Witiko

H44, S. 58a


tern kannte Witiko keinen.
Randnotiz: xxx

Der Priester führte Witiko an Pferden Knechten und Herrn vorüber in verschiedene Räume und Gänge bis in ein Gemach, in welchem sich viele Menschen befanden. Wenn sie an Reisige gekommen waren, die den Weg verstanden, [sagte] hatte der Priester ein Wort gesagt, und sie waren vorüber gelassen worden. In dem Gemache sezten sie sich auf eine Bank, und der Priester sagte, hier müßten sie warten. Viele Menschen, darunter Herren, gingen in dem Gemache aus und ein, und manche gingen durch eine große Thür in einen ferneren Raum. Endlich stellten sich Bewaffnete vor diese Thür, und es durfte niemand mehr durch diesselbe.

Als das Warten Witikos schon weit über eine Stunde gedauert hatte, trat ein Mann durch die große Thür, und [sagte] rief "Der Jüngling, welcher von dem Herzoge Sobeslaw reden will, soll eintreten."

Witiko erhob sich,[und] ging xxx ganz allein neben den Bewaffneten durch die Thür. [Er stand,] [a]<A>ls diese hinter ihm geschlossen war, stand er in einem sehr großen Saal. Der Saal war rükwärts und seitwärts ganz mit Menschen gefüllt. Nur wo Witiko stand, war ein größerer freier Raum, er konnte auf alle sehen, und alle konnten auf ihn sehen. Vorn in der Versammlung, wo ein langer Tisch mit Schreibgeräthen stand, saß der Bischof von Prag Silvester, neben ihm saß der Bischof mit den dunkeln Augen und dem braunen Barte, den Silvester Zdik den Bischof von Olmüz geheißen hatte. Dann sassen mehrere Äbte und geistliche Herren. Priester, die zu den Untergebenen der Bischöfe und Äbte gehörten, saßen etwas abseits. Vorn in der Versammlung xxx saß auch ein Mann in einem sammetnen dunkelpurpurnem weitem Gewande, das ein Gürtel zusammen hielt, an welchem Gürtel aber kein Schwert hing. Der Mann hatte eine hohe kahle Stirne[, an der nach hinten sparsame weiße Haare begannen]. Ein weißer Bart floß auf das Purpurgewand. Neben dem Manne saßen auch noch andere hohe weltliche Herren in reichen Gewändern. [Witiko kannte nur einen,] xxx, Ben und Smil, der im sächsischen Kriege ein Anführer gewesen war. Hinter diesen Männern saßen in Reihen vornehme Herren Böhmens in schönen Gewändern. Alle hatten kein Schwert. Witiko kannte keinen, oder er vermochte ihn in der Menge nicht zu erkennen. Ganz rükwärts glaubte er das Angesicht des Reiters zu erbliken, der sich bei Chynow den Sohn des Nacerat geheißen hatte, auch Welislaw und Casta glaubte er zu sehen. Den Scharlachreiter konnte er nirgends erbliken

Randnotiz: endlich wurden Bewaffnete vor die Thür gestellt und sie xxx

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