Witiko

BZU216


(Beilage zu "Witiko" 216)

Odolen und Witiko verließen jezt ihre Stelle an dem Waldsaume, gingen zu ihren Pferden, und ritten zu den Ihrigen, um sie zu ordnen, und den Feinden nach zu eilen.

Witiko hatte eine größere Zahl, und brauchte eine längere Zeit.

Als er nun seine Männer von der Wiese auf den Heerweg hinaus geführt, und Odolen eingeholt hatte, standen die Schaaren schon zum Streite, die Männer drohten und die Pferde drängten zum Kampfe, und das Schwert Odolens war gegen Wladislaw gerichtet.

Da sprengte Witiko mit einem Saze seines Pferdes zwischen die Reihen, und rief: "Odolen, tödte ihn nicht."

"Gib Raum," schrie Odolen.

"Ich gebe nicht Raum," rief Witiko, "tödte ihn nicht, ich habe das Brod seines Vaters gegessen, und die Hand seiner Mutter hat auf meinem Haupte geruht. Sobeslaw hat das Land beglükt, und Adelheid hat darauf geschienen wie eine Sonne. Du darfst das Kind dieser beiden nicht tödten."

"Der Krieg hat seine Art," schrie Odolen, "man fragt nach nichts, man kann siegen oder unterliegen, es ist [einerlei.] alles gleich. Gib Raum, daß dich die Schärfe des Schwertes nicht trifft."
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(Hier folgt die Handschrift in 217)1

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1 Vgl. In H S.217: "Ich weiche nicht. etc.