Mittwoch, 22.11.2023
9:00 - 11:00 Uhr
Sowi-Gebäude, Fakultätssitzungssaal, 3. St. Ost, Universitätsstraße 15
Anmeldung ist erforderlich; Anmeldung beim Veranstalter bis 20.11.23; Veranstaltung ist nur für Universitätsangehörige zugänglich
Eintritt / Kosten: Keine
John O'Neill
John O'Neill ist Professor für Politische Ökonomie und Philosophie an der Universität Manchester und im Wintersemester 2023/24 BritInn Incoming Fellow am Institut für Soziologie.
Der Beitrag befasst sich mit den Konflikten zwischen zwei Traditionen der politischen Ökologie. Diese könnten grob als physikalistisch und kulturalistisch charakterisiert werden. Die erste zeigt sich insbesondere im Kontext der ökologischen Ökonomie, die sich mit den physischen und biophysikalischen Bedingungen für menschliches und nicht-menschliches Wohlergehen befasst und mit der Art und Weise, wie gegenwärtige Wirtschafts- und Sozialsysteme bei der Erfüllung dieser Bedingungen auf physische Grenzen stoßen. Ein Ausgangspunkt für diesen Zugang waren die Arbeiten des linken Flügel des Wiener Kreises, insbesondere von Otto Neurath. Die zweite, auf die Frankfurter Schule zurückgehende Tradition sieht die Umweltkrise als Teil einer umfassenderen kulturellen Krise der "westlichen Vernunft". Szientismus wird als ideologische Form und Untermauerung der Umweltkrise kritisiert. Der Beitrag lokalisiert und diskutiert eine der historischen Wurzeln des Gegensatzes zwischen diesen beiden Traditionen der politischen Ökologie in den älteren Debatten zwischen dem linken Wiener Kreis und der Frankfurter Schule. Damit legt er die Grundlage für eine zumindest teilweise Verbindung zwischen diesen Ansätzen.
Institut für Soziologie
Assoz. Prof. Dr. Silvia Rief, Institut für Soziologie
0512 507 73415
silvia.rief@uibk.ac.at