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07.05.1946, Sir William Strang (Berlin) an Foreign Office


07.05.1946, Sir William Strang (Berlin) an Foreign Office

Telegramm Nr. 562. Politischer Berater des Oberbefehlshabers in Deutschland (Berlin); abgeschickt 19.10 Uhr, eingetroffen 18.37 Uhr2, 7. 5.1946. Geheim, Sofort. fluch an britische Delegation in Paris (Sofort, Nr. 134), an Moskau, Washington, Kopien an Kontrollamt für Deutschland und Österreich, Norfolk Haus.Ihr Bericht Nr. 254

Ich entnehme dem dritten Paragraphen des Berichtes über die Gespräche, die Mr. Harvey am 28. April mit den Franzosen über die Ruhr und das Rheinland geführt hat, daß das neue Land, das wir errichten wollen, „das Ruhrgebiet und etwas Gebiet westlich des Rheins" umfassen soll.

2. Es mag für die Delegation nützlich sein zu wissen, daß hier sowohl auf britischer wie auf deutscher Seite daran gedacht wird, die britische Zone in drei Länder einzuteilen, nämlich 1. Westfalen und die Nordrheinprovinz; 2. Hannover; 3. Schleswig-Holstein und Hamburg. Wir meinen, es wäre ein Fehler, ein neues Ruhrland aus den Provinzen Westfalen und Nordrhein herauszuschneiden und das, was dann von diesen beiden Provinzen übrigbleibt, irgendwo anders anzuhängen. Westfalen wie auch das Rheinland haben alte, traditionelle Grenzen, und wir würden gut daran tun, diese zu erhalten, wenn wir ein föderalistisches Deutschland auf „Länder"basis4 aufbauen wollen. Der Zusammenschluß von Westfalen und Nordrhein zu einem „Land"5 würde dem Ruhrgebiet ein solides wirtschaftliches Hinterland verschaffen. Es würde eines der Länder in einem föderalistisch strukturierten Deutschland sein und nur insofern einer Sonderbehandlung unterliegen, als dort die Ruhrindustrie liegt, die unter internationale Kontrolle gestellt werden soll.

3. General Robertson ist der gleichen Ansicht. Bitte weiterleiten an das Kontrollamt.
Foreign Office, bitte sofort als mein Telegramm Nr. 1 weiterleiten an britische Delegation in Paris.

(PRO, FO 371/53403/C 5000/14/18)