Witiko

H202



Als sich die Sonne an [dem nächsten] diesem Tage erhob, ritt Diepold mit den Männern[, welche zu seinem besonderen Geleite gehörten,] seines Geleites gegen die Zinnen der Stadt. Er hatte den Waffenschmuck an sich, den er auf dem Berge Wysoka getragen hatte. Ein schwarzes Kleid bedekte seinen Körper, ein<e> schwarze Haube sein Haupt. Ein rother Edelstein hielt eine weiße kurze Feder an der Haube. Auf dem Oberkörper trug er ein dunkles mattes Waffenhemd. Der Gürtel hatte rothe Edelsteine, und so auch die schwarzsammetne Schwertscheide. An der rechten Seite Diepolds ritt die Herzogin Gertrud. Sie war in ein dunkelbraunes Gewand gekleidet, wie es ihr Gemal gerne trug[, hatte die Ringelhaube auf dem Haupte, die sie getragen hatte, als sie zum ersten Male [|W|] mit Wladislaw in der Versammlung der Krieger gewesen war, und hatte auch das Waffenkleid und das kleine Schwert wie damals.]. Hinter ihr ritten einige Frauen in weiten Gürtelkleidern. Unter den Frauen war auch Dimut[.] auf ihrem braunen Pferde. Sie hatte ihr schwarzes Gewand an, darüber das Waffenkleid, das wie Silber glänzte, und auf dem Haupte die schwarze Spangenhaube, [darauf] daran eine Rabenfeder [xxx] empor ging. Am Gürtel trug sie ihr Schwert[, und das Thier, auf dem sie ritt, war ihr schönes braunes Pferd.]. Sie wäre wie Diepold gewesen, wenn sie nicht das lichte Waffenkleid und die schwarze Rabenfeder gehabt hätte. Da sie an die Zinne kamen, trafen sie vor der Brustwehre den Zupan Jurik mit seinen Männern und [mit] den Schleudergeräthen und Wurfdingen [in ihrer Mitte,]. [dann] Dann war Chotimir mit denen aus Decin und den Geräthschaften, dann war Diwis, der Zupan von Saaz, mit großen Geschoßen für Pfeile, Balken, Steine und Brandwerke, dann weiterhin der alte Lubomir, [und] mit vielen Gerüsten für dike Bolzen und andere[s standen ihm bereit] schwere Dinge, und dann war der Leche Bolemil mit dem Reste der Seinigen. Er saß unter ihnen auf einem Stuhle, und die größte Schleuder, welche die Männer hatten, war bei ihnen. Dann kamen Wecel und der alte Wsebor, und Preda, und Ctibor und die Äbte, und der Bischof, und Gervasius, und Milota, und andere. Dann war Nemoy von Netolic mit seinen Männern vom Rande des mittäglichen Waldes [im Mittage] und seinen Schleudergeräthen, dann kamen die von Taus, und die weiter hinauf vom Walde herstammten: Wenzel von Winterberg, und Wyhon von Prachatic, dann war Rowno von Rowna mit den Seinigen und mit denen, die ihm von Witiko übergeben worden waren[,]. [s]Sie hatten eine Schleuder bei sich, die große Steine bewältigen konnte, dann kam Diet von Wettern, und Hermann von Attes, der kaum von seiner Wunde genesen war, und Wernhard von Ottau, und andere. Dann war Ben, der Sohn Bens, des Führers, der auf dem Berge Wysoka sein Leben gelassen hatte, dann Bartholomäus, Zdeslaw, Casta und andere Männer. Als Diepold und die Herzogin bei [den lezten] allen gewesen waren, und alles [ge]besehen hatten, und mit vielen Männern gesprochen hatten, ritten sie wieder in [den Herzogshof] die Hofburg zurük.

Auf den zweiten Tag nach diesem Tage war [ein großer Gott] in der Morgenstunde ein großer Gottesdienst in der Kirche des heiligen Veit angesagt. [Der Bischof Otto feierte ihn] Als diese Morgenstunde kam, feierte Otto, der Bischof von Prag, mit den Äbten und Priestern in kirchlichem Schmuke den Gottesdienst wie an einem erhabenen Feste des Herrn. Die Herzogin, Diepold, die Führer, viele Krieger und andere Menschen waren [bei der heiligen Handlung.] zugegen. Am Ende [desselben] des heiligen Opfers war das Kriegsgebet und die Segnung.

Am Nachmittage des nehmlichen Tages [kamen] kamen die Feinde [vor] gegen die Stadt. Man sah den lichten Schein der Lanzen und die Bewegung der Schaaren. Unzählige Menschen blikten hinaus. Sie breiteten sich vor dem rechten Burgfleken aus, wie um ein Lager zu errichten. [Diepold und die Führer waren auf den Mauern. Die Herzogin war bewaffnet bei ihnen.] Alle Krieger waren auf den Mauern. Die Herzogin war bei ihnen.

Als der Abend dieses Tages gekommen war, sah man eine Schaar von Reitern von dem rechten Burgfleken über die Brüke [[kommen] eilen] [eilen] eilen. Sie hatten Friedensfähnlein auf den Lanzen. Als sie in dem linken Burgfleken angekommen waren, hielten sie stille.

Diepold sagte zu Sezima: "Nimm zwanzig Reiter, reitet mit Friedensfähnlein hinaus, und frage um ihr Begehren."

Sezima ritt mit zwanzig Reitern gegen das Brükenthor, man ließ ihn hinaus, er näherte sich den Feinden, und von den Zinnen aus konnten sie ihn eine Zeit bei ihnen verweilen sehen. Dann kehrte er wieder zurük.

Als er vor Diepold gekommen war, berichtete er: "Sie sagen, daß ein Mann unter ihnen sei, der die Macht habe, im Namen Konrads, den sie ihren Herzog nennen, mit dir [zu sprechen], wenn du der Befehler der Stadt bist, weil du Boten sendest[.]<,> zu sprechen. Konrad will [Unheil und] Blutvergießen meiden. Wratislaw von Brün, Otto von Olmüz, Spitihnew, Leopold und Wladislaw lassen dir Gutes sagen."

Diepold antwortete: "Reite wieder hinaus, und sprich: Diepold [der Befehler der Stadt] redet nur mit denen, die sich unterwerfen, und er wird es daran erkennen, daß sie mit zwei Friedensfähnlein auf einer Lanze kommen. Ein anderes Fähnlein wird er nicht mehr anerkennen, und die jezt da sind, sollen sich entfernen[.] so sie Schaden meiden wollen. Mit den Nachkommen Premysls Wratislaw von Brün, Konrad von Znaim, Otto von Olmüz, Spitihnew, Leopold und Wladislaw wird er sprechen, wenn sie mit Säken auf dem Haupte und Striken und Steinen um den Hals vor ihm knieen."

Sezima ritt wieder hinaus, und da er zurük gekommen war, sagte er: "Sie verlangen mit Wladislaw zu sprechen, und wenn dieser, wie es heißt, entflohen sei, mit Gertrud."

Gertrud sprach: "Diepold, lasse Kugeln in sie werfen.<">

Diepold sagte: "Sezima, du gehst jezt nicht mehr hinaus.<">