Dienstag, 07.11.2023
19:00 - 20:30 Uhr
Hörsaal 1, SOWI, Universitätsstraße 15
Anmeldung ist nicht erforderlich
Eintritt / Kosten: keine
Robert Rollinger; Response: Silvia Balatti
Rollinger: Ancient Near East, Innsbruck U
Balatti: Classical Studies, Kiel U
Der Vortrag befasst sich mit Gewalttaten im achämenidisch-persischen Reich, indem er eine größere Perspektive auf das Thema entwickelt. Erstens geht es einerseits um die allgemeine Frage nach dem Verhältnis von Gewalt und Staatsbildung, andererseits um Gewalt und Reich. Zweitens konzentriert sich der Vortrag auf das Phänomen Gewalt, indem er sich auf das achämenidisch-persische Reich und die spezifischen Formen von Gewalt fokussiert, denen wir in den Quellen begegnen. Dabei wird sich zeigen, dass das Thema „Gewalt“ nicht nur eine Dimension des „Faktischen“ hat, d.h., was geschehen ist und welches Verbrechen von wem und in welcher Form begangen wurden, sondern auch eine Dimension der „sozialen Konstruktion“ und, modern gesprochen, der Propaganda, d.h., wer für welche Art von Gräueltaten verantwortlich gemacht oder manchmal sogar gelobt wird. Vor allem im letzten Fall beginnen „Realität“ und „Erfindung“ zu verschwimmen und sind nicht immer leicht zu trennen.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt und wird auch online live übertragen: Online: Empire and Violence Innsbruck
Dieser Vortrag ist Teil der Vortragsreihe „Empire and Violence“, die von Juliane Prade-Weiss (LMU München) sowie dem Innsbrucker Theologen Dominik Markl (Uni Innsbruck) organisiert und veranstaltet wird.
Die zeitgenössischen imperialen Ansprüche Russlands erfordern eine eingehende Analyse der Beziehung zwischen imperialen Ideologien und Massengewalttaten. Diese Herausforderung wird in einer transdisziplinären Vorlesungsreihe an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Innsbruck adressiert, welche ihm Rahmen des Forschungsprojekts „Discourses of Mass Violence in Comparative Perspective“ organisiert wird.
LMU Munich/University Innsbruck