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Institut für Kunstgeschichte Innsbruck
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ORSOLINO, Rochus

 

1. ORSOLINO, Rochus (Rocco)
(Morpurgo, 1962, 145)

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Maurermeister (Morpurgo, 1962, 145)

3. BIOGRAPHIE

Laut Thieme-Becker handelt es sich bei der Familie Orsolino um eine lombardische Bildhauer- und Architektenfamilie von Rampone (Val d'Intelvi), die vom 15. bis zum 18. Jahrhundert besonders in Genua tätig war (Thieme-Becker, 1932, 61).

Morpurgo spricht von einer Künstlerfamilie aus der Lombardei, die als Maurermeister in Österreich (Steiermark) arbeiteten. Rochus Orsolino soll ein Mitglied dieser Familie gewesen sein (Morpurgo, 1962, 145).

 

4. FAMILIEN-, FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS

Auftraggeber Rochus' war Propst Michael J. Maister, der einen Neubau des Schlosses in Külml wünschte, welches nach verschiedenen Besitzern 1650 an das Stift Pöllau gelangt war (Dehio, 1982, 239).

Die Familie Orsolino umfasste viele künstlerisch tätige Personen, unter ihnen Giovanni Battista Orsolino (gest. 1638/39), der
ab 1636 für die Familie Batthyány tätig war. Giovanni Battista führte u.a. die Umbauten der Burg in Dobra und des Schlosses
in Güssing durch (Fidler, 1990, 48-49).
Morpurgo erwähnt außerdem Giovanni Maria/Mario und Domenico als weitere Mit-
glieder der Künstlerfamilie (Morpurgo, 1962, 145).

 
5. WERKE (STEIERMARK)

5.1 Erbauung des Schlosses in Külml
Rochus Orsolino begann 1688 mit dem Neubau des Schlosses; von 1692 bis 1700 wurde die Bauaufgabe von Josef Schmerlaib zu Ende geführt. Der älteste Teil des Gebäudes im Westen stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und blieb hofseitig ohne Arkaden (Dehio, 1982, 239).Der Bau ist zweigeschossig (Martinic, 1991, 335). Die Hauptfront im Osten zeigt einen kleinen Dachreiter über der Einfahrt; ihre äußeren Fensterachsen sind risalitartig vorgezogen. In der Mitte der Hauptfront befindet sich ein Rustikaportal mit Sprenggiebel und Steinwappen, bez. 1698. Der Schornstein im Osttrakt trägt die Bezeichnung 1689 (Dehio, 1982, 239).

6. BIBLIOGRAPHIE

Baravalle, Robert. Burgen und Schlösser der Steiermark, Leykam, 1995.
Dehio- Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs, Steiermark. Anton Schroll & Co., Wien, 1982.
Ebner, Herwig. Burgen und Schlösser. Graz, Leibnitz, Weststeiermark (Steiermark III), Birken Verlag, Wien, 1967.
Fidler, Petr, Architektur des seicento. Baumeister, Architekten und Bauten des Wiener Hofkreises, Habilitations-Schrift, Innsbruck 1990.
Martinic, Georg Clam. Österreichisches Burgenlexikon: Burgen und Ruinen, Ansitze, Schlösser und Palais, Landesverlag,
Linz, 1991.
Morpurgo, Enrico, L'opera del genio italiano all'estero, Gli artisti italiani in Austria, Il Secolo XVII, Vol. II, Roma 1962, S. 145.
Halmer, Felix, u. a. Burgen und Schlösser in Österreich. Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main, 1964.
Thieme, Ulrich, und Becker, Felix: Allgemeines Lexikon bildender Künstler, Von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. XXVI, Leipzig, 1932.

©Ursula Plangger, Mai 2005

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