Witiko

H154, S. 201b


der Feind zu der Stadt kommen sollte, und ihr euch in unsere Ordnung einreihet, bis Witiko wieder da ist."

"Ja, bis er da ist," rief der Schmied.

"Bis er da ist," rief Philipp.

"Bis er da ist," riefen mehrere Stimmen.

"[S]Ja, so ist es recht," sagte Zacharias, "und Osel und die andern und wir alle wir werden schon zusammen halten."

"Wir werden zusammen halten," riefen die Männer.

Rowno trat hierauf zu ihnen, und reichte mehreren die Hände. Sie nahmen dieselben, und schüttelten sie.
Randnotiz: trat herzu

Witiko sprach nun: "So lebet wohl, bis ich wieder zurük komme, und wir den Feind zu Boden werfen, daß er nicht mehr schädlich sein kann. Lambert und Augustin und Urban, wenn sie mit mir gehen wollen, müssen sich richten, und dann die Nacht bei mir zubringen, daß wir auf das erste Zeichen bereit sein können."
Randnotiz: Weil es so ist so gehabt euch wohl, xxx Feind hier angreifen, [xxx]

"Und du schüze den Urban, Witiko," rief der Schmied, <">und kommet bald zurük, wir werden mit dem Herren Diepold die Feinde von Innen angreifen und ihr mit dem Herzoge von Außen, dann sollen sie wenig von [der] unserer Beute davon bringen[, die uns gehört]."

"Ihr werdet stark und fest sein," sagte Witiko, "das weiß ich, aber haltet auch Ordnung und Reihe, daß ihr nicht zerstreut werdet."

"Wir sind auf dem Berge dort zusammen geschmiedet gewesen," entgegnete der Schmied, "als sie uns von den Reitern des alten Mannes trennen wollten, der in einer Tragtruhe saß, und wir werden wieder zusammen geschmiedet sein, wenn sie uns die Mauerstüke da nehmen wollen."

"So ist es gut," sagte Witiko.

Darauf reichte er dem Schmiede die Hand, und näherte sich dann den andern, und reichte vielen die Hände. Und als er so in ihre Mitte getreten, und beinahe durch sie hindurch gekommen war, sah er den Fiedler Tom Johannes mit einer seitwärts gekrümmten Hand auf einem gehauenen Steine sizen.

Er sagte zu ihm: "So bist du wieder da und in fröhlicher Gesundheit."
"Ja, ich bin da," entgegnete der Fiedler, "und leben kann ich genug; aber nichts mehr vollbringen, und nichts mehr auf der Geige erzielen. Sieh mich an, wie ich bin, wie ein Dornstrauch, den der Wind verdreht hat."

"Und wie der Dornstrauch, der von dem Winde gebogen ist, auf der andern Seite Rosen trägt," antwortete Witiko, "so wirst auch du das Deinige wieder finden."

"Der Dornstrauch kann leicht Rosen tragen, weil er sie von selber trägt," sagte der Fiedler, "aber ich kann mit keinem Bogen mehr streichen, und wenn ich einen Spies nehme, so müßte ich mich nach der Seite stellen, um einem der Bösewichter zu vergelten, was sie an mir gethan haben."

"Du wirst die Mittel schon ergründen," sagte Witiko, "und die schönen Mädchen von Plan mit den rothen Wangen und den rothen Miedern und den langen Zöpfen und den faltigen Röken werden sich an deiner Fiedel ergözen und die rosigen Jungen wie Urban der Neffe des Schmiedes und mehrere, und die Greise mit den weißen Haaren und den weißen Augenbrauen werden sich erfreuen, wenn du spielest. Und habet auf ihn Acht, Männer, und steht ihm bei, daß ihn kein Unheil trifft, bis er wieder so gelenk ist, wie früher."]

Markierungen am Rand mit Strichen und Wellenlinien Seite vertikal mit Stift gestrichen