Dienstag, 25.11.2025
18:00 - 19:30 Uhr
Hörsaal 5, Innrain 52e
Anmeldung ist nicht erforderlich
Eintritt / Kosten: Keine
Utan Schirmer
Im Kontext der aktuellen Konsolidierung autoritär-rechter Politiken spielen Narrative, die transgeschlechtliche Existenzweisen und Politiken als Bedrohung figurieren, eine prominente Rolle: Transfeindlichkeit fungiert als Brückenideologie, die Verbindungslinien zwischen rechtskonservativen, christlich-fundamentalistischen, faschistischen und sog. ‚gender-kritisch‘ feministischen Akteur*innen stiftet und auch darüber hinaus breit anschlussfähig ist. Im Vortrag sollen zunächst zentrale Narrative, damit verbundene Strategien und Allianzen schlaglichtartig und mit einem Fokus auf Deutschland aufgezeigt und analysiert werden, auch hinsichtlich der damit verbundenen Auswirkungen für die (Un-)Lebbarkeit transgeschlechtlicher Existenzweisen. Darüber hinaus möchte ich einige Überlegungen enalten zu der Frage, in welcher Weise diese transfeindlichen Politiken bezogen sind auf hegemoniale Regulierungen (trans-)geschlechtlicher Existenzweisen und deren Anfechtungen: Meine These ist, dass sie einerseits durchaus eine restaurative Reaktion darstellen auf trans*aktivistische Bestrebungen einer tatsächlich grundlegenden emanzipatorischen Transformaon der herrschenden Geschlechterordnung; dass sie ihre Anschlussfähigkeit und Wirkmächtigkeit aber – andererseits – gerade aus der Persistenz dieser Ordnung und der damit verbundenen Kontinuität der minorisierenden, verandernden Einhegung transgeschlechtlicher Existenzweisen beziehen. Damit verbunden ist die Einschätzung, dass die ‚Wahl‘ des ‚Trans*-Themas‘ für autoritär-rechte Mobilisierungen nicht ausschließlich strategisch motiviert ist, sondern auf die tatsächliche Umkämpftheit der Geschlechterordnung und auf die dafür konstitutive Bedeutung von ‚trans* Fragen‘ verweist.
Forschungsplattform Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck