Mittwoch, 29.10.2025 bis Freitag, 31.10.2025
09:00 - 17:30 Uhr
Universität Innsbruck, Ágnes-Heller-Haus, Raum: 04K100, Innrain 52a
Anmeldung ist nicht erforderlich
Eintritt / Kosten: Eintritt frei
Der spatial turn der 1980er Jahre lenkte die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften auf Fragen der diskursiven Aneignung von Landschaft und physischer Umgebung. Der Begriff „Raum“ wurde nicht mehr lediglich als eine physische Einheit definiert. Vielmehr rückte seine soziale Konstruktion in den Mittelpunkt der Forschung. Der von HENRI LEFEBVRE (1974) als „produzierter Raum“ definiert wurde, ist beispielsweise zuerst im Konzept von HOMI BHABHA (1994) und später von EDWARD SOJA (1996) als dritter (oder Zwischen-)Raum definiert worden. BHABHA beschreibt „Dritte Räume” als Räume der Interaktion, in denen durch Austausch neue Bedeutungen geschaffen werden, um koloniale Diskurse der Alterität zu dekonstruieren, während SOJAs „Dritter Raum” als Verbindung zwischen realem und imaginärem Raum versteht, die gelebte Erfahrung betont. Der zugrunde liegende diskursanalytische Ansatz von MICHEL FOUCAULT (1984), der eine Art „Drittung” in einem „diskursiven (anderen) Raum” (französisch: hétérotopie) impliziert, muss hier ebenfalls erwähnt werden.
Diese Konferenz zielt darauf ab, die Forschung zur räumlichen Wahrnehmung in alten Gesellschaften voranzutreiben, indem sie Wissenschaftler aller Disziplinen der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften und aus allen Karrierestufen zusammenbringt, um räumliche Konzepte aus ihrer jeweiligen disziplinären Perspektive zu diskutieren.
Alexander Steiner und Sina Kazemirashid (Innsbruck)
Alexander Steiner
+43 (0)512/507-41024
Alexander.Steiner@uibk.ac.at