Witiko

H38, S. 52

"So solltest du wohl Ernsteres thun, als du thust," antwortete Witiko.

"Es ist gut, Witiko, du reitest zum Herzoge." sagte der Scharlachreiter.

"Ja, ich reite zum Herzoge," entgegnete Witiko.

"Wir werden beide noch einige Spannen Zeit sehen," sagte der Scharlachreiter, "[L]lebe wohl, und führe es aus, was du vor hast."

Er reichte Witiko die Hand, dieser faßte sie, und sagte: "Lebe auch du wohl."

Dann drängten sich die andern gegen Witiko, und wo es der Raum gestattete, reichten sie ihm die Hände, und viele riefen: "lebe wohl, komme bald wieder zu uns, bleibe eine Zeit bei uns," und dergleichen.

Witiko rief: "Lebt wohl, lebt wohl."

Dann ordneten sie sich zum Weiterziehen, sezten im nächsten Augenblike ihre Pferde in Bewegung, und gleichsam als müßten sie das Versäumte einholen, so flogen sie jezt auf dem Wege schräg gegen Morgen hin, daß der Staub über sie empor wirbelte. Witiko konnte lange im Grün des Landes das milchweiße Pferd des Scharlachreiters sehen, das an der Spize des Zuges dahin tanzte.

Dann sezte auch er sein graues Pferd in seine langsame Bewegung, und ritt mitternachtwärts dem Mittagbrote der nächsten Herberge entgegen.

Eine geschwungene Klammer zeigt das Kapitelende an. Seite vertikal mit Stift gestrichen