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21.08.1983, Der 13. August 1961 in einem Schulgeschichtsbuch der DDR


21.08.1983, Der 13. August 1961 in einem Schulgeschichtsbuch der DDR

In den ersten Augusttagen 1961 leiteten die Militaristen der BRD die letzten militärischen Aggressionsvorbereitungen gegen die DDR ein. Anfang August weilte der BRD-Verteidigungsminister Strauß in den USA. Strauß erklärte dem USA-Präsidenten Kennedy und Vertretern des amerikanischen Kriegsministeriums, daß in der DDR ein "Volksaufstand" bevorstünde. Diese Gelegenheit wolle die Regierung der BRD wahrnehmen, um die DDR im Zuge einer "Polizeiaktion" zur Lösung eines "innerdeutschen Konflikts" zu erobern. Zur Unterstützung dieses Planes wurden die in Europa stationierten NATO-Truppen in Alarmbereitschaft versetzt. Der Befehlshaber der NATO-Landstreitkräfte Mitteleuropas, der ehemalige Hitlergeneral Speidel, führte zur gleichen Zeit eine Besichtigung entlang der Staatsgrenze der DDR durch. Die militärische Kriegsvorbereitung wurde von einer Hetzwelle gegen die DDR begleitet. Die Bürger der BRD sollten glauben, die Mehrheit des Volkes in der DDR sei gegen den Sozialismus, und es wäre ein Gebot der Humanität, die Arbeiter-und-Bauern-Macht zu beseitigen. Dementsprechend versuchte man durch Meldungen über angeblich bevorstehende Unruhen in der DDR von den wahren Absichten des BRD-Imperialismus abzulenken und die Kriegsvorbereitungen zu tarnen.
Vom 3. bis 5. August 1961 tagte in Moskau eine Beratung der Ersten Sekretäre der kommunistischen und Arbeiterparteien der Länder des Warschauer Vertrages. Auf ihr wurden die notwendigen Maßnahmen beraten und festgelegt, um den vom BRD-Imperialismus und seinen Bundesgenossen in der NATO bedrohten Frieden zu sichern. Die sozialistischen Bruderländer beschlossen, daß die DDR an der Staatsgrenze zu Westberlin die notwendigen Sicherungsmaßnahmen trifft, um die weitere Wühltätigkeit gegen die Länder der sozialistischen Staatengemeinschaft wirksam zu unterbinden.
In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Moskauer Beratung beauftragte die Volkskammer am 11. August 1961 den Ministerrat der DDR, alle erforderlichen Maßnahmen zur Sicherung der Staatsgrenze vorzubereiten und durchzuführen. Auf Beschluß des Ministerrates wurden in der Nacht vom 12. zum 13. August die Einheiten der Nationalen Volksarmee, der Volkspolizei und die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in Alarmbereitschaft versetzt.
In den ersten Stunden des 13. August riegelten sie die bis dahin offene Staatsgrenze der DDR nach Westberlin ab. Als am Morgen des 13. August die Sonne über Berlin aufging, waren die Sicherungsmaßnahmen im wesentlichen abgeschlossen. Der Kriegsbrandherd Westberlin war unter zuverlässige Kontrolle gebracht worden.
Die Errichtung des antifaschistischen Schutzwalls, die in schnellem Tempo erfolgte, hatte die Westmächte, die BRD-Regierung und den Westberliner Senat völlig überrascht.
Während die bestürzten Politiker in Bonn und Westberlin von einer Beratung zur anderen hetzten, ging das Leben in der Hauptstadt der DDR normal weiter. Besondere Bedeutung kam dem disziplinierten Einsatz der Kampfgruppen der Arbeiterklasse zu. Ihr Auftreten wirkte auf die aggressiven imperialistischen Kreise sehr ernüchternd.
Die Mehrheit der Werktätigen der DDR begrüßte und unterstützte die Sicherungsmaßnahmen. Zahlreiche Berliner besuchten in den darauffolgenden Tagen die im Einsatz befindlichen Angehörigen der bewaffneten Organe. Delegationen aus Betrieben und viele einzelne Bürger brachten Geschenke und Blumen, um auf diese Weise ihren Dank auszudrücken.
Zu Höhepunkten der Verbundenheit mit den bewaffneten Organen und den von ihnen mit hervorragender Disziplin durchgeführten Maßnahmen gestalteten sich ein großer Appell der Berliner Kampfgruppen am 23. August 1961 und die anschließende Rückkehr der Kampfgruppen in ihre Betriebe.
Durch die Sicherung der Staatsgrenze war es nun nicht mehr möglich, die Werktätigen um die Früchte ihrer eigenen Arbeit zu bringen und die DDR ungestraft auszuplündern.

1. Begründen Sie die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Sicherung der Staatsgrenze vom 13. August 1961!
2. Bewerten Sie diese Maßnahmen als Ausdruck des veränderten Kräfteverhältnisses in der Welt !

(Geschichte. Lehrbuch für Klasse 10. Berlin (Ost) 1983, 5. 162 f.)