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Karl Rahner: Lesevorschläge für Einsteiger

Autor:Siebenrock Roman
Veröffentlichung:
Kategorieartikel
Abstrakt:
Publiziert in:In einer früheren Fassung veröffentlicht in: : Kolosz, Martin: Karl Rahner. Innsbrucker Jahre. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner, 2014 (Bibliographie und Leseempfehlungen, 112 – 116; Lesevorschläge für Einsteiger, ebd., 117-122.
Datum:2022-03-25

Inhalt

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Karl Rahners Werk, so mein Eindruck, wird von einer neuen Generation aufgegriffen und als Inspiration aufgenommen, die ihn selbst nicht mehr erlebt habe und für die die theologischen Entwicklungen von Rahners Lebenszeit nur noch literarisch zu erfassen sind. Vielen aber scheint das Werk aufgrund von verschiedenen Narrativen versperrt zu sein. Vor allem wirkt die Mähr vom „schweren“ und „kompliziert schreibenden“ Rahner bis heute nach. Deshalb scheint es sinnvoll zu sein, einige Hinweise zu geben, wie Personen heute einen Zugang zum Werk und zu den Fragen des Glaubens heute eigenständig gewinnen können. Für diesen Zugang empfehle ich aber als Voraussetzung auch eine innere Einstellung. Für wen alles klar ist und wer nicht von Fragen, die ihm sein Menschsein und seine Zeit aufgibt, berührt wird, sollte eher nicht Karl Rahner lesen. Für ihn ist das Fragen in Einheit mit einem Lebensvollzug, der seine Gültigkeit nicht an menschlichen Kriterien allein finden kann, quasi selbstverständlich. Wer zu den Schriften von Karl Rahner greift, muss nicht an Gott glauben, er sollte aber mindestens die Sehnsucht nach der Sehnsucht aufbringen, vom Geheimnis der Welt und des Menschen berührt zu werden. Ohne diese persönliche Disposition scheint mir eine Lektüre dieser Texte nicht fruchtbar werden zu können.

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Diese Leseempfehlungen gehen von verschiedenen Erfahrungen aus, die ich im Umgang mit dem „Werk-Gebirge“ Karl Rahners gesammelt habe. Darin bestätigt sich, was Karl Lehmann schon vor vielen Jahren besorgt geäußert hatte: Wir verlieren die Voraussetzungen dafür, das Werk adäquat verstehen zu können.

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So meine ich: Auch wenn Karl Rahner wieder in aller Munde ist, wird er meiner Ansicht nach immer weniger genau gelesen. So kann er für irgendwelche Optionen eingesetzt, oder als willkommene negative Abgrenzung gebraucht werden. Es gibt auch eine „Steinbruch-Exegese“ im Blick auf das Werk Rahners. Der jüngeren Theologengeneration sind zudem unter verschiedenen Aspekten die Voraussetzungen des Werkes immer fremder geworden. Die Tradition der Schultheologie mit ihren selbstverständlichen metaphysischen Optionen, und damit die Tradition katholischer Theologie seit Trient, ist kaum noch lesbar (z.B. in der Gnadentheologie und der Analysis fidei. Stichwort: „übernatürliches Formalobjekt“; „quasi-formale Ursächlichkeit“; „nicht-appropriierte Relation“). Rahners Option, die komplexe und plurale Tradition der Kirchenväter, die spirituellen Traditionen, nicht nur die seines Ordens, in die Dogmatik zu integrieren, werden in ihrer Bedeutung kaum noch erkannt, weil dies einerseits so selbstverständlich geworden ist, andererseits aber nicht mit jenem theologisch-philosophischen Denkwillen, den Rahner auszeichnet, kritisch gefiltert werden. Es ist daher grundsätzlich vor einer Lektüre zu warnen, die nicht die Anstrengung des Begriffs wagt, sondern sich mit der Frage im Text zu beheimaten sucht: „Wo komme ich darin vor“. Auch wenn dieses „Angesprochenwerden“ ein unverzichtbarer Beginn darstellt, darf es nicht dabei bleiben. Denn Rahner will in die Dynamik des Ganzen des christlichen Glaubens und der menschlichen Existenz hineinziehen. Daher ist auch vor einer Interpretation zu warnen, die Rahners „fromme Schriften“ schlicht ignoriert. Vielmehr können Interessierte gerade heute in diesen betrachtenden und mystagogischen Texten die Genese seiner theologischen Überzeugungen, wie sich sich aus dem Gesamt der Überlieferung im Gespräch mit der Gegenwart entwickeln, in hohem Maße nachvollziehen. Sie werden in der Lektüre in diese Bewegung selbst hineingenommen.

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Immer ist bei Rahner in der pluralen Diskurssituation seines Werkes und der Theologie im Allgemeinen, in das auch die Entwicklungen der Exegese und Bibeltheologie des Neuen Testamentes nach Kräften aufgenommen wurde, eine klare und bisweilen befremdliche Option zur Systematischen Theologie zu finden. Dieser Wille zu Systematik zeichnet auch seine pastoraltheologischen Arbeiten aus. Rahner mutet uns eine Einheit von Dogma und Pastoral zu, die in der Einheit von Denken und Existenz, von Theologie und Philosophie wurzelt. Wenn Rahner, wie heute oft gesagt wird, nur der Überwinder der Schultheologie sein sollte, dann ist eine ernsthafte Lektüre ohne diese kaum möglich. Denn: Die Schultheologie ist in seinem Werk bewahrt. Für den späten Rahner ist die Schultheologie eine jener Epochen, an der sich eine katholische Theologie wird messen lassen müssen. Daher greifen die Leseempfehlungen auf verschiedene Aspekte seines Werkes zurück. Über Rückmeldungen freue ich mich.

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Diese Leseempfehlungen haben auch die Absicht, die große Edition „Sämtliche Werke“ zu erschließen. Die 39 Bände sollten nicht abschreckend wirken, sondern dazu animieren, in diesem Gebirge immer neue Expeditionen zu wagen; – und vor allem sich überraschen zu lassen. Deshalb werden die Texte mit den Angaben aus „SW“ angegeben. Einige von diesen Texten sind in den letzten Jahren von Albert Raffelt oder Andreas R. Batlogg gesondert ediert und mit Einleitungen versehen worden; – sehr zu empfehlen.

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Ein erster Zugang kann mit Textsammlungen gewonnen werden. Solche Editionen sind allen zu empfehlen, die sich aus bestimmtem Anlass rasch informieren wollen. Sie bieten auf den verschiedensten Themenfeldern gute Anregungen, die nach mehr rufen (besonders zu empfehlen auch als spirituelle Begleitung im Jahr: Rahners „Kirchenjahr“). Die Abteilung „Interviews“ und die Rubrik „Theologisches für Reservierte“ eigenen sich für jene, die sich ernsthaft auf eine Entdeckungsreise begeben wollen, oder die sich erstmals umfassend einlesen wollen. Die chronologisch geordneten Gehversuche in systematischer Lektüre setzen einen Schwerpunkt auf die Frühentwicklung. Für die Zeit nach dem Konzil schien mir eine Auswahl für Einsteiger unmöglich zu sein. Einige Texte aber sollen die Weite des Werkes auch in dieser Zeit anzeigen. Der Vorschlag soll dazu befähigen, den Grundkurs, der mir sonst wie eine verschlossene Schatzkiste erscheint, lesen zu können. Die Auswahl ist nicht exklusiv, sondern soll zur weiteren Lektüre ermuntern und darauf vorbereiten.

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Ganz nachdrücklich aber möchte ich jenen Vortrag empfehlen, den Karl Rahner wenige Wochen vor seinem Tod anlässlich der Feier seines 80. Geburtstags gehalten hat: „Erfahrungen eines katholischen Theologen“. Ein Video-Team aus dem Jesuiten-Gymnasium von St. Blasien hat diesen Vortrag 1984 aufgenommen (siehe: https://www.youtube.com/watch?v=Vthweqb97I4&t=1339s). Hier ist, auch wenn digital, ein Erlebnis besonderer Art nachvollziehbar.

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1. Textsammlungen

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Die Lesebücher sammeln Texte aus dem Gesamtwerk und gliedern sie nach systematischen Stichworten (die Einzeltexte sind etwas gekürzt). Sie sind nützlich für rasche thematische Orientierung und erstes „Schnuppern“.

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  •  Rechenschaft des Glaubens. Karl Rahner - Lesebuch. Hg. K. Lehmann - A. Raffelt. Benziger–Herder: Zürich-Freiburg 21982 (u.ö.); Praxis des Glaubens. Geistliches Lesebuch. Hg. K. Lehmann – A. Raffelt. Benziger–Herder: Zürich–Freiburg 31985. Als „Karl Rahner Lesebuch“ neu herausgegeben 2014.
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Die folgende Sammlung vereinigt Predigten, Meditationen, Ansprachen zum Kirchenjahr von 1936 bis 1984. Diese Texte stellen nicht einfach ‚Anwendungen‘ dar, sondern erweisen sich vielfach als ursprünglicher Ort seiner Theologie. Sie dokumentieren, was Rahner programmatisch als Einheit von wissenschaftlicher und kerygmatischer Theologie eingefordert hat.

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  • Rahner, K., Das große Kirchenjahr. Geistliche Texte. Hg. A. Raffelt. Herder: Freiburg i.Br. 41992. Heute in: SW 14
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2. Interviews und „Autobiographisches“

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Als biographischer Einstieg und erste inhaltliche Annäherung bestens geeignet. Intentionen und Optionen Rahners werden im Gespräch oft unmittelbarer und offener anschaulich. Auch nimmt er fast ausschließlich in dieser Form zur Kritik Stellung.

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  • „Gnade als Mitte menschlicher Existenz“, in: SW 25, S. 3–32 (theologisch das anspruchsvollste Interview, aber sehr klar).
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In diesem Band auch:

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  • Erfahrungen eines katholischen Theologen (letzter öffentlicher Vortrag zur Feier des 80. Geburtstags, Feber 1984, Freiburg i.Br.), 45-57 (auch anzusehen unter: https://www.youtube.com/watch?v=Vthweqb97I4&t=1339s).
  • Bekenntnisse (Aufzeichnungen von G. Sporschill, nicht immer biographisch verlässlich, aber glänzend, um die Persönlichkeit kennen zu lernen): 58-84.
  • Erinnerungen im Gespräch mit Meinhold Krauss (umfangreichstes Interview, Sendung aus dem ZDF, 1983), 85-143.
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3. Theologisches für Reservierte

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In vielen spirituellen Texten (‚theologische Betrachtungen‘) bricht Rahners ursprüngliche Gottesrede durch. Die folgenden Texte stehen zeitlich im Rahmen seiner Sammlung in dieser Form („Worte ins Schweigen“) bis zu seiner „Rede des Ignatius ...“. Diese Texte stellen eine Art Selbstinterpretation Rahners dar.

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  • Rahner, K., Gebete des Lebens. Hg. A. Raffelt. Einführung von K. Lehmann. Freiburg i.Br. 91991 (heute in: SW 7, 3-38 „Worte ins Schweigen“).
  • Ders., Von der Not und dem Segen des Gebetes. 121985 (SW 7, 39-116).
  • Ders., Das Alte neu sagen. Rede des Ignatius von Loyola an einen Jesuiten von heute. F.H.Kerle: Freiburg – Heidelberg 1982 (Schriften zur Theologie. Bd. XV. Zürich–Einsiedeln 1983, 373–408), heute in: SW 25, 299-329; dazu der Kommentar: „würde ich – wenn man so pathetisch reden darf – mein spirituelles Testament nennen“ (SW 25, 84).
  • Ders., Gott ist Mensch geworden. Das Geheimnis von Weihnachten. Neuauflage. Freiburg i.Br. 1992 (SW 23, 305-335).
  • Was heißt Jesus lieben? Freiburg-Basel-Wien 1982 (SW, 29, 197-230).
  • Ders., Über die Sakramente der Kirche. Meditationen. Mit einem Vorwort von K. Lehmann. Freiburg i.Br. 1991 (SW 18, 273-340).
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4. Erste Versuche in der Systematik (chronologisch):

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In diesem Abschnitt versuche ich an ausgewählten Aufsätzen, in großen Schritten die theologische Entwicklung Rahners nachzuzeichnen. Nur in dieser geschichtlichen Entwicklung werden der systematische Problemhorizont und Rahners theologische Optionen verstehbar.

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Ein ebenso meditativer wie theologisch spekulativer Einstieg (der Text, mit dem ich Rahner zu verstehen lernte):

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  • Theologie der Weihnachtsfeier (Schriften zur Theologie. III., 35-46), heute in: SW 14, 97-104.
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Eine kleine Chronologie der theologischen Eckpfeiler im Werden des Werkes:

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  • Die Lehre von den geistlichen Sinnen im Mittelalter (1933), in: SzTh XII, 137-172 (v.a. 152-165; heute: SW 1, 305-335)
  • Vom Sinn der häufigen Andachtsbeichte, in: Schriften zur Theologie III., 211-226 (1934; heute in: SW 11, 401-411.
  • Die ignatianische Mystik der Weltfreudigkeit, in: Schriften zur Theologie III., 329-348 (1937), heute in: SW 7, 279-293.
  • De Gratia Christi (Rahners erste dogmatische Vorlesungen in Innsbruck: ab 1937/38): SW 5 (neben den Aufsätzen zu „Natur und Gnade“ im ersten Teil vor allem die Betrachtung „Erfahrung der Gnade“). Aus diesem Band, der verdeutlicht wie intensiv Rahner sich mit der nachtridentinischen Schultheologie auseinandersetzt und sie wie selbstverständlich übernimmt und daher auch transformieren kann, sei vor allem auf die ersten drei Thesen hingewiesen, die vom allgemeinen Heilswillen Gottes handeln. Vor allem These 3 sei nachdrücklich ans Herz gelegt.
  • Geist in Welt (Einleitung; Ausgangspunkt (2. Teil, erstes Kapitel, I; Dritter Teil, v.a. IV), in: SW 2 (mit anderen Texten zur philosophischen Entwicklung).
  • Hörer des Wortes (neben den Leitsätzen Kap. II. und IV), in SW 4. In diesem Band ist auch Rahners Arbeit im Seelsorgeamt von Wien zu finden, in der er die aktuelle theologische und spirituelle Lage analysiert. Hier wird der „Pastoraltheologe“ geboren.
  • Zur scholastischen Begrifflichkeit der ungeschaffenen Gnade (SzTh I., 347-376 (1939)); heute in: SW 5, 40-62.
  • Priesterliche Existenz (SzTh III., 285-321 (1942)), heute in: SW 20, 196-216.
  • Nach 1945
  • Probleme der Christologie von heute (SzTh I, 169-222), heute in: SW 12, 261-301. SW 12 sammelt die grundlegenden dogmatischen Aufsätze aus den 50er Jahren. Ohne diese zu kennen, kann von einem vertieften Verständnis Rahners nicht gesprochen werden.
  • Über das Verhältnis von Natur und Gnade (SzTh I, 323-345), in: SW 5, 66-83 (zum selben Thema, ebd.: 63-65; 111-132; 160-168).
  • Über die Erfahrung der Gnade (SzTh III., 105-109), heute in: SW 5, 84-87.
  • Theos im Neuen Testament (1942), SW 4, 346-403 (Entwicklung an den Überarbeitungen erkennbar)
  • Zur Theologie des Todes (QD 2); SW 9, 348-392 und 418-441.
  • Kirche und Sakramente (QD 10), SW 18, 3-73 (Einleitung und Teil I: 5-45)
  • Über den Begriff des Geheimnisses in der katholischen Theologie (SzTh IV, 51-99), in: SW 12, 101-135 (Über das Geheimnis, ebd., 136-146).
  • Über die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe (SzTh VI, 277-298), in: SW 12, 76-91.
  • Christentum und nichtchristliche Religionen (1961), SW 10, 557-573
  • Frömmigkeit früher und heute (SzTh VII, 11-31), in: SW 23, 31-46.
  • Löscht den Geist nicht aus (SzTh VII, 77-90), in: SW 21/1, 23-33.
  • Experiment Mensch (in: SzTh VIII., 260-285), in: SW 15, 437-455.
  • Der dreifaltige Gott als transzendenter Urgrund der Heilsgeschichte. 1. Abschnitt: Methode und Struktur des Traktats „De Deo Trino“ (Mysterium Salutis, Bd. 2), in: SW 22/1b, 513-573.
  • Gotteserfahrung heute, SW 23, 138-149.
  • Strukturwandel der Kirche als Chance und Aufgabe (1972), in: SW 24, 490-579.
  • Über eine theologische Grundinterpretation des II. Vatikanischen Konzils, in: SW 21/2, 970-998
  • Priestertum der Frau?, in: SW 30, 511-522.
  • Einigung der Kirchen – reale Möglichkeit, zus.m. Heinrich Fries, in: SW 27, 286-396
  • Wer sich anhand exemplarischer Texte über die Entwicklung Rahners Rechenschaft geben möchte, dem darf ich als eine exemplarische Interpretationsübung (mit dem entscheidenden Entwicklungsschritten Rahners) zur Lektüre seine Ausführungen zum Thema „Christentum“ empfehlen:
  • Erstmals: „Priesterliche Existenz“, SW 20, 200-201; dieser Textabschnitt ist aufgenommen und in wichtigen Passagen verändert worden in: „Der Pfarrer“,
  • Besonders eindrücklich sind seine Lexikonartikel zum Thema: „Christentum“, in: LThK2 II, 1100-1115 (SW 17/1, 175-191) mit dem Artikel aus Sacramentum Mundi, ebd., 947-965) oder auch: „Jesus Christus“ ( SW 17/1, 301-309 mit ebd., 1109-1136). Rahner hat später Kurzformeln des Glaubens verfasst und vom „Begriff des Christentums“ gesprochen.
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Natürlich darf nicht vergessen werden:

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  • „Grundkurs des Glaubens“ (1976), heute: Sämtliche Werke 26. Grundkurs des Glaubens. Studien zum Begriff des Christentums. Hg. Nikolaus Schwerdtfeger / Albert Raffelt. Freiburg-Zürich 1999.
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Dessen Lektüre empfehle ich aber erst, wenn die oben genannten Interviews oder „frommen Texte“ parallel dazu gelesen werden, oder sogar vorab. Ich habe mit dem „Grundkurs“ die Erfahrung gemacht, dass er „mit der Tür ins Haus fällt“ und etwas unvermittelt plötzlich inmitten der Denkbewegung steht. Zudem kann er nicht als Summe der Theologie Rahners aufgefasst werden. Jedenfalls empfehle ich als vorausgehende Einübung: „Grundkurs des Glaubens (Aufsatz)“, SW 26, 449-459. Aber vor allem in diesem Band neben den Interviews: „Warum bin ich heute ein Christ?“, SW 26, 489-497.

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5. Literatur von Karl Rahner

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SW                  Sämtliche Werke. Hrsg. von der Karl-Rahner-Stiftung unter Leitung von Karl Lehmann, Johann Baptist Metz, Karl-Heinz Neufeld / Andreas R. Batlogg, Albert Raffelt und Herbert Vorgrimler. Freiburg i.Br. – Solothurn/Düsseldorf: Herder – Benziger/Patmos 1995-2018)

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  • SW 1           Frühe spirituelle Texte und Studien. Grundlagen im Orden. Bearbeitet von Karl Kardinal Lehmann, Albert Raffelt. 2014
  • SW 2          Geist in Welt. Philosophische Schriften. Bearbeitet von Albert Raffelt. 1995.
  • SW 3          Spiritualität und Theologie der Kirchenväter. Bearbeitet von Andreas R. Batlogg SJ, Eduard Farrugia SJ und Karl-Heinz Neufeld SJ. (E Latere Christi, 1-84; Aszese und Mystik in der Väterzeit, 129-427). 1999.
  • SW 4            Hörer des Wortes. Schriften zur Religionsphilosophie und zur Grundlegung der Theologie. Bearbeitet von Albert Raffelt. 1997.
  • SW 5            1/2: De Gratia Christi. Schriften zur Gnadenlehre. Bearbeitet von Albert Raffelt und Roman A. Siebenrock; unter Mitarbeit von Theodor Schneider. 1/2015; 2/2017.
  • SW 6           1/2: De paenitentia. Dogmatische Vorlesungen zum Bußsakrament. Bearbeitet von Dorothea Sattler. 1/2007; 2/2009.
  • SW 7           Der betende Christ. Geistliche Schriften und Studien zur Praxis des Glaubens. Bearbeitet von Andreas R. Batlogg. 2013
  • SW 8           Der Mensch in der Schöpfung. Bearbeitet von Karl-Heinz Neufeld. 1998.
  • SW 9           Maria, Mutter des Herrn. Mariologische Studien. Bearbeitet von Regina Pacis Meyer. 2004.
  • SW 10         Kirche in den Herausforderungen der Zeit: Studien zur Ekklesiologie und zur kirchlichen Existenz. Bearbeitet von Josef Heislbetz und Albert Raffelt. 2003
  • SW 11         Mensch und Sünde: Schriften zu Geschichte und Theologie der Buße. Bearbeitet von Dorothea Sattler. 2005.
  • SW 12         Menschsein und Menschwerdung Gottes. Studien zur Grundlegung der Dogmatik, zur Christologie, theologischen Anthropologie und Eschatologie. Bearbeitet von Herbert Vorgrimler. 2005.
  • SW 13         Ignatianischer Geist. Schriften zu den Exerzitien und zur Spiritualität des Ordensgründers. Bearbeitet von Andreas A. Batlogg, Johannes Herzgsell und Stefan Kiechle. 2006.
  • SW 14         Christliches Leben. Aufsätze – Betrachtungen – Predigten. Bearbeitet von Herbert Vorgrimler. 2006.
  • SW 15         Verantwortung der Theologie: Im Dialog mit Naturwissenschaften und Gesellschaftstheorie. Bearbeitet von Hans-Dieter Mutschler. 2002
  • SW 16         Kirchliche Erneuerung. Studien zur Pastoraltheologie und zur Struktur der Kirche. Bearbeitet von Albert Raffelt. 2005.
  • SW 17         1/2 Enzyklopädische Theologie. Die Lexikonbeiträge der Jahre 1956-1973. Bearbeitet von Herbert Vorgrimler. 2002.
  • SW 18         Leiblichkeit der Gnade. Schriften zur Sakramentenlehre. Bearbeitet von Wendelin Knoch und Tobias Trappe. 2003.
  • SW 19         Selbstvollzug der Kirche. Ekklesiologische Grundlegung Praktischer Thelogie. Bearbeitet von Karl Heinz Neufeld. 1995.
  • SW 20         Priesterliche Existenz. Beiträge zum Amt in der Kirche. Bearbeitet von Andreas R. Batlogg und Albert Raffelt.
  • SW 21         Das Zweite Vatikanum. Beiträge zum Konzil und seiner Interpretation. Bearbeitet von Günther Wassilowsky. 2013
  • SW 22         1a, 1b / 2 Dogmatik nach dem Konzil. Theologische Anthropologie und Ekklesiologie.
  • Zweiter Teilband: Theologische Anthropologie und Ekklesiologie. Bearbeitet von Albert Raffelt. 2008.
  • SW 23         Glauben im Alltag.Schriften zur Spiritualität und zum christlichen Lebensvollzug. Bearbeitet von Albert Raffelt. 2006.
  • SW 24         1/2 Das Konzil in der Ortskirche. Schriften zu Struktur und gesellschaftlichem Auftrag der Kirche. Bearbeitet von Albert Raffelt und Ulrich Ruh (2011).
  • SW 25         Erneuerung des Ordenslebens. Zeugnis für Kirche und Welt. Bearbeitet von Andreas R. Batlogg. 2008
  • SW 26         Grundkurs des Glaubens: Studien zum Begriff des Christentums. Bearbeitet von Nikolaus Schwerdtfeger und Albert Raffelt. 1999.
  • SW 27         Einheit in Vielfalt : Schriften zur Ökumenischen Theologie. Bearbeitet von Karl Kardinal Lehmann und Albert Raffelt. 2002.
  • SW 28         Christentum in Gesellschaft. Schriften zur Pastoral, zur Jugend und zur christlichen Weltgestaltung. Bearbeitet von Andreas R. Batlogg und Walter Schmolly (2010).
  • SW 29         Geistliche Schriften. Späte Beiträge zur Praxis des Glaubens. Bearbeitet von Herbert Vorgrimler. 2007.
  • SW 30         Anstöße systematischer Theologie. Beiträge zur Fundamentaltheologie und Dogmatik. Bearbeitet von Karsten Kreutzer und Albert Raffelt (2009).
  • SW 31         Im Gespräch über Kirche und Gesellschaft. Interviews und Stellungnahmen. Bearbeitet von Albert Raffelt. 2007.
  • SW 32         1: Ergänzungen. Bearbeitet von Albert Raffelt. 2016
    2: Register. Bearbeitet von Albert Raffelt (2018).
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Frühere Ausgaben von: „Schriften zur Theologie“

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  • Schriften zur Theologie. Bd. 1. Einsiedeln-Zürich-Köln: Benziger 1954 (81967).
  • Schriften zur Theologie. Bd. 2. Einsiedeln-Zürich-Köln: Benziger 1954 (81968).
  • Schriften zur Theologie. Bd. 3. Zur Theologie des geistlichen Lebens. Einsiedeln-Zürich-Köln: Benziger 1956 (71967).
  • Schriften zur Theologie. Bd. 4. Neuere Schriften. Einsiedeln-Zürich-Köln: Benziger 1960 (51967).
  • Schriften zur Theologie. Bd. 5. Neuere Schriften. Einsiedeln-Zürich-Köln: Benziger 1962 (31968).
  • Schriften zur Theologie. Bd. VI. Neuere Schriften. Einsiedeln-Zürich-Köln: Benziger 1965 (21968).
  • Schriften zur Theologie. Bd. 7. Zur Theologie des geistlichen Lebens. Einsiedeln-Köln: Benziger 1966 (21971).
  • Schriften zur Theologie. Bd. 8. Einsiedeln-Zürich-Köln: Benziger 1967.
  • Schriften zur Theologie. Bd. 9. Einsiedeln-Zürich-Köln: Benziger 1970.
  • Schriften zur Theologie. Bd. 10. Zürich-Einsiedeln-Köln: Benziger 1972.
  • Schriften zur Theologie. Bd. 11. Frühe Bussgeschichte in Einzeluntersuchungen. Bearbeitet von Karl H. Neufeld SJ. Zürich-Einsiedeln-Köln: Benziger 1973.
  • Schriften zur Theologie. Bd. 12. Theologie aus Erfahrung des Geistes. Bearbeitet von Karl H. Neufeld SJ. Zürich-Einsiedeln-Köln: Benziger 1975.
  • Schriften zur Theologie Bd. 13. Gott und Offenbarung. Bearbeitet von Paul Imhof SJ. Zürich-Einsiedeln-Köln: Benziger 1978.
  • Schriften zur Theologie. Bd. 14. In Sorge um die Kirche. Bearbeitet von Paul Imhof SJ. Zürich-Einsiedeln-Köln: Benziger 1980.
  • Schriften zur Theologie. Bd. 15. Wissenschaft und christlicher Glaube. Bearbeitet von Paul Imhof SJ. Zürich-Einsiedeln-Köln: Benziger 1983.
  • Schriften zur Theologie. Bd. 16. Humane Gesellschaft und Kirche von morgen. Bearbeitet von Paul Imhof SJ. Zürich-Einsiedeln-Köln: Benziger 1984.
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6. Sekundärliteratur: Einführungen zu Karl Rahner

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Heute kann nicht genug zu einer ersten Orientierung auf den von Albert Raffelt erarbeiteten Ergänzungsband zu den sämtlichen Werken (SW 32/2) verwiesen werden. Die umfassenden Register und die Bibliographie ermöglichen einen raschen Einblick. So kann zum Beispiel das Bibelstellenregister sehr schnell das Vorurteil entkräften Rahners Theologie sei wenig biblisch fundiert.

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Die immense Diskussion um Rahners Werk kann hier nicht dokumentiert oder gar diskutiert werden. Für das Anliegen dieser Seiten scheint es mir hinreichend zu sein, auf einige Hinführungen und jene Arbeiten zu verweisen, die für mich vor allem wichtig geworden sind. Ohne diese subjektive Perspektive wäre eine Einführung wohl gar nicht möglich.

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Zu Person und Werk: Einführungen

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Biographisch:

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  • Mit vielen Bildern: Karl Rahner. Bilder eines Lebens. Hg. P. Imhof – H. Biallowons. Benziger – Herder: Zürich–Freiburg i.Br. 1985;
  • Neufeld, Karl Heinz: Die Brüder Rahner. Eine Biographie. Freiburg-Basel-Wien 1994;
  • Eine Sammlung von Erinnerungen: Begegnungen mit Karl Rahner : Weggefährten erinnern sich. Hrsg. v. Andreas R. Batlogg; Melvin E. Michalski (Hrsg.). Freiburg i.Br.: Herder, 2006.
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Theologisch-philosophische Hinführungen:

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  • Batlogg, Andreas u.a., Der Denkweg Karl Rahners. Quellen – Entwicklungen – Perspektiven. Mainz 22005.
  • Hubert, Rudolf, Im Geheimnis leben. Zum Wagnis des Glaubens in der Spur Karl Rahners ermutigen. Würzburg 2013.
  • Lehmann, K., in: Rechenschaft des Glaubens (s.o.), 13*-53*; heute erweitert in: SW 1, XII – CXX (mit Übersicht über die Gesamtausgabe);
  • Raffelt, Albert/Verweyen, Hansjürgen: Karl Rahner, München 1997.
  • Schulz, M., Karl Rahner begegnen. Augsburg 1999 (Zeugen des Glaubens);
  • Vorgrimler, H., Karl Rahner verstehen. Eine Einführung in sein Leben und Denken. Herder: Freiburg i.Br. 1985 (auch Neuauflagen);
  • Weger, K.H., Karl Rahner. Eine Einführung in sein theologisches Denken. Herder: Freiburg i.Br. 1986;
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Für mich sind folgende Interpretationen bis heute wichtig geblieben:

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  • Fischer, Klaus P., Der Mensch als Geheimnis. Die Anthropologie Karl Rahners. Freiburg-Basel-Wien1975; oder auch vom Autor: Gotteserfahrung. Mystagogie in der Theologie Karl Rahners und in der Theologie der Befreiung. Mainz 1985.
  • Miggelbrink, Ralf, Ekstatische Gottesliebe im tätigen Weltbezug. Der Beitrag Karl Rahners zur zeitgenössischen Gotteslehre. Altenberge 1989.
  • Schwerdtfeger, Nikolaus, Gnade und Welt. Zum Grundgefüge von Karl Rahners Theorie des anonymen Christen. Freiburg-Basel-Wien 1982.
  • Endean, Philip, Karl Rahner and Ignatian spirituality. Oxford 2001.
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Zwei Sammlungen, die in Abständen die Bedeutung Karl Rahners aus verschiedener Perspektive verdeutlichen:

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  • Karl Rahner in Erinnerung. Hrsg. Albert Raffelt. Freiburger Akademieschriften Bd. 8. Düsseldorf: Patmos 1994.
  • Kreutzer, Karsten; Raffelt, Albert (Hrsg.): Anstöße der Theologie Karl Rahners für gegenwärtige Theologie und Kirche. Freiburg i.Br.: Katholische Akademie, 2019
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Informationen im Internet zu Karl Rahner (zusammengestellt von Albert Raffelt):

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http://www.ub.uni-freiburg.de/fileadmin/ub/referate/04/rahner/rahnerma.htm

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Die Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur ist von dieser Seite aus leicht zu erreichen.

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