechseln über zu der breiten kulturellen Front des antikatholischen Ressentiments, einer Front, der sich nach und nach auch etliche politisch korrekt denkende Katholiken anschließen. Atemlos wiederholt diese Front nur eine banale Wahrheit: "Es sei doch ein Wahnsinn zu glauben: Jesus Christus gewähre allen Menschen einen Blick ins Fenster des lieben Gottes. Er wäre die Tür zum Haus des Vaters. So etwas sei bloß religiöser Imperialismus und eine Verunglimpfung anderer Religionen. Die Fenster und die Tür seien doch 'Legion' ... gerade in der modernen Welt, und die Religionen seien doch im Grunde alle gleich!"

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Im religiösen Supermarkt zusammengepfercht bieten doch die Religionen dem aufgeschlossenen Zeitgenossen Sonderangebote und Qualitätsprodukte an: Dopingmittel für das selige Leben - für die beata vita - zu Dumpingpreisen. Größer kann der Unterschied zwischen dem katholischen Glauben und der religiösen Grundeinstellung der Gegenwart nicht sein!

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Der Supermarkt verunsichert die Katholiken, die zur Eucharistiefeier kommen, die sich zur Kirche bekennen, die Kirchensteuerzahler. Sie sind darüber erschrocken, dass das katholische Angebot in den hintersten Regalen verstaut wird und katholische Qualitätsprodukte unbeachtet liegen bleiben. Der Supermarkt verunsichert uns.

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Und wie reagiert Gott auf den Supermarkt? So wie er schon immer auf das menschliche Tun reagiert hat: Er lässt ihn zu! Er lässt weiterhin seine Sonne aufgehen, nicht nur über Gute und Böse (vgl. Mt 5,45), sondern über Billa, Metro, M-Preis und wie die modernen Tempel auch immer heißen mögen, und er verbindet sich auch weiterhin mit allen Menschen..., mehr noch: Er nimmt sich ihrer auch weiterhin bedingungslos an. Auch dann, wenn sie von einem Spiritualitätsseminar zum anderen eilen, Religionen wie Hamburger konsumieren, oder in ihrer seelischen Not dem Zynismus und der Verbitterung anheim fallen. Er nimmt sich ihrer weiterhin bedingungslos an.

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Und auf welchem konkreten Weg kann dieser Gott, dieser herabsteigende Gott, die Wahrheit seiner Humilitas, seiner Bodenständigkeit, seiner Menschwerdung, gerade im Zeitalter der Supermärkte noch aufzeigen? Doch nicht auf dem Weg der Gewalt und auch nicht auf dem Weg der verführerischen Werbung. Toleranz und Menschwerdung Gottes zusammen kann es nur auf einem Weg geben: und es gilt, sich heute auf diesen Weg ausdrücklich neu zu besinnen.

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 Erwählung zum Christ- und Katholischsein

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Gott selber macht die Wahrheit seiner Menschwerdung zur alltäglich greifbaren Wirklichkeit auch auf sprachlicher und zeichenhafter Ebene sichtbar, indem er in der Zeit religiöser Supermärkte Millionen und Abermillionen von Menschen erwählt, sie beim Namen nennt, ihnen die Gnade einer besonderen Berufung schenkt, diese Menschen - und das sind wir alle - von den Zeitgenossen unterscheidet und sich mit uns durch Taufe und Firmung auf unverwechselbare Weise verbindet..., so als ob er dadurch einen Bund mit uns schließen würde.

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Und wozu? Damit wir moralisch besser werden? Damit es uns besser geht? Oder gar, damit wir und nur wir in seinen Himmel kommen und so die Wahrheit, dass Jesus Christus sich in seiner Menschwerdung mit jedem Menschen verbunden hat, falsifizieren? Nein! Christliche Berufung - denn um diese geht es hier zuallererst - und im Rahmen dieser christlichen Berufung auch der katholische Weg sind von Gott nicht als selbstbezogene Privilegien gedacht: Privilegien, die dazu dienen, andere Menschen zu diskriminieren. Nicht der Selbstbezug schafft hier Identität, sondern dessen Umkehrung. Christliche Erwählung ist nicht eine sterile Erwählung, von der nur der Erwählte profitiert. Nein, christliche Erwählung ist von der Logik der Humilitas Gottes geprägt. Im sakramentalen Geschehen verbindet sich Gott mit den Christen - mit dir und mit mir - verschenkt sich und lässt sie die Erfahrung des Beschenktwerdens machen, aber auch die des Unvermögens und des Angewiesenseins auf die Gnade. Weil also wir, die Christen, gerade auf Grund von Taufe und Firmung, die Erfahrung dieses grenzübersteigenden, herabsteigenden, beschenkenden Gottes machen, werden wir auf die Gnade und auf die Haltungen des Grenzübersteigens hin sensibilisiert: auf die Haltung der Liebe, der Solidarität über Grenzen hinweg - auch über religiöse Grenzen hinweg - auf Feindesliebe und echte Versöhnung. Wir werden darauf sensibilisiert durch die Logik der Gnade. Weil sich Gott an mich verschenkt, kann ich mich auch verschenken ..., oder aber mich verweigern. Das ist die unverwechselbare Kurzformel christlicher Existenz im religiösen Supermarkt. Darüber zu reden ist unsere Pflicht!

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 Ordensberufungen

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Das christliche Zeugnis bleibt aber ambivalent, deswegen wird es von Gott selber und nicht primär von uns und schon gar nicht von den Medien durch Kritik zur Eindeutigkeit gebracht; es wird vom sich verschenkenden Gott durch zwei unterschiedliche und miteinander nicht verwechselbare Berufungen noch einmal präzisiert: in Richtung auf Katholizität hin!

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Auf dem Hintergrund unseres christlichen Glaubens, dass sich Gott an uns verschenkt und wir uns auch verschenken oder eben verweigern können, eines Glaubens, der individuell gepflegt oder auch verzerrt werden kann, vertrauen wir - die Katholiken - dass Gott im Leben einzelner Menschen diese Dynamik verdichtet..., sie so mit Gnadengaben erfüllt, dass sie zu radikaleren Lebensformen fähig werden, Charismen an den Tag legen, die sich der liberalen und alles nivellierenden Kultur wie Wellenbrecher in den Weg stellen. Und weil auch diese Charismen nicht selbstbezogene Privilegien sein dürfen - auch hier schafft nicht der Selbstbezug die Identität, sondern dessen Umkehrung - gerade deswegen vertraut die katholische Kirche darauf, dass viele solche christliche Berufungen zum Aufbau der Gemeinschaft geschenkt werden: "Gott will ja Menschen nicht einzeln retten, sondern sie zu einer Gemeinschaft des Himmels bringen!" (Vgl. Lumen gentium 9).

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Die Ordensberufungen etwa, die alten und auch die neueren Datums, verdichten die allgemeine christliche Erfahrung: Weil ich beschenkt wurde, kann ich auch weiterschenken. Dies aber nicht so, wie es der moderne Markt gerne haben möchte, indem er die begabten Genies, die von Gott begabten Charismatiker, zu selbstbezogenen Göttern stilisiert, sie an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn ansiedelt und den Aspekt des Weiterschenkens zum teuren Kapital transformiert. Nein, die Ordensberufung verortet die spezielle - oft auch außergewöhnliche - Gnade ausdrücklich inmitten einer Gemeinschaft: Sie sprengt also den Selbstbezug bereits im Ansatz, einen Selbstbezug, der einem jeden von uns - die wir doch alle auch Egoisten bleiben - tagtäglich droht. Nur auf diese Art und Weise kann bereits die reine Existenz der Ordensleute die Wahrheit des erwählenden, sich aber auch an alle verschenkenden Gottes, bezeugen. Werden aber Orden als Orte einer rücksichtslosen Selbstverwirklichung missverstanden, so geraten sie notwendigerweise in eine Krise. Anstatt die Ambivalenz alltäglicher christlicher Lebensweise durch ein verdichtetes Zeugnis auf die Eindeutigkeit hin zu korrigieren, verstärken sie bloß die Ambivalenz und veranlassen dadurch die beobachtende Welt, über die korrupte Kirche zu urteilen.

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 Berufung zum Priestersein

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Und die Priesterberufungen? Diese sind nicht von der Logik der Ordensberufungen her abzuleiten. Auch die Priesterberufungen erschließen sich nur auf dem Hintergrund allgemeiner christlicher Erfahrung, dass Gott sich verschenkt und Christen auf unterschiedliche Art und Weise zum Weiterschenken befähigt, sie aber keineswegs vor der Verweigerung des Schenkens durch seine göttliche Macht schützt! Was bringt denn eine solche Erfahrung mit sich? Zuerst den Pluralismus von Glaubenshaltungen, denn meine Gnadenerfahrung ist nicht die deinige, dann aber auch das Versagen und die Korruption und die Konflikthaftigkeit gerade unter uns Christen selbst. Wie soll es da noch möglich sein, die katholische Identität und auch die katholische Einheit zu wahren? Durch charismatische Sonderbegabungen? So etwas bringt längerfristig nicht eine umfassende Einheit, sondern die Versuchung zur Trennung. In diese konfliktive Situation bringt die Kirche ihren Glauben ein, nämlich dass Gott selber diesmal nicht primär durch Menschen, sondern durch das ordinierte Amt: durch die Bischofs-, Priester- und Diakonweihe, durch die objektive Existenz der geweihten Amtsträger also und auch durch ihr Gebet und ihr Tun, dass Gott selber auf sakramentale Art und Weise die fundamentale Einheit der Kirche zum Ausdruck bringt. Die Logik des Glaubens, die hier angezeigt wird, zielt also nicht primär auf die subjektive Heiligkeit des Amtsträgers hin, sondern auf die objektive Wirklichkeit des Amtes. Wenn also die Amtsträger mit den Gemeinden beten, den sakramentalen Feiern vorstehen, sich in die Gemeinden integrieren, weil sie im Namen Gottes von Schuld freisprechen, wenn sie also Grenzen überwinden - Grenzen zwischen Diözesen, Nationen, Kulturen, auch Grenzen zwischen Lebenden und Toten, weil sich in die sakramentale Feier auch halt immer wieder die Heiligen und Verstorbenen integrieren - dann wird die Gemeinschaft der Kirche, der einen Kirche, sichtbar.

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 "Kraft und Herrlichkeit"

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Größer kann der Kontrast zwischen dem katholischen Glauben und der moralisierenden Zeigefingerkultur des Alltags nicht sein. Dort, wo der Alltag momentan nur noch Korruption und Kinderschänder sieht und die Scheinheiligkeit der katholischen Kirche anprangert, dort glaubt die Kirche immer noch an die Kraft des sich verschenkenden Gottes. Diese schließt zwar die menschliche Korruption und auch das christliche Versagen nicht aus - und dies weder bei den Christen noch bei den Priestern (denn auch die Priester bleiben in diesem Zusammenhang eigentlich nur Christen) - sie macht aber auf eine Logik sensibel, die uns allen abhanden gekommen ist: In der menschlichen Schwäche kommt göttliche Kraft zum Vorschein. Und dies primär nicht auf Grund der subjektiven Bemühung, sondern auf Grund des von der gesamten Kirche getragenen Vertrauens in die Kraft des sakramentalen Amtes. Bereits vor 50 Jahren hat Graham Greene in seinem Roman "Kraft und Herrlichkeit" auf diese Spannung in meisterhafter Art und Weise aufmerksam gemacht. Er schildert in diesem Roman einen Versagerpriester, einen Schnapspriester, einen Priester, dem die moderne Öffentlichkeit auch den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs nicht ersparen würde. Dies alles spielt sich in der Zeit der Kirchenverfolgung während der mexikanischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts ab. Obwohl die verfolgten Christen über das Versagen des Priesters informiert sind, obwohl sie seine menschlichen Schwächen keineswegs tabuisieren und diese auch nicht billigen - ganz im Gegenteil, sie verurteilen diese! - wissen sie doch noch zu unterscheiden zwischen dem moralischen oder gar moralisierenden Urteil und dem Vertrauen auf die Kraft göttlicher Gnade im sakramentalen Handeln. Das Verblüffendste an dem Roman von Graham Greene ist seine Sprache. Es ist nicht die moderne Sprache des erhobenen Zeigefingers eines sich in seiner Selbstgerechtigkeit im Recht wähnenden Zeitgenossen, der auf die wenigen Sünder zeigt, um gleichzeitig dadurch von einer allgemeinen Problematik oder gar von sich selber abzulenken. Es ist eine Sprache, die die Dramatik der Sünde und der Gnade noch verstärkt zum Ausdruck bringt. Diese Sprache ist uns heute abhanden gekommen! Beten wir bei dieser Eucharistiefeier um diese Sprache und nicht nur darum: Beten wir, dass wir alle die Logik christlicher Berufung neu entdecken und schätzen lernen. Nur auf diesem Hintergrund wird uns auch die Logik "geistlicher Berufe" auf eine neue Art und Weise plausibel werden.

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Die Frage der geistlichen Berufungen stellt für die Katholiken nicht das Problem des Managements von Jobs dar. Diese Frage ist eher sekundär. Primär ist unser Grundvertrauen zur Diskussion zu stellen, das katholische Grundvertrauen in die Erwählungslogik Gottes: Vertrauen, das tagtäglich durch unsere moderne Kultur erschüttert wird, weil diese die Berufung bloß in eine ordentliche Leistung verkehrt und auf diese reduziert. Doch diese antimoderne Seite des Katholizismus ist auch sein Gütesiegel! Beten wir, dass wir dieses Gütesiegel, den Glauben an Begnadung, mehr schätzen lernen.

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