Witiko

H123, S. 146b

Witiko sagte, daß er scheiden und fortziehen müsse.

"Wir erreichen dich vielleicht noch," entgegnete Rowno.
Randnotiz: Ich muß aber jezt fortgehen sagte W. So gehe xxx

Witiko verabschiedete sich, verließ die Stube, suchte sein Pferd, [bestieg es,] und ritt über den Damm hinaus. Die Männer,
Randnotiz: von Plan gingen mit ihm. Als weit hinter Rownos Thurm der Wald aus war, hörte der Schnee auf, und sie kamen am Abende in den Z. D.
die mit ihm gekommen waren, schloßen sich ihm an, und begleiteten ihn in den Wald. Als der Wald aus war, hörte der Schnee auf, und sie kamen am Abende in den Zupenort Daudleb. Dort
Verweisungszeichen: vi
blieben sie zwei Tage, um zu kundschaften und auszurasten. Witiko kaufte für Raimund ein Pferd, und zeigte ihm wie er sich an das Reiten gewöhnen müsse. Als er an dem Zupenhause anfragte, war es verschlossen, und wurde ihm geöffnet. Die greise Boleslawa war mit Männern in demselben. Da er sie gegrüßt hatte, und nach Lubomir gefragt hatte, sagte sie: "Er ist fort gegangen."

"In seinem Alter ist er fort gegangen?" fragte Witiko.

"Siehe, mein Sohn," entgegnete Boleslawa, "da es Zeit war, kam, wie es sich nach der Ordnung gebührt, unser Erstgeborner Moyslaw mit seinen Männern von seinem Hofe Chlum zu uns, dann kam unser Zweitgeborner Pustimir von seinem Felde und Walde in Dauby mit seinen Männern zu uns, dann kam unser Drittgeborner Radosta von Trebin mit seinen Männern zu uns, es kamen die Gatten Marias Euphemias und Boleslawas mit ihren Männern zu uns, Lubomir hat seine eigenen Leute versammelt, und dann sind sie alle zu Wladislaw dem Herzoge gegangen."

"Zu Wladislaw dem Herzoge?" fragte Witiko.

"Ja, zu Wladislaw dem Herzoge," entgegnete sie, "dich frage ich nicht, wohin du gehst."

Witiko verabschiedete sich, und wurde aus dem Hause entlassen.

Am Mittage des dritten Tages zogen sie mitternachtwärts weiter, und kamen am Abende zu dem Hofe Podhrad, wo Sümpfe und Einöden waren. Des anderen Tages gingen sie wieder in der Richtung nach Mitternacht weiter, und kamen am Abende nach Austi in wohlbebautes Land. [Dort] Zu Austi blieben sie fünf Tage zu Kundschaft [und Rast.]. In den Häusern waren wenige Männer, und die Leute, die zurük geblieben waren,
Randnotiz: noch da waren
[hielten sich still] blieben in den Stuben. Auf den Wegen [zogen hie und da]waren Bewaffnete und [verdächtig] allerlei Volk. Ctibor, [welcher] der sönst bei Austi auf seinem Hof [mit vielen Männern] wohnte, war mit [ihnen] seinen Männern zu dem Herzoge Wladislaw gegangen.
Randnotiz: xxx

Nach dem fünften Tage zog Witiko mit den Männern von Plan weiter. Es begegneten ihnen Leute, welche ihr Vieh in entferntere Gegenden trieben. Auch gingen manche in schlechten Kleidern und mit zerissenen Schuhen einher, welche die Flucht ergriffen hatten. Witiko blieb mit seinen Begleitern in dem Walde bei dem Hofe Nacehrad über die Nacht. In dem Hofe war kein Mensch.

An dem nächsten Tage begegneten ihnen viel mehr Leute, welche ihr Vieh fort trieben, oder ihre Habseligkeiten trugen, oder sie auf magern Pferden oder Ochsen säumten. Einige bathen um Speise, welche ihnen nicht gegeben werden konnte.

Da Witiko dieses Tages seines Weges zog, kam von Abend her auf einem an-