Literaturhaus am Inn

Programm Mai - Juni - Juli 2016

Lesung

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Dienstag, 3. Mai, 20 Uhr 
Literaturhaus am Inn
Christoph Linher und Ursula Wiegele
Zweimal Off. Neue Literatur aus dem Müry Salzmann Verlag

Einführung: Anna Rottensteiner

„Dämlich wie ein Stück Wild“ springt ein Mensch dem Ich-Erzähler in Christoph Linhers Roman Farn vor den Wagen. Auf den Unfall folgen für den Lenker Hausarrest und Fußfessel. Nach verbüßter Strafe hält dieser im leeren Haus seiner Kindheit den Arrest freiwillig aufrecht. Stück für Stück saniert der Ich-Erzähler das baufällige Haus – nicht zuletzt in dem Bestreben, etwas über sich in Erfahrung zu bringen. In seiner Wahrnehmung und seinem Denken völlig auf sich selbst bezogen, gerät nicht nur diese Arbeit ins Stocken, auch Dinge, die er zu besitzen glaubte, verschwinden …

Christoph Linher, geboren 1983 in Bludenz / Vorarlberg, Germanistik-Studium in Innsbruck bis 2009, danach Lehrer an einer sozialpädagogischen Schule. Seit 2013 selbständig als Texter, Korrektor, Musiker. Literarische Veröffentlichungen in diversen Anthologien und Literaturzeitschriften, u. a. Lyrik der Gegenwart, Lichtungen, Miromente. Literaturpreis des Landes Vorarlberg 2015.

Clara, die Protagonistin in Ursula Wiegeles Roman Im Glasturm ist seit ihrem achten Lebensjahr gehörlos, sie, die einst vielversprechende Musikerin, arbeitet nun als Gemälderestauratorin. Mit Anfang vierzig kommt sie vom toskanischen Gut nach Österreich zurück: ihr Bruder Paul hat sie gebeten, ihm beim Räumen der elterlichen Wohnung in Wien zu helfen. Im Glasturm eines Tiroler Hotels, den Bergen ganz nah, macht sie Station. Sie erinnert sich an Großes und Kleines, und wie sie durch ewiges Üben die Sprache „sehen“ lernte, indem sie den Menschen die Wörter von den Lippen ablas.

Ursula Wiegele, geboren 1963 in Klagenfurt, lebt seit 1993 in Graz. Studienabschluss in Innsbruck 1988. Derzeit Lehrende für DaF/DaZ, Leitung von Schreibwerkstätten. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Finalistin beim Literaturbewerb Wartholz 2013, Frau Ava Literaturpreis 2015. Debüt 2011 mit dem Roman Cello, stromabwärts (Drava).

Christoph Linher: Farn. Eine Erzählung aus dem Off. Müry Salzmann 2016
Ursula Wiegele: Im Glasturm. Roman. Müry Salzmann 2015

Leseprobe aus Ursula Wiegeles Roman Im Glasturm

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[Montagsfrühstück - Forum für strategische Langsamkeit]

Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn und der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck

Montag, 9. Mai, 9 - 10:45 Uhr
Literaturhaus am Inn
Nationalismen im Vormarsch?
Timo Heimerdinger  und Ulrich Schmid im Gespräch
Moderation: Martin Sexl

Mit ihrer Entscheidung, an einer umstrittenen Justizreform festzuhalten und sich somit gegen das Urteil der Verfassungsrichter zu stellen, ließ die polnische Regierung kürzlich aufhorchen. Aber nicht nur in Polen wird die Nation inzwischen über das juristische System von Bürgerrechten gestellt, sondern auch in Ungarn und Russland. Auch in den „identitären“ Bewegungen West- und Mitteleuropas wird das „Nationale“ als ein Wert verstanden, der dem „Staatlichen“ übergeordnet ist und sich zunehmend gegen Europa richtet. Inwiefern stützt sich dieses Verständnis von Nation auf Identitäten, die als „natürlich“ und evident angenommen werden? Wird ein kulturalistischer Nationalismus wieder hoffähig, der an imperiale Reichsideen anschließt und die Gestaltungsmöglichkeiten der Politik aushebelt?

Ulrich Schmid, Professor für Kultur und Gesellschaft Russlands an der Universität Sankt Gallen. Schwerpunkte: Nationalismus in Osteuropa; Russische Medientheorien. Zuletzt erschienen: Technologien der Seele - Vom Verfertigen der Wahrheit in der russischen Gegenwartskultur (Suhrkamp 2015).

Timo Heimerdinger, Professor für Europäische Ethnologie am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck. Leiter des Forschungsschwerpunktes “Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte”.
Arbeitsgebiete: Medienaneignung und kulturelle Selbsttechnologie; Elternschaftskultur / parenting culture, Nahrungsforschung, Körperlichkeit und Emotion, Trachtenpraxis und Politik.

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[ Nahaufnahme ]

Donnerstag, 12. Mai, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn

Ibn Arabi: Der Übersetzer der Sehnsüchte
Mit Einspielung von Vertonungen einzelner Gedichte

Einführung und Lesung: Stefan Weidner

Ibn Arabi, 1165 in Murcia, Andalusien, geboren, durchstreifte die gesamte arabische Welt und ist 1240 in Damaskus gestorben. Er gilt als einer der bedeutendsten mystischen Schriftsteller des islamischen Mittelalters und als Anwalt religiöser Toleranz. Sein poetisches Hauptwerk Der Übersetzer der Sehnsüchte erscheint erstmals in vollständiger Fassung.

Stefan Weidner, 1967 in Köln geboren, studierte Islamwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Er arbeitet als Autor, Übersetzer und Literaturkritiker. Seit 2001 ist er Chefredakteur der Zeitschrift Fikrun wa Fann, die zum Dialog zwischen westlicher und islamisch geprägter Kultur beitragen soll.

Bekannt für seine Übersetzungen arabischer Poesie, zeigt er mit seiner Übertragung, wie modern und freizügig diese Gedichte sind.

Am Abend wird er in das Leben und die Vorstellungswelten von Ibn Arabi einführen, zeitgeschichtliche Hintergründe beleuchten sowie ausgewählte Gedichte auf Deutsch und Arabisch vortragen. Ebenso werden Vertonungen einzelner Gedichte durch die Ensembles Ibn Arabi und Ibn Baja eingespielt.

Ibn Arabi: Der Übersetzer der Sehnsüchte. Aus dem Arabischen von Stefan Weidner. Jung und Jung Verlag 2016

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[ Im Fokus: Brenner-Archiv ] Buchpräsentation und Lesung

 

In Kooperation mit dem Brenner-Forum

Mittwoch, 18. Mai, 20 Uhr
Johann Holzner, Martin Sailer und Veronika Schmidinger

Und du auch noch / Clochard.

Ein Abend in Erinnerung an Walter Schlorhaufer
Moderation: Ulrike Tanzer (Brenner-Archiv)

Walter Schlorhaufer hat sich nicht nur als Arzt, sondern auch schon früh als Schriftsteller einen Namen gemacht. Bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit finden sich seine Texte in wichtigen österreichischen Anthologien, neben Autorinnen und Autoren wie Herbert Eisenreich, Hertha Kräftner, Christine Busta, Christine Lavant, Gerhard Fritsch oder Friederike Mayröcker.

Der von Johann Holzner, Bettina Schlorhaufer und Anton Unterkircher herausgegebene Band Glasfeder (erschienen in der Edition Brenner-Forum im Innsbrucker StudienVerlag) versammelt die schönsten Texte Walter Schlorhaufers: eine Auswahl aus seinen Erzählungen, Gedichte aus den Jahren 1947–1960 und 1992–2001, Schriften zur Literatur und Kunst, Auszüge aus Korrespondenzen mit Rudolf Stibill und Peter Zwetkoff sowie Zeugnisse das Malers. Beiträge über sein Werk sowie ausführliche bio- und bibliographische Anzeigen runden den Band ab.

Johann Holzner, geboren 1948, Leiter des Brenner-Archivs 2001–2013, seit 2014 Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Theodor-Fontane-Archivs Potsdam.

Martin Sailer, Studium der Germanistik und Publizistik in Salzburg. Arbeit für Printmedien, seit Anfang der 1990er Jahre Leiter der Abteilung Literatur & Hörspiel im ORF Landesstudio Tirol. Regisseur von Hörspielen und Theaterstücken.

Veronika Schmidinger, geboren 1985 in Salzburg, wuchs in Innsbruck auf, ist als freiberufliche Schauspielerin und Sprecherin tätig.

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[ widerlesen ]

Dienstag, 24. Mai, 19 - 21 Uhr
Literaturhaus am Inn
Aischylos: Die Schutzsuchenden

Impuls: Karlheinz Töchterle (Klassische Philologie)

Die Schutzsuchenden ist das am wenigsten bekannte Stück von Aischylos. Die fünfzig Töchter des Danaos fliehen aus Ägypten, da sie dort die Söhne des Aigyptos, ihre eigenen Vettern, heiraten sollen. Verfolgt von den unerwünschten Freiern, gelangen sie nach Argos, der Heimat ihres Geschlechtes, wo sie bei König Pelasgos um Aufnahme und Schutz flehen. Dieser gerät in einen moralisch-politischen Konflikt. Nach seinem Gewissen und aus rechtlichen Gründen muss er den Frauen wegen ihrer argeischen Abstammung Unterschlupf gewähren, politisch riskiert er dadurch einen Krieg mit dem Heimatland der verlassenen Ehemänner.

Der Altphilologe Karlheinz Töchterle wird in einem kurzen Impuls-Referat in den Text einführen, anschließend sind Sie zum Mitdiskutieren eingeladen. Um einen dichten Austausch zu ermöglichen, bitten wir Sie, sich für diese Reihe anzumelden und den Text vorab zu lesen (erhältlich in der Reclam Universalbibliothek)

Anmeldung unter literaturhaus@uibk.ac.at mit dem Kennwort „widerlesen“

Die Teilnahmegebühr von 5 € kommt als Spende dem Verein KAMA Innsbruck zugute.
(Kurse von Asylsuchenden, MigrantInnen & Asylberechtigten) www.kama.or.at/innsbruck, Facebook: KAMA Innsbruck.

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  Poetik-Vorlesung, Gespräch und Lesung

  

Eine Kooperation zwischen Institut für Germanistik, Brenner-Archiv und

Literaturhaus am Inn.

 

Die Poetik-Vorlesung und die Lesung sind öffentlich zugänglich.

 

Dienstag bis Donnerstag, 31. Mai - 2. Juni 
Literaturhaus am Inn
Barbara Hundegger
mein wörterkopfball kämpft mit wind

Poetik-Vorlesung
Dienstag, 31. Mai 16:30–18 Uhr
Mittwoch, 1. Juni 16:30–18 Uhr

Lesung. Einführung: Sieglinde Klettenhammer
Mittwoch, 1. Juni  20 Uhr

Konversatorium für Studierende
Donnerstag 2. Juni, 16:30–18 Uhr

Barbara Hundegger stellt in den Mittelpunkt ihrer Poetik-Vorlesung die Lyrik, „und zwar jene, die sich jenseits lyrischer klischees und fern von gestimmtheitstrunkener gedankenveredelung in der abenddämmerung den relevanten gesellschaftspolitischen, technischen, emotionalen usw. fragen der zeit stellt. es geht um: die reichhaltigen möglichkeiten lyrischer formen, verfahren und zugänge – ein spektrum, das vom pop-song über vielteilige gedicht-zyklen bis zur grabinschrift reichen kann. es geht um: blicke auf die lyriken und poetiken von dichtern und dichterinnen, auch anhand von deren selbstaussagen zum metier gedicht oder ihren gedichten übers dichten usw. es geht um: einblicke in eine konkrete lyrik-schreib-(und vortrags-)praxis, um „public poetry (© bahu)“, darum, was es alles brauchen kann für ein gedicht usw. und es geht um: sprache als grundmittel und material zwischen alltagsgebrauch und kunstmedium.“ (Barbara Hundegger)

Barbara Hundegger, geboren 1963 in Hall, lebt als freie Schriftstellerin in Innsbruck. Sie ist Lektorin am Institut für Sprachkunst / Universität für Angewandte Kunst / Wien und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. Outstanding Artist Award für Literatur (2011), Anton-Wildgans-Preis (2014), Großes Literaturstipendium des Landes Tirol für Lyrik (2015). Zahlreiche Projekte und Veröffentlichungen – zuletzt: wie ein mensch der umdreht geht – dantes läuterungen reloaded (2014, Haymon) www.bahu.at

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Lesung und Gespräch

In Kooperation mit Südwind Tirol

Dienstag, 7. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Nuruddin Farah
Ich bin Somali, ganz gleich, wo ich lebe.

Einführung und Moderation: Doris Eibl (Inst. f. Romanistik) / Ulla Ratheiser (Inst. f. Anglistik)
Lesung auf Deutsch: Katharina Hölbing

Mit Nuruddin Farah, ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Afrikas, in Innsbruck zu Gast. Nuruddin Farah wurde 1945 im südsomalischen Baidoa geboren. Er veröffentlichte unter anderem einen Romanzyklus über seine somalische Heimat, den er mit seinem 2013 erschienenen Roman Gekapert abschloss. Heute lebt Farah in Kapstadt.

Am Abend wird der soeben auf Deutsch erschienene Roman Jenes andere Leben im Mittelpunkt stehen: Als die Modefotografin Bella vom gewaltsamen Tod ihres Bruders Aar bei einem terroristischen Anschlag in Mogadischu erfährt, bricht sie auf, um sich der halbwüchsigen Kinder des Bruders anzunehmen. In Nairobi, wo Aar mit den Kindern lebte, übernimmt sie die Verantwortung, denn Valerie, die Mutter der Kinder, hat die Familie bereits vor Jahren verlassen, um mit einer anderen Frau ein neues Leben zu beginnen. Jetzt aber erhebt sie ihre eigenen Ansprüche, und zwischen den Frauen entspinnt sich ein gnadenloser Machtkampf. In seinem neuen großen Roman erzählt Nuruddin Farah das bewegende Schicksal einer Familie in Zeiten des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs.

Nuruddin Farah: Jenes andere Leben. Roman. Suhrkamp 2016

Mittwoch, 22. Juni, 19 Uhr, Die Bäckerei, Dreiheiligenstraße 21a: Die italo-somalische Autorin Igiaba Scego im Gespräch mit Anna Rottensteiner, Benedikt Sauer und Andreas Oberprantacher.

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Lesung

 

In Kooperation mit dem Brenner-Archiv

 

Donnerstag, 9. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Peter Waterhouse

Peter Waterhouse gilt als herausragender Vertreter der deutschsprachigen literarischen Avantgarde sowie als feinsinniger Übersetzer poetischer (englisch- und italienischsprachiger) Texte. Waterhouse schreibt Lyrik, Theaterstücke, erzählende und essayistische Prosa. So wie seine Übersetzungen mikroskopische Details des Originals erfassen und übertragen, so lebt auch seine Dichtung von der äußerst genauen Lektüre der Welt: aus diesem Grund erkennt sie in vorgeblichen ‚Tatsachen‘ – seien diese soziale Bewegungen und Notstände oder (sich berührende) Sprachwelten – immer auch eine utopische Dimension. Den Autor und Friederike Mayröcker verbindet seit Jahren eine von wechselseitiger Wertschätzung und literarischer Würdigung geprägte künstlerische Freundschaft. Im März dieses Jahres ist nun bei Matthes & Seitz Waterhouse‘ jüngster Band Der Fink. Einführung in das Federlesen mit Aufsätzen zu einigen ihrer Gedichte erschienen. In seiner Lesung wird der Autor aus seinen Neuerscheinungen und aktuellen Schreibprojekten vorlesen.

Peter Waterhouse, geboren 1956 in Berlin, studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Wien und Los Angeles und promovierte zur Utopie in der Lyrik Paul Celans. Neben zahlreichen Preisen erhielt er 2002 den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung und 2012 den Großen Österreichischen Staatspreis. Der Autor lebt in Wien.

Peter Waterhouse: Der Fink. Einführung in das Federlesen. Matthes & Seitz 2016

9.–10. Juni 2016
Lesung im Rahmen der Tagung „seist du bei mir in meiner
Sprache Tollheit. Friederike Mayröckers , ekstatisches‘ Spätwerk“ www.uibk.ac.at/brennerarchiv

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 W:ORTE 2. Lyrikfestival Innsbruck
16.-20. Juni


Eine Veranstaltung von Literaturhaus am Inn und 8ung Kultur

Donnerstag, 16.  Juni      
Literaturhaus am Inn
18 Uhr

Am W:ORT: Junge Autorinnen und Autoren
Texte aus der Jugend-Schreibwerkstatt mit José F. A. Oliver zum Schwerpunkt Poesie

20 Uhr
Fest der W:ORTE
Lyriklesung in 4 Sprachen mit Odile Kennel (deutsch-französisch), José F. A. Oliver (deutsch-spanisch) und Erica Zingano (portugiesisch)

 

Freitag 17. Juni, 20:15 Uhr  
ORF Tirol, Studio 3 Rennweg 14
klang_sprachen 2016
wie ein mensch der umdreht geht. dantes läuterungen reloaded
Barbara Hundegger und 15 MusikerInnen des Tiroler Kammerorchesters InnStrumenti
Konzeption: Klex Wolf, Hannes Sprenger
Musikalische Leitung: Gerhard Sammer www.innstrumenti.at


Samstag 18. Juni
10:30–11:30, 11:45–12:45, 14:30–15:30 Uhr   
Café Katzung, Salon Pauli, Herzog-Friedrich-Straße 16
Poetische Interventionen im Halbstundentakt bei Kaffee & Kuchen
Jan Wagner (D), Daniela Chana (A), Andreas Neeser (CH), Gerd Sulzenbacher (I), Frieda Paris (D), Martin Piekar (D), Robert Prosser (A), Rafael Urweider (CH), Elisabeth Wandeler-Deck (CH)

18 Uhr
Wagner’sche Universitätsbuchhandlung, Museumstraße 4
Lange Nacht der W:ORTE
Durs Grünbein, Maja Haderlap, Ferdinand Schmatz, Ulf Stolterfoht


Sonntag, 19. Juni - Ohne W:ORTE

 

Für weitere Informationen zu den einzelnen Programmpunkten, achten Sie auf Flyer und Aussendungen von Literaturhaus am Inn und 8ung Kultur
www.8ungkultur.com

  [ Montagsfrühstück. Forum für strategische Langsamkeit ]

Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn und der Abteilung
für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck 

Montag, 20. Juni, 9–10:45 Uhr
Literaturhaus am Inn
AbschlussW:ORTE im Rahmen des Lyrik-Festivals
Ferdinand Schmatz und Elisabeth Wandeler-Deck
Poesie & Revolution
Moderation: Erika Wimmer (Brenner-Archiv)

Während in den 1950er und 1960er Jahren die Lyrik der Avantgarde noch klar einen revolutionären Anspruch hatte, ist die Frage nach Poesie & Revolution heute nicht mehr so einfach zu beantworten. Der Protest scheint sich eher in anderen Formen, wie z. B. in Songs oder in Aktionen wie jenen der Punkband Pussy Riot abzuspielen. Inwiefern äußern sich Protest und Revolution heute im Gedicht? Welcher Definition folgt ein politisches Gedicht und welche Haltungen nehmen „politische“ Dichter und Dichterinnen ein? Sind die Fragen nach Ästhetik und politischer Poesie heute neu zu stellen?

Ferdinand Schmatz, geboren in Korneuburg, lebt als freier Schriftsteller in Wien, seit 2012 Leiter des Instituts für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt: Ernst-Jandl-Preis (2009), Publikationen (Auswahl): Portierisch. Nachrichten aus dem Berge in Courier New (2010), das gehörte feuer. Orphische skizzen. (2016, beide: Haymon).

Elisabeth Wandeler-Deck, geboren 1939 in Zürich, Studium der Architektur und Soziologie, Arbeit als Architektin im In- und Ausland, seit 1976 schriftstellerische Tätigkeit u. a. Zusammenarbeit mit Komponisten und Musikern. Publikationen (Auswahl): Anfänge, Anfangen, gefolgt von UND (2012), arioso – archive des zukommens (2016, beide: Passagen Verlag).

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 [V-Effekt!]
Szenische Lesung 

Freitag, 24. Juni, 20 Uhr
Literaturhaus am Inn
Maxi Obexer: Die fliegenden Holländer

Besetzung: Nik Neureiter: Bestattungsunternehmer; Michael Walde-Berger: Historiker;
Klaus Rohrmoser: Triton
Inszenierung: Klaus Rohrmoser

Ein Historiker und ein Bestattungsunternehmer treffen auf Deck eines Kreuzfahrtschiffes aufeinander. Man befindet sich auf dem Weg zu einem internationalen Kongress, der sich mit dem „Europaweiten Unbehagen zu den Erscheinungen an den europäischen Rändern“ befasst – und zu dem beide Herren geladen sind. Als dem Kreuzfahrtschiff ein Flüchtlingsboot vor den Bug gerät, befinden sich die beiden, in einer irrwitzigen Situation …

Maxi Obexer beschäftigt sich mit den Themenkomplexen Flucht und Migration bereits seit geraumer Zeit. Neben dem Roman Wenn gefährliche Hunde lachen ist die Theater-Trilogie – bestehend aus Das Geisterschiff, Illegale Helfer und Die fliegenden Holländer – entstanden.

In Kooperation mit dem 8. Tiroler Dramatikerfestival. www.dramatikerfestival.at

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 Literarische Ortserkundung: Brenner

 

In Kooperation mit dem Brenner-Forum

Samstag, 2. Juli, 10:45-17:00 Uhr
Brenner Bahnhof
Mit Iris Kathan und Thomas Lackner

Kaum ein anderer Ort in Tirol setzt derart viele Assoziationen in Gang wie der Brenner. Und wohl kaum ein anderer Ort in Tirol konfrontiert in solch verdichteter Form mit den Spuren gesellschaftlicher wie politischer Umbrüche der letzten 150 Jahre. Zu wenigen Punkten in Tirol finden sich so viele Texte. Häufig thematisieren sie Grenzerfahrungen, erzählen von Gefühlen der Euphorie, der Enttäuschung, der Ohnmacht oder Melancholie, von Erfahrungen des Unterscheidens und Unterschiedenwerdens.

Vor dem Hintergrund aktueller Grenzzaundiskussionen versteht sich die Veranstaltung als Einladung zur literarischen Auseinandersetzung mit dem Brenner und dem Phänomen der Grenze.

Iris Kathan, geboren 1977, Literaturwissenschaftlerin, Auseinandersetzungen mit literarischen Topographien im Zuge der Projekte Literatur-Land-Karte Tirol / Südtirol: www.uibk.ac.at/brenner-archiv/projekte/lit_karte_tirol

Thomas Lackner, Schauspieler, Stimm-, Sprech- und Präsentationstrainer. Mehrere Jahre Ensemblemitglied des Tiroler Landestheaters.

 

Wann Samstag, 2. Juli, 10:45 Uhr bis 17 Uhr

Treffpunkt Brenner Bahnhof, Haupteingang

Die Führung beginnt im Ort und führt nach einer kurzen Rast weiter auf die Steinalm (nicht bewirtschaftet).

Ausrüstung gutes Schuhwerk, Jause, Getränk

Kosten € 10,– / Studierende € 8,–

Anmeldung verbindlich bis spätestens 27. Juni

an: literaturhaus@uibk.ac.at oder

telefonisch (Mo – Fr, 9 –12): T 0512 / 507-45015

Begrenzte TeilnehmerInnenzahl

Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.

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