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Jesus: Der Exeget Gottes
("Gott hat keiner jemals gesehen. Der Einziggeborene, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, jener hat ihn dargelegt" (Joh 1,18))

Autor:Siebenrock Roman
Veröffentlichung:
Kategoriepredigt
Abstrakt:
Publiziert in:Predigt in der Jesuitenkirche am 21. 11. 2004
Datum:2004-12-01

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

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Mit dem letzten Vers seines fulminanten Prologs schließt der Evangelist Johannes nicht nur seinen großen Hymnus über den Logos Gottes, der Fleisch geworden ist und unter uns zeltete, ab; - mehr noch: mit diesem letzten Vers eröffnet er und fasst er das ganze Evangelium zusammen: „Gott hat keiner jemals gesehen. Der Einziggeborene, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, jener hat – und so heißt es wörtlich im Griechischen – ihn uns exegetisiert.“ Dieser Logos legt Gott aus. Dieser Logos ist die sich Aussprechende Wirklichkeit Gottes selbst, Mitteilung, ja Selbstmitteilung. Und dieser Logos übersetzt sich nun in die Geschichte dieses Jesus von Nazareth. Und das ist das Zeugnis des Johannes: des Täufers und des Evangelisten: Jesus wird in dieser Übersetzung zum Vermittler des Exegeten Gottes. Und wir dürfen vor diesem Mysterium der Existenz und der Wirklichkeit Jesu sagen: Jesus legt in unserer Geschichte aus, wer Gott ist, indem er agiert in seinem Namen, indem er spricht in seiner Autorität, indem er antwortet, schweigt und Zeichen setzt in der Vollmacht Gottes. Jesus: An diesem Mensch ist das Wesen und der Charakter Gottes (Hebr 1,3) ablesbar, erkennbar und in unsere Geschichte eingeschrieben. In dieser Stunde möchte ich mit ihnen diesem Satz nachgehen, dieser ebenso wunderbaren wie anstößig-provozierenden Zusammenfassung urchristlicher Glaubenserfahrung nachspüren, um in ihrem Licht und aus ihrer Weisung für uns heute Orientierung, Atem und Raum zu gewinnen.

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 „Niemand hat Gott je gesehen“

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Ja, das stimmt. Zutreffend hat der erste Halbsatz unsere Glaubens- und Lebenserfahrung ausgedrückt. Wohl nicht nur die Glaubensscheu, sondern mehr noch die Folge einer konsequent weltlichen, ja naturalistischen Auslegung unserer Wirklichkeit von den äußersten Weiten des Universums bis zu den innersten Erfahrungen unserer Seele sprechen ein Ja zu diesem Satz, der das Grunddogma der sprachphilosophischen Glaubenskritik zu sein scheint, wie es in Flews Parabel vom unsichtbaren Gärtner meisterhaft zum Ausdruck kommt. Gott, der unsichtbare Gärtner, ist nicht nur nicht mit unseren Augen zu sehen, er ist auch nicht mit den allerfeinsten Beobachtungsgeräten feststellbar: Infrarot, Röntgenbild, und Neuronenfotographie erregter Gehirnregionen. Gott ist nicht nur nicht zu sehen, er ist auch nicht feststellbar, dingfest zu machen. So sehr scheint dies wahr zu sein, dass nur noch die Frage bleibt: Was ist denn dann der Unterschied zwischen einem absolut nicht-wahrnehmbaren und einem nicht-existenten Gott sei. Ist also der erste Halbsatz die Ausgangsbasis unseres alltäglichen Atheismus?

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Der Evangelist hat solches nicht im Sinn. Im Gegenteil! Er zitiert hier alte Überlieferung aus dem Glaubenszeugnis Israels. Dass Gott nicht sichtbar ist, ist eine Erfahrung des Glaubens zuerst, bevor sie zur Waffe moderner Religionskritik gegen den Glauben werden konnte. Es ist auch hier wie immer: Die besten Argumente gegen den Glauben, liefert der Glauben selbst. Johannes zitiert das Buch Exodus mit seinem Dogma, seiner grundlegenden Richtschnur biblischer Gotteserfahrung. Niemand kann Gott schauen und am Leben bleiben (Ex 33, 18-23). Das Wort Gottes können wir vernehmen, seine Gestalt jedoch nicht sehen (Dtn 4, 12). Die eingeschärfte Mahnung, dass Gott unsichtbar sei, richtet sich dabei nicht allein gegen rasch Verzückte und religiöse Geisterseher. Entscheidend ist vielmehr: Gott ist für den Menschen nicht verfügbar, nicht feststellbar. Gott ist anders; und seien unsere Vorstellungen noch so fromm und gut gemeint. Selbst die leichtfüßigen Atheisten klammern sich an ihr Gottesbild und ihre Vorstellung. Die Schrift möchte mit dieser Aussage den Pappkameraden Gott, der nach unserer Pfeife tanzt, und nach unseren Vorstellungen funktioniert, zurückweisen. Den Gott, den es in dieser Weise geben sollte, gibt es nicht.

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Aber ist es damit getan? Halten wir die unheimliche Gegenwart des unserer Verfügung entzogenen Gottes aus? Wäre er dann nicht unberechenbar, reine Willkür, zu gefährlich für unsere Lebensinstallationen und Gottesgebäude? Hielte der Mensch das Schweigen und die Unsichtbarkeit Gottes aus? Ich meine: Nein! In diese Lücke stoßen immer unsere Vorstellungskraft mit ihrer Gottesphantasie und Götterproduktion.

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Denn, dass Gott dem Menschen immer auch entzogen ist, und dass er uns Heutigen durch Großideologien gewaltsam oder durch das süße Gift unseres alltägliche Materialismus ausgetrieben und abgewöhnt worden ist, hat aber eine sehr eigenartige, ja merkwürdige Folgerung, deren Zeitzeugen wir in den letzten Jahrzehnten werden mussten. Je nachdrücklicher Gott für tot erklärt wurde, je intensiver unsere Welt als säkular und das heißt ‚gott-los’ propagiert wurde, desto gespensterhafter hat dieses angeblich zum Tod verurteilte Göttliche, wenn ich so sagen darf, sich in Kleinformaten multipliziert. Mir scheint: Weil Gott verschwiegen und nicht so sein durfte, wie er wirklich ist, konnte plötzlich alles zu Gott mutieren; oder besser: alles konnte für ihn ausgegeben oder mit ihm verwechselt werden. Vor den beiden Irakkriegen beteten Generäle, Präsidenten und Soldaten. Unser Sport braucht jährlich seine Apotheosen, göttergleiche Helden und aphroditeähnliche Schönheiten. Fast habe ich den Eindruck, dass unser profanes, tägliches Gebet lautet: Unsere täglichen Gottheiten gib uns heute! So stimmen selbst nüchterne Philosophen, die schon alles verabschiedete hatten, das Lob des Polytheismus an und von den Kathedern der Universitäten werden alle Gottheiten gelobt, die funktionstüchtig und effizient sein.

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Aber beobachten wir unsere Zeit noch etwas genauer. Uns Europäern bleibt doch der Gott-Klos im Halse stecken. Nicht nur Busch ist uns unheimlich. Wir sprechen lieber von Religion, Spiritualität, Bewusstseinserweiterung. Der große Name spricht sich nicht mehr so leicht aus, aber unter verschiedenen Chiffren und Pseudonymen melden sich die alten Gottheiten wieder: Kulinarische Tempel, und Einkaufskathedralen, Tabernakel für Autos und Atombomben, die Trinity getauft werden; Saisongottheiten und Marketingspiritualität. Wie wenn es mit dem Teufel zugegangen wäre, können wir feststellen: Je ferner und nebulöser uns der christliche Glaube geworden ist, desto rasanter schießen die Gottes- und Religionsangebote aus dem Boden. Hier scheint das Motto zu gelten: Dein Gott ist tot? Versuch’s doch mit meinem! Der Mensch scheint wirklich metaphysisch krank zu sein. Ich meine, er ist unheilbar religiös. Max Scheler hat Recht, wenn er sagt: Wir haben keine Wahl, entweder Gott oder Götze. Entweder wir orientieren uns am wahren Gott, oder wir produzieren Götzen. Wir sind einer permanenten Götzenproduktion ausgeliefert. Gegen diese religiöse Krankheit, ich möchte lieber sagen, gegen die religiösen Verwundung und Offenheit des Menschen hilft nur ein Medikament: der wahre Gott.

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Sollten wir also von Gott schweigen – in scheinbarer oder redlicher Scheu? Machen wir uns heute nichts mehr vor. Ich meine, dass wir Europäer keine Zukunft haben werden, wenn wir uns in diesem neu aufflammenden Streit um den wahren Gott diskret von der Bühne verabschieden. Hier wird sich auf Dauer niemand heraushalten können. Diese Debatte hat wesentlich die amerikanische Wahl entschieden, sie liefert die geistige Munition in der weltweiten Auseinandersetzung des islamischen Terrorismus und rumort hinter der völlig ungelösten Frage, wie eine globalisierte Menschheit, die in Elend und Hoffnung, in apokalyptischen Ängsten und zaghaften Zukunftsperspektiven eins geworden ist, leben kann, soll, ja muss. Denn die Gottesfrage kommt immer ins Spiel, wenn es um das letzte Ziel des Menschen und damit um die Prioritäten unseres alltäglichen Lebens geht. Und ob wir es wollen oder nicht: Diese Frage wird jeden Tag entschieden. Niemand entkommt dieser Frage nach den letzten Optionen seines Lebens: sei es die Karriere, das Geld, die Lust, das Wohlbefinden, die Ruhe, die Selbstverwirklichung, oder was auch immer. Martin Luther hat es auf den Punkt gebracht: Woran Dein Herz hängt, das ist Dein Gott! Woran hängt mein Herz? Woran hängen wir unser Herz?

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Wenn nun also keine Enthaltung möglich ist: Wie kann ich dann in diesem stacheligen, völlig nebulösen, ja auch in unserer christlichen Glaubensgeschichte desaströsen Feld Orientierung gewinnen? Wie kann ich die Geister unterscheiden? Gibt es einen Ort, eine Orientierung, ein kritisches Kriterium? Es ist klar: Gott kann nur angemessen mit Gott erkannt werden. Von Gott Zeugnis geben, kann letztlich nur Gott selbst. Denn alles andere wäre nur eine weitere Spiraldrehung unserer Selbstverwirrung auf der Suche nach dem wahren Gott?

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Deshalb lautet die Frage, die einzige wirklich notwendige, und von niemandem auf Dauer verdrängbare und suspendierbare Frage: Ob, wer, wo und wie ist Gott?

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Zwar hat diese Frage tausend Formulierungsvarianten und taucht meistens Incognito auf. Aber wenn wir anfangen sollten, über unser Leben seine Orientierungen und Wertigkeiten Rechenschaft zu geben, unser Leben also zu bedenken beginnen, weil ein Unbedachtes Leben nicht wert ist gelebt zu werden, dann steht diese Frage im Raum. Wir können sie zwar sanft und eine Weile auf die Seite schieben, aber sie bleibt. Sie lässt sich nicht abschieben, sie klopft leise, immer leiser, aber stets hörbar an unsere Tür: Wer, wo und wie ist Gott?

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Gerade vor diese unsere Frage, waren auch die Menschen zur Zeit Jesu gestellt. Denn diese Suche und die beglückende Grunderfahrung der frühen Christenheit spricht sich im zweiten Teil unseres Satzes aus: Er der am Herzen des Vaters ist, er hat ihn uns ausgelegt.

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Denn so klar war es damals beileibe nicht, wo und wie Gott ist. Ist es der göttergleiche Augustus, die Apotheose der römischen Macht, der gspinnende Nero, der völlig durchgeknallte Calligula oder der seine eigene Gottesverehrung mit Gewalt einfordernde Domitian? Lachen wir nicht darüber: Sind wir viel aufgeklärter, wenn sie Stars und Sternchen Ikonen, Päpste und Götter nennen oder mit der gleichen Inbrunst und Hingabe, dem Markt, der Börse und dem Wachstum unsere Opfer darbringen? Heute reicht es, wenn man reich geworden, etwas schneller die Piste heruntergebrettert oder beeindruckend musiziert, damit man zu göttlichen Würden erhoben wird. Ist es nicht eigentlich verrückt, was heute so alles geglaubt wird? Was ist das für eine Aufklärung, die außer Stande ist über unsere alltäglichen Götter aufzuklären?

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Mit dem römischen Staatskult hatten die jüdischen Zeitgenossen Jesu nichts zu tun. Sie hatte ja durchgesetzt, dass sie keine Bilder im Tempel aufhängen mussten und vom Staatskult dispensiert waren. Wie aber lauteten ihre Antworten? Ist Gott nicht gegenwärtig im Tempel? Er verlangt die Opfer, die strenge Einhaltung der Gebote, die exklusive Autorität? Doch die Propheten Israels, die auch uns bis heute ins Gewissen sprechen sollten, hatten die Kultselbstverständlichkeiten schon unterbrochen. Was also ist der Wille Gottes? Wie ist Gott?

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Steht Gott auf der Seite der stärkeren Batallionen, der Macht, des Ansehens und der Würde? Hat er nicht sein Gesetz gegeben, das ohne Abstriche einzuhalten ist? Wir können und müssen diese Frage weiterwirken lassen in unser Leben, unsere Gesellschaft, unser Herz hinein? Womit identifizieren wir Gott? Bedeutet Gottes Unsichtbarkeit und Unverfügbarkeit, dass er beliebig wird, auswechselbar, vor jeden Karren gespannt werden kann und jede Melodien mitpfeift? Tanzt Gott nach unserer Pfeife?

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Hier spricht das Evangelium ein entschiedenes, hartes und klares Nein, Nein und nochmals Nein! Wie aber ist dann Gott? Die Antwortet lautet: Er ist so, wie er sich in Jesus ausgelegt, kundgetan hat. Dieser Jesus von Nazareth ist die gelungen Übersetzung Gottes in unserer Welt und unsere Geschichte. Damit sagt das Evangelium nicht, dass Gott einfach identisch ist mit Jesus. Jesus weiß sehr wohl den Unterschied zwischen ihm und dem Vater. Aber er lebt auch aus seiner Einheit mit dem Logos Gottes und der Sendung, Gottes Charakter und Wesen in unserer Geschichte zur Geltung zu bringen. Das Leben und sein Jesu ist die geglückte Interpretation, Übersetzung, ja Selbstauslegung Gottes in Welt und Geschichte. Wenn wir wirklich erfahren wollen, wer und wie Gott ist, dann haben wir ihn im Lebensprisma Jesu zu entdecken.

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Und dieser Gott ist fürwahr ein seltsamer Gott, denn er funktioniert selbst nicht nach den Mustern unserer gängigen Religions- und Alltagskritik. Ich meine vielmehr, dass Gott immer anders kommt, wie unsere Erwartungen. Er bestätigt uns nur selten, sondern er steht nur dann auf unserer Seite, weil er die verdrängten und vernachlässigten Teile unseres Lebens ans Licht bringt. Er liebt uns, weil er uns in die Krise bringt. Ich meine Gott ist im doppelten Sinne eine Zu-Mutung: Provokation und Stärkung, Widerspruch und Orientierung, er ermutigt uns, weil er so gar nicht ins Gängige passt. Gott ist kein lieber Stammtischbruder und Schulterklopfer. Er ist eher verzehrendes Feuer, Ruf ins Unberechenbare, überfordernde Liebe, unheimliche Zusage zu mir, weil in seinem Ja zu mir, immer zu hören ist: Kehr um, Verändere Dein Denken, orientiere Dich neu!

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Ist es nicht seltsam mit diesem noch seltsameren, ja mit diesem verrückten Gott, der so gar nicht in unseren Koordinaten passt?

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Wir erwarten den Blitzeschleuderer, der die Bösen vernichtet, und unsere Kriege mit der Megagewalt des göttlichen Zauberstabs beendet und uns die Friedensaufgabe abnimmt: Und was sehen wir von diesem Exeget Gottes: das Kind in der Krippe und den wie ein Verbrecher Gehenkten am Kreuz.

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Wir hoffen auf den souveränen Machthaber und sehen den Leidenden, wir malen uns immer noch Paläste und Tempel als seinen wahren Wohnsitz auf, und begegnen einem galiläischen Wanderprediger, der nicht weiß, wohin er sein Haupt legen soll. Wir erwarten heute einen König nach den Mustern unserer Herrscher und den Träumen der Regenbogenpresse und sehen einen mit einer Dornenkrone, einem Rohrstock und einem Drecksmantel, zum Gespött und billiger Unterhaltung preisgegeben. Wir haben uns mit dem unsichtbaren Gott gut eingerichtet, und dann hängt dieser Mensch vor uns, gekreuzigt zwischen zwei Verbrechern! Ecce Homo! Zwischen zwei Verbrechern hängend: eingerahmt vom Spott und der Fürbitte. Die Menschheit ist in dieser Szene des Evangeliums repräsentiert.

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Niemand hat Gott je gesehen? Ja, aber vielleicht gibt es auch ein anderes „Nicht-Sehen“: Vielleicht haben wir ihn übersehen. Vielleicht ist er verwechselbar geworden, so handgreiflich verwechselbar geworden, dass er reines Ärgernis ist. Der Exeget Gottes hat alle Gottesbilder der Menschheitsgeschichte durchkreuzt, er hat so gründlich aufgeräumt auch mit unseren theologischen Versuchen, Gott als der Andere, Fremde, der in der Höhe wohnt! Er ist anfassbar geworden und deshalb unfassbar. Er erscheint an diesem Tag in der unvorstellbarsten Niedrigkeit und ist unsichtbar, übersehbar, übergehbar geworden. Vielleicht sehen wir ihn nicht, weil wir ihn permanent übersehen. Denn eines sagt diese seltsame Fest, dieses Christkönigsfest mit seinem noch seltsameren Evangelium: Ecce homo, Ecce verbum Dei. Siehe, welch ein Mensch! Lerne Gott in diesem Menschen zu sehen! Seht diesen Menschen, sieh das Wort Gottes unter den Menschen!

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Wenn wir nun die Eucharistie feiern, wollen wir uns bekehren lassen: Unser denken und sehen verwandeln lassen. Unsre Liturgie sollte stets eine einzig große Schule des neuen Sehens, eine Wahrnehmungsschule jenes Gottes sein, der völlig aus dem Rahmen gefallen ist, den wir immer mitbringen.

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Gott hat keiner jemals gesehen. Der Einziggeborene, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, und jetzt hier sich unter uns verwechselbar in Brot und Wein neu übersetzt, ja neben uns auf der Bank sitzen möchte, jener hat ihn ausgelegt und ruft uns jetzt in seine Wahrnehmungsschule. Amen

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