Donnerstag, 12.12.2024
18:30 - 20:00 Uhr
Großer Hörsaal, Fritz-Pregl-Straße 3, 6020 Innsbruck
Anmeldung ist nicht erforderlich
Eintritt / Kosten: Eintritt frei
Univ.-Prof. Dr. Claudius Thomé
Direktor, Department Neurologie und Neurochirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich
Die Neurochirurgie umfasst Eingriffe an Schädel, Wirbelsäule und peripheren Nerven. Die meisten neurochirurgischen Krankheitsbilder betreffen dementsprechend das Gehirn, das Rückenmark oder Nervenwurzeln, die durch Tumore, Gefäßerkrankungen, Verletzungen oder Einengungen beeinträchtigt sind. Das Ziel der Interventionen ist in erster Linie, neurologische Ausfallserscheinungen zu beseitigen oder deren zukünftiges Auftreten zu verhindern. Allerdings können Operationen, beispielsweise von Hirntumoren im Sprachzentrum, auch Defizite hervorrufen. Derartige Ausfälle gehen typischerweise mit relevanten Behinderungen einher, wobei auch permanente Einschränkungen möglich sind. Mit aufwändigen Operationstechniken und Hilfsmitteln wird daher dem Funktionserhalt oberste Priorität eingeräumt. Dennoch bleibt es eine Gratwanderung zwischen erfolgreichem Eingriff (z.B. einer vollständigen Tumorentfernung) und vorübergehender oder bleibender Behinderung. Dementsprechend sind Behinderungen ständiges Thema in der Neurochirurgie, meist infolge der Erkrankungen aber auch im Rahmen von Interventionen oder durch das Auftreten von Komplikationen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch Patient:innen mit Fehlbildungen oder frühkindlichen Störungen des Nervensystems wie Spina bifida oder Hydrocephalus, die mit Behinderungen einhergehen und nicht selten neurochirurgischer Interventionen bedürfen.
Institut für Diversität in der Medizin
Medizinische Universität Innsbruck