Witiko

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weil in dem Walde hie und da eine Hütte gebaut wird, und die Menschen mehr werden[, in]. In Friedberg wird gereutet, in Horec sind wieder neue Häuser entstanden, und an der Stelle, wo die Moldau gegen den Thomaswald fließt, und wo es an der unteren Moldau heißt, haben sie ein stattliches Herberghaus gezimmert, damit die, welche dort über [den] die tiefere[n Hang] Sattlung nach Baiern hinaus gehen, ins Aigen oder weiter ins Gericht Velden, Einkehr und Erquikung finden. Die Wladyken müssen größer werden. Wir dehnen unsere Besizungen gegen den Wald aus, du mußt auch streben, Witiko, [Land zu erwerben] gleiches zu thun, und mit der Hilfe Gottes und der heiligen Jungfrau Maria und unserer Heiligen Wenzel und Adalbert und heiligen Diasen und Wilen im Himmel werden wir unsere Ziele erreichen[."], die Großen und Herrschsüchtigen zu drüken."

"Ich habe vor zwei Monaten meinen drei Knaben die Haare festlich beschneiden lassen," sagte Osel, "daß sie in das Jünglingsalter eintreten, daß sie tüchtig werden, und an unserem Werke mitarbeiten."

"Ich bin nur [der einzige in unserem Stamme] ein Einzelner, und meine Kraft ist gering," sagte Witiko.

"Es ist immer nur [ein Einzelner] Einer gewesen, der der Stifter eines großen Geschlechtes geworden ist," antwortete Rowno.

Die Männer und Jünglinge an dem Tische hatten diesen Gesprächen [nur] blos zugehört, und wenn sie unter einander sprachen, so war es leise, daß sie keine Störung verursachten.

Witiko ging noch einmal zu seinem Pferde. Da er zurük kam, redete man von den Dingen in dem Walde, von den Beschäftigungen seiner Bewohner, und wie man vieles einrichten sollte.

Da die Nacht vorgeschritten war, stand Rowno auf, um zur Ruhe einzuladen. Mit ihm erhoben sich alle, und verabschiedeten sich.

Zu Witiko trat ein Mann mit einem brennenden Buchenspane, um ihn in seine Schlafkammer zu geleiten. Er führte ihn über eine Treppe empor in eine Kammer, in welcher auf einem hölzernen Gestelle sein Lager bereitet war. Der Mann stekte den brennenden Span in eine eiserne Schere, die in der Mauer befestiget war, und unter welcher sich auf dem Fußboden eine große eiserne Schüssel befand, daß in sie die glühenden Kohlen des Spanes hinab fallen konnten. Er [legte] lehnte noch mehrere Späne, die er unter dem Arme getragen hatte, [auf den Boden] an die Mauer, und entfernte sich. Witiko schob den großen Eichenriegel, der an der Thür befindlich war, vor, entkleidete sich, hing sein Gewand an den Kleiderschragen, und legte sich zur Ruhe, indem er den einen Span in seiner eisernen Schere verglimmen ließ.

Mit dem [Anbruche] ersten Grauen des Morgens stand er auf, und ging zu seinem Pferde in den Stall. Da sah er noch einmal Osel, der sein Pferd [zäumen und satteln ließ] zäumte und sattelte, um den Thurm zu verlassen. Witiko sprach mit ihm, und [erneuerte sein Versprechen, bei ihm, wenn er einmal in die Nähe kommen sollte, einzukehren. Der Mann] sagte: "Komme bald zu mir, Osel."

"[Und] Ja bald," sagte der Mann, "und du zu mir."

"Ja," sagte Witiko, "und lebe wohl."

"Lebe wohl," entgegnete Osel, bestieg [dann] sein [Pferd] Thier, und ritt unter dem Thorbogen hinaus.

Als Witiko die Pflege seines Pferdes beendigt hatte, ging er in die