Witiko

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[zu dieser Stadt] bringen werden, [wollen wir] ihm [einen Antheil] etwas geben[, wenn er auch nicht bei der Arbeit ist, weil doch draußen auf dem Berge keine erkleklichen Dinge zu erringen gewesen sind. Wir haben ihm gesagt, er soll nach Hause gehen, aber er will nicht."]. Er ist nicht zu bewegen gewesen, nach Hause zu gehen."

"Weil ich erwarten will, was hier noch geschieht, und weil ich nicht fort sein will, wenn der Herzog seine Männer belohnt," antwortete Tom Johannes.

"Du wirst [deinen Lohn erhalten," sagte Witiko, "und einen größeren als andere, weil du verwundet worden bist."

Da sie so sprachen] belohnt werden, Tom," sagte Witiko, "und den Verwundeten wird man es [|mehr|] wohl in Sonderheit gedenken."

"Ich meine, wenn sie sich nichts erwerben können," sagte der Fiedler.

Da Witiko [und Rowno sprachen] noch mit [mehreren Leuten] Tom Johannes sprach, kam Sebastian, der Schuster von Plan [zu den Männern.].

[Sie begrüßten ihn mit Lachen und einem Freudenrufe. Er kam ermattet herzu, und trug] Die Männer [lach] lachten, riefen und begrüßten ihn. Er hatte einen geflochtenen Korb auf seinem Rüken[.], wie Frauen, wenn sie Dinge zum Markte tragen.

["Nun,]"[b]Bist du da," sagte Witiko [zu ihm], <">und was bringst du [denn?"] uns?"

"Sie sind alle gesund," antwortete Sebastian, "Martin und Lucia grüßen euch, es sind nur zwei Weiber gestorben, davon eine nicht aus der Pfarre war, ich habe den Weg in zehn Tagen hin und zurük gemacht, [es sind nur zwei alte arme Weiber gestorben, die nicht einmal zu der Pfarre gehörten,] und der
(1) [xxx] =Melchior
(2) Melchior
(3) [Bretter=Melchior]
(4) [xxx|=Melchior|]
(5) Brettermelchior
hat einen wunden Fuß. Ich habe Stiefel und Fußtücher und andere nothwendige Dinge geholt, und [|habe|] mir Marderbälge und Iltisbälge mit gebracht."

"Wozu brauchst du denn die Bälge?" fragte Witiko.

"Die Schuster nähen hier [so feine] Bälge zu so wunderbar feinen Sachen zusammen," antwortete Sebastian, "zu zierlichen Fußschuhen, zu Hauben, zu Umwürfen, zu Gürtelsäumen, und da will ich das lernen, [damit ich] und in Plan solche kostbare Dinge verfertigen [kann."]."

["Das wird jezt] "Du hast eine ungefüge [Lehrzeit werden,"] Lernezeit gewählt," entgegnete Witiko, "[nun thue, wie du willst,] bringe nur deine Bälge in Sicherheit, und stelle dich wieder zu deinen Männern."

"Ich werde alles verrichten, was noth thut," erwiederte Sebastian.

Dann sezte er sich mit seinem Korbe neben Tom Johannes, den Fiedler, auf einen andern behauenen Stein.

Hierauf sagte Witiko: "Ich muß mich von euch verabschieden, ihr Männer, Gott behüte euch, [ich hoffe, daß] wir werden nicht lange getrennt sein [werden."]."

"Gott behüte dich," riefen mehrere Stimmen.

"Sieh nur, daß sie dich nicht [auch so] verunstalten wie mich," sagte Tom Johannes, der Fiedler.

"Ich werde mich schon wehren," antwortete Witiko.

"Ich habe mich auch gewehrt," sagte der Fiedler.

"Und sieh nur auf den Urban," rief der Schmied.

Witiko reichte Rowno die Hand, dann auch mehreren Männern, grüßte alle, und entfernte sich.

Er ging in seine Wohnung, und richtete zurecht, was er mitnehmen wollte.

Eine Stunde nach Mitternacht kamen Lambert und Augustin und Urban zu ihm. Er sendete seinen Knecht Jakob um vier Pferde aus den Pferden des Herzoges, Jakob brachte die Thiere, die Männer [richteten sich zurecht] rüsteten sich, und bestiegen [die Pferde] sie, Witiko sein eigenes, und Jakob und die drei andern die Pferde des Herzogs. Raimund mußte in Prag zurük bleiben. Da sie von dem Priesterhause weg ritten, sahen sie, daß vor dem Hofe des Bischofes Pferde standen, und daß die Leute Bozebors daran waren, sie zu besteigen.

Witiko ritt mit seinen Männern gegen den Herzogstuhl, und als alle dort versammelt waren, und der Herzog mit seinem Geleite erschienen war, [erfolgte der Abschied von dem Bischofe den Priestern, und den] nahm der Bischof, es nahmen die Priester und die hohen Kriegsherren, die herzu gekommen waren, Abschied, und der Zug begann. An der Spize ritt eine Abtheilung des blauen Fähnleins, dann kam der Herzog, an dessen linker Seite der Bischof Zdik ritt, dann kam das Gefolge des Herzogs und des Bischofs, dann kamen Welislaw, Odolen und Witiko[.] und die Kapläne. Welislaw hatte dreißig Männer, Odolen sieben, Witiko vier. Den Schluß machte die andere Abtheilung des blauen Fähnleins.

Sie ritten zu dem Thore nieder.

Da sie dort anlangten, stand Bozebor mit den Seinigen da.

Der Herzog sagte zu ihm: "[Das] Du wirst [du doch] mir gönnen, Bozebor, daß ich mit Männern zuerst durch das Thor reite."

Bozebor stellte sich mit seinen Leuten seitwärts, das Thor wurde geöffnet, und der Zug des Herzoges ritt hinaus. [Nach einer Weile folgte der Bozebors.]

Der Zug [des Herzoges] ging in den Büschen dahin gegen die Waldhöhe, welche neben dem Dorfe Brewnow war. Sie konnten, wenn sie umsahen, Bozebor mit seinen Männern eine Streke hinter sich sehen. Als sie auf der Waldhöhe zu dem Scheidewege Zernownice gekommen waren, und auf dem einen der Wege fortritten, sahen sie dann Bozebor nicht mehr hinter sich.

Der Zug ging nun unablässig in der Richtung gegen den Abend des Landes fort.

Diepold, der neue Befehler der Stadt, machte sofort an diesem Tage mehrere Anordnungen. Für den [nächsten] folgenden Tag hieß er alle, wenn die Sonne aufginge, [genau] an ihren Stellen sein.