Montag, 06.10.2025
19:00 - 20:00 Uhr
Institut für Archäologien, Universität Innsbruck, Ágnes-Heller-Haus, Innrain 52a, 6020 Innsbruck, Kleiner Hörsaal, 1. Untergeschoß
Anmeldung ist nicht erforderlich
Eintritt / Kosten: Freiwillige Spenden
Dr. Daniel Graepler
Archäologisches Institut, Georg-August-Universität Göttingen
Die Nachfrage nach antiken Objekten durch Museen, private Sammler und Spekulanten hat seit den 1960er Jahren zu einem Ausufern von Raubgrabungen in vielen Regionen der Welt geführt. Gerade archäologisch besonders ergiebige Fundstätten sind dadurch in nie dagewesenem Ausmaß geplündert worden.
Lange schien der Kampf dagegen hoffnungslos, doch haben internationale Rechtsabkommen zur Eindämmung des illegalen Handels nach und nach Wirkung gezeigt. Eine Vorreiterrolle hat dabei Italien übernommen, eines der von den Plünderungen am meisten betroffenen Länder. Durch konsequente Anwendung der inzwischen existierenden rechtlichen Instrumente, aber auch durch geschickt ausgeübten politischen Druck hat der italienische Staat spektakuläre Erfolge bei seinen Bemühungen um Rückerstattung illegal exportierter archäologischer Objekte erzielt.
Die zuvor völlig ungebremste Nachfrage auf dem internationalen Kunstmarkt nach ‚frischer Ware‘ ohne dokumentierte Herkunft konnte dadurch spürbar gedrosselt werden. Einen Beitrag zu dieser Entwicklung hat auch die Wanderausstellung „Fundort unbekannt. Raubgrabungen zerstören das archäologische Erbe“ zu leisten versucht, die in den 1990er Jahren an zahlreichen Standorten in mehreren europäischen Ländern und in den USA gezeigt wurde. Der Vortrag blickt zurück auf die damalige, desaströse Lage der archäologischen Stätten insbesondere in Süditalien und bilanziert die seither erzielten Fortschritte im Kampf gegen den illegalen Antikenhandel.
Institut für Archäologien
Aerchäologische Gesellschaft Innsbruck
assoz.-Prof. Mag. Dr. Florian M. Müller
0512-507-40808
florian.m.mueller@uibk.ac.at