Witiko

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heiten der [Erde sehr aufmerksam ist, weil er] Welt achtet, sie aufschreiben will. Sein Bruder Heinrich, der Markgraf von Österreich sezt sich eben schräghin von uns an den Tisch."

Die Herren[, welche sich in dem Saale befanden, nahmen nach und nach ihre Pläze ein. So sezten sich auch der Herzog Wladislaw und der Bischof Zdik an den Tisch. Ordner waren in dem Saale, und zeigten solchen Männern aus dem Geleite, welche bei der Versammlung bleiben durften, ihre Pläze.] sezten sich nun alle an den Tisch. Ordner wiesen Witiko und Odolen und Welislaw [saßen auf der Bank, die an dem Wandgetäfel hin ging. Dort waren auch andere Männer der Herren des Reiches gereiht.] und Ortau und andern Männern einen Plaz auf der Bank des Wandgetäfels.

Nun trat der König Konrad mit Geleite des Hoflagers in den Saal, und begab sich auf die kleine Erhöhung, die an dem Tische für ihn errichtet war. Er hatte den Kaiserrock an seinem Leibe, und seine Gestalt, die nicht zu groß und nicht zu klein war, konnte von allen gesehen werden. Um seine Stirne waren blonde Haare, und seine blauen Augen blikten auf die Versammlung.

Da es stille geworden war, sprach er: "Hochehrwürdige und [H][hocherhabene Herren der Erzbisthümer Bisthümer Stifte und Kirchen, [und] dann der Herzogthümer der Markgrafschaften Grafschaften Gaue Burgen und Städte [der deutschen Länder], seid in Gott gegrüßt. Es sei sein Segen über euern Häuptern, und Gedeihen in unserer Zukunft. Das Reich schuldet euch Dank, daß ihr zu dessen Macht und Stärke in so großer Zahl auf den Reichstag an diese alte und [würdige] ehrwürdige Stadt und heute zu seinem Schluße gekommen seid[, und w]. Was auf diesem Reichstage geschlichtet werden mußte, habt ihr zu Nuz und Frommen geschlichtet [habt]. Die große Sache, die nach dem Tode des im Himmel seligen Kaisers Lothar in das Reich gekommen ist, der Streit wegen der Herzogthümer Baiern und Sachsen, ist beendet. Der junge Heinrich, der Sohn des Herzoges Heinrich von Sachsen und Baiern, ist mit Sachsen begabt worden, Baiern wird vergeben werden, wie es Nuz und Recht ein mal verlangt. Die Geschlechter, die sich bekämpft, sind vereinbart: zwischen Gertrud, der Wittwe Heinrichs des Herzoges von Sachsen und Baiern, und zwischen Heinrich, dem Markgrafen von Österreich ist ein heilig Band vorbereitet, [das] und wird bald geschlossen werden [wird]. Ihr habt alle mitgewirkt, und Markolf, der hochehrwürdige Erzbischof von Mainz hat seines Friedensamtes gewaltet. Aus dem Streite sind die Kaiserin Richenza und Heinrich, der mächtige Herzog von Sachsen und Baiern, und Leopold, der junge Markgraf von Österreich, zu Gott gerufen worden, und werden dort von unserem Thun billigen, was zu billigen ist. Zu der Herrlichkeit des Reiches ist nun noch Eines nöthig, dazu ihr nach euerm Wunsche und meiner Meinung die Vorbereitungen gemacht habt, und das jezt [schleunig] in Erfüllung gehen kann. Wladislaw, der Sohn Wladislaws des vorvorigen Herzoges von Böhmen und Mähren ist als Herzog der Länder Böhmen und Mähren anerkannt worden. Nun aber nennen die Fürsten in Mähren und viele reiche und große Herren der Länder Böhmen und Mähren Konrad von Znaim ihren Herzog, sie stehen mit Kriegsmacht vor der Stadt Prag, und höhnen das Reich. Es ist also an dem, daß [wir] sie vertr[ei]ieben, und die Anerkennung aufrecht [halten.] erhalten werde. Wladislaw, der Herzog von Böhmen und Mähren, und der hochehrwürdige Bischof von Olmüz Zdik, sind gekommen[. Sie] und sagen, daß es an der Zeit ist."

Der König schwieg.

Wladislaw, der Herzog von Böhmen und Mähren aber sprach: "Hochehrwürdige Männer der Kirche, erhabene Fürsten des Reiches. Am vierten Tage des Monates Hornung des Jahres ll40 [wurde ich] bin ich auf dem Schlosse Wyserad von einer Versammlung der hohen und niederen Herren der Länder Böhmen und Mähren auf den Fall des Todes des Herzoges Sobeslaw, der in Hostas Burg krank lag, zum Herzoge von Böhmen und Mähren gewählt worden. Am zwölften Tage des Monates Hornung hat der kranke Herzog Sobeslaw zu seinem Sohne Wladislaw, der vor mir auf einem Tage zu Sadska als künftiger Herzog von Böhmen und Mähren bestimmt worden war, gesagt, daß er sich mir unterwerfen solle. Am vierzehnten Tage des Monates Hornung ist der Herzog Sobeslaw gestorben[, und a]. Am siebenzehnten Tage des Monates Hornung des Jahres 1140 bin ich in Prag auf den heiligen Fürstenstuhl [in Prag] gesezt worden[; und m]. Meine Herrschaft [xxx hat begonnen und gedauert.] hat begonnen undgedauert. Da der Frühling des Jahres 1142 dieses jezigen Jahres [heran]nahte, haben viele der Herren der Länder Böhmen und Mähren, welche mich auf dem Wysehrad gewählt hatten, und [|nebst| mit] viele[n] andere[n] reiche[n] und mächtige[n] Herren [der Länder] wieder einen [anderen] Herzog gewählt, den Nachkommen Premysls Konrad, den Fürsten von Znaim. Sie haben auf ein Pergament geschrieben, was er ihnen [leisten und] zugestehen muß, wenn sie ihm helfen. Im Monate [April kamen] [, der vor diesem gewesen ist,] April kamen ihre Krieger nach Böhmen. Ich habe in der Schlacht[, die ich [auf] mit meinem Heere] auf dem [Berge] Wysoka [geschlagen habe,] die Entscheidung nicht erreichen können[. Da der Sieg zu meinen Schaaren kam, haben Verräther, die sich in ihre Glieder gemischt, und sie sodann verlassen haben, ihn vernichtet,. Die Schlacht hat nirgends einen Zweck erreicht. Ich stellte nun die Männer, die mir treu sind als Huth um den heiligen Fürstenstuhl in Prag. Sie kämpfen nun für die Stadt, die die Feinde erringen wollen.]<,> weil Verräther in meinem Heere waren. Meine treuen Männer stehen nun um den Fürstenstuhl in Prag gegen die Belagerer. Was [nur] ein großes Heer, das schnell das Ende bringt, an Geld und Gut auch erheischt, das können die Länder Böhmen und Mähren leichter tragen, als einen langen Krieg, der Menschen hinraft[,] und die Ordnung umstürzt[, und Elend ausgießt]. Und so rufe ich um Beistand, wie ich wieder einmal Beistand gebe, wenn