Mo Yan

Wie urteilen

Zur Debatte über die Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Mo Yan. Von Brigitte Schwens-Harrant

Als im Oktober 2012 bekannt wurde, dass der chinesische Schriftsteller Mo Yan den Nobelpreis für Literatur erhalten würde, schlugen die Wogen hoch: Die einen nannten ihn einen Vertreter der Weltliteratur und freuten sich, dass er nun endlich auch hierzulande richtig bekannt werde.[1] Die chinesische Regierung aber feierte den Autor auch und diese Freude musste wiederum jene stutzig machen, denen Mo Yans Rolle im Staat ohnehin ein Dorn im Auge war. Mit ihm werde ein Staatsschriftsteller ausgezeichnet, empörte man sich, und auch Landsleute wie Ai Weiwei übten heftige Kritik. „Einen Nobelpreis an jemanden zu geben, der von der Realität abgehoben lebt, ist eine rückständige und unsensible Verfahrensweise“: Dieser Satz machte die Runde im Internet. Sein harsches Urteil nahm Ai Weiwei zunächst wieder zurück, nachdem sich Mo Yan bei seiner Pressekonferenz für die Freilassung des inhaftierten chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo eingesetzt hatte: "Ich möchte Mo Yan wieder in den Armen des Volkes begrüßen. Wenn diese Art von Mut das Ergebnis ist, hoffe ich, dass noch mehr chinesische Schriftsteller Nobelpreise erhalten." [2]

Die Debatte um den Literaturnobelpreisträger zeigt – wie so viele Debatten des Literaturbetriebs – einmal mehr, dass es auch um Politik geht, konkreter und enger: um die Frage nach der richtigen politischen Einstellung  und Handlung: Darf man, wie Mo Yan es für sich immer wieder beanspruchte, im Schreiben Stellung beziehen, statt auf die Straße zu gehen? Was auch wieder einmal sichtbar wurde, sind unterschiedliche Erwartungen an und das Verständnis von Literatur. Wer darf sagen, was Literatur sein darf oder gar sein muss? Auch die Schwierigkeit der Literaturberichterstattung wird deutlich, vor allem wenn, wie es bei Mo Yan der Fall ist, der Autor nicht beliebt, nebenan zu wohnen und bereitwillig und politisch korrekt (in diesem Fall: für das westliche Feuilleton) Rede und Antwort zu stehen.


1.

Beginnen wir mit letzterem, der Literaturberichterstattung und ihren – auch der knappen Zeit, in der sie entstehen muss, geschuldeten – Mängeln. Frankfurter Buchmesse 2012, wie jedes Jahr wird der Nobelpreisträger bekannt gegeben. Diesmal also: Mo Yan. Viele Bücher sind zu diesem Zeitpunkt von ihm bereits ins Deutsche übersetzt – um die Beobachtungen auf diesen Sprachraum zu fokussieren – „Das rote Kornfeld“ etwa wurde sogar verfilmt. Die einen kennen seine Werke, die anderen nicht. Kaum jemand kennt ihn selbst. Dennoch müssen Journalisten nun flux kommentieren, was zu dieser Auszeichnung zu vermelden ist: Das müssen sie, unabhängig ob sie sein Werk gelesen haben oder nicht, vor allem aber auch, ohne genauere Innensicht in die chinesischen Verhältnisse zu haben: Was die meisten vom Regime wissen, wissen sie durch die westlichen Korrespondenten, durch die Aussagen der Exilanten und von Dissidenten, von denen nicht wenige verschwunden sind: Unterdrückung der Meinungsfreiheit, Gefangenschaften, Hausarrest, Todesstrafe.

Dass Mo Yan in einem Regime lebt und schreibt, von dem solche Nachrichten zu vernehmen sind, ist per se verstörend. Denn dass das nicht ohne ein gewisses Maß an Anpassung geht, ist anzunehmen. Wie dieses gewisse Maß aussieht, weiß man nicht. Man weiß aber, dass Mo Yan sogar ein Funktionär ist, nämlich stellvertretender Vorsitzender des chinesischen Schriftstellerverbandes. Auch das macht ihn verdächtig.[3]Wie er diese Funktion ausübt, darüber kann man hier wiederum schwer etwas sagen. Auch seine Gegner scheinen nicht sehr viel parat zu haben, außer dem Vorwurf, er habe wie 99 andere Autoren 2002 einen Teil der Rede Mao Zedongs per Hand abgeschrieben, für einen offiziellen Jubiläumsband anlässlich des 70. Jahrestages der Rede,[4] sickerte nicht viel Konkretes in die westlichen Medien. Man erinnerte sich aber auch an seinen Auftritt im Rahmen der Frankfurter Buchmesse 2009, als China Gastland war und die offizielle chinesische Delegation aus Protest gegen die Symposiumsteilnahme von Dissidenten den Saal verließ: Mo Yan ging damals mit. Öl ins Feuer dieses Bildes goss er selbst: In seiner Pressekonferenz vor der Preisverleihung in Stockholm sprach er davon, dass Zensur – wie die lästigen Sicherheitskontrollen auf den Flughäfen – „ein notwendiges Übel“ sei, und es Ähnliches auf der ganzen Welt gebe. „Nur der Grad der Zensur sei unterschiedlich.“[5]

Nun ist aber das Pauschalurteil, wer im repressiven System bleibt und dort wirkt, sei per se Parteigänger und Mitläufer und deshalb moralisch zu diskreditieren, ebenso falsch wie das Gegenstück, für Exilliteratur gehöre Kritik an der Heimat zur Political Correctness und vor allem zum Geschäft. „Wenn alle weinen, dann sollte es einen geben, der nicht weint“ [6], sagte Mo Yan bei seiner Rede in Stockholm, die die einen als „bauernschlau“ (da er betont naiv als Geschichtenerzähler auftrete[7]), die anderen als „schlicht“ und „enttäuschend“[8] bezeichneten. Im Interview mit dem Spiegel setzte Mo Yan nach: Wenn er gedrängt werde, sich „wieder und wieder zur genau gleichen Sache zu äußern“, verweigere er sich. „Mich erinnern diese Rituale der Wiederholung an die Kulturrevolution. Ich rede, wenn ich es will. Und wenn ich es nicht will, dann wird mich auch kein Messer an meiner Kehle dazu bringen.“[9] Spricht das nun gegen ihn oder für ihn, aus Sicht der westlichen Political Correctness?

 

2.

Nun wurde Mo Yan nicht mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, sondern für seine Literatur. Sie ist zunächst einmal, was sie ist: erzählend. In ihr könnten aber auch jene fündig werden, die Mo Yans explizite politische Stellungnahmen gegen das Regime vermissen. Denn seine Texte erzählen – entweder in der Geschichte oder in der Gegenwart angesiedelt, aber auch die Geschichte erzählt viel über die Gegenwart – viel von der chinesischen Gesellschaft: heil ist sie keineswegs. [10] Die Spur der Gewalt, die Chinas Geschichte in Mo Yans Geschichten durchzieht, ist sogar ziemlich auffällig. Er stellt sie ausschweifend dar und liefert China damit gerade keinen Spiegel eines perfekten Staates. Das China seiner Texte ist ungerecht und gewalttätig, ein Land der Folter und des Missbrauchs.

Auffällig ist außerdem, dass in Mo Yans Texten aufmüpfige Figuren agieren, an die Menschlichkeit appellieren und Gerechtigkeit und Bestrafung der korrupten Funktionäre einfordern. Auch wenn sie damit Kopf und Kragen riskieren. „Die Knoblauchrevolte“ etwa beginnt mit einer brutalen Festnahme durch das „Amt für öffentliche Sicherheit“: Gao Yang hat aus Protest gegen die Preispolitik die Kreisverwaltung verwüstet. Nun wird er abgeholt. Der Roman erzählt von Korruption und Misswirtschaft des Beamtenapparats und vom Aufstand der Bauern dagegen. Er erschien 1988, ein Jahr vor dem Massaker am Tiananmen-Platz. Angesichts dessen erscheint die Begründung des Nobelkomitees, Mo Yan vereine „mit halluzinatorischem Realismus Märchen, Geschichte und Gegenwart“[11], erstaunlich harmlos.

Die aufmüpfigen Figuren seiner Literatur sind meist einfache Leute am Land. Die zuhauf direkt geäußerte Kritik an den Behörden findet oft in direkter Figurenrede ihren Platz. Vor allem Frauen sagen, was sie denken. Auch die Alkoholisierten sprechen ungebremst: „Ihr bestimmt schon über Himmel und Erde, und nun meint ihr, ihr könnt noch bestimmen, wann und wie das Volk seine Kinder bekommt?“[12]

Im Roman „Die Schnapsstadt“ ist China überhaupt ein Land, das nach Alkohol riecht.[13] „Mein Verhältnis zum Alkohol ist vierzig Jahre alt. Vor vierzig Jahren wurde unsere Volksrepublik gegründet.“[14] Auf dieser Basis kann man allerlei als Metapher lesen, sich etwa auch fragen, was es bedeutet, wenn die Leute wegen Brennspiritus erblinden. In diesem Alkoholdunst geht Sonderermittler Ding Gou’er einem anonymen Brief nach, der den Vorwurf äußert, in einer Zeche würden Kinder geschmort und gegessen. Die Geschichte des Ermittlers, der versucht herauszufinden, ob dort tatsächlich die Revolution ihre Kinder frisst, wird mehrfach unterbrochen durch einen Briefwechsel zwischen Li Yidou, Doktorand der Alkoholkunde, der Schriftsteller werden will, mit einem gewissen Mo Yan. Dieser erfahrene Autor liest die ihm geschickten Texte und kommentiert sie, ironisiert sich dabei aber selbst, indem er meint, seine Sätze dürfe man nicht ernst nehmen, sie wären in Volltrunkenheit geschrieben.

Es sind Brechungen und Grotesken wie diese, die es ermöglichen, dass kritische Aussagen an der Zensur vorbeikommen und derart offen die Rolle des Schriftstellers in einem Land der Zensur diskutiert werden kann. Aber so geheuer dürften die Romane den Funktionären selbst nicht gewesen sein: „Die Schnapsstadt“ erschien zunächst nur in Taiwan. Man kann diese Literatur ein postmodernes Spiel nennen, man kann darin aber ein Umgehen (und die Kritik an) der Zensur lesen. Das satirische Antlitz ist jedenfalls unübersehbar, etwa in der Diskussion über jenes Gericht, das die Wappentiere des chinesischen Volkes im Namen trägt: „Drache und Phönix glücklich vereint“. Für dieses Gericht der kantonesischen Küche verwende er aber, schreibt Li Yidou, die äußeren Geschlechtsorgane weiblicher und männlicher Esel. „Ich fürchte, die Kritik wird ein Gericht wie dieses mit seinem offensichtlich bourgoisen Liberalisierungspotenzial nicht akzeptieren.“ (195) Es handle sich um eine kulinarische Spezialität, schreibt der fiktive Mo Yan seinem jungen Schriftstellerkollegen zurück, sie habe daher keine Klassenzugehörigkeit und könne infolgedessen auch nicht mit der Begründung angegriffen werden, sie leiste bourgoisen Liberalisierungstendenzen Vorschub. Li Yidou brauche sie also nicht aus seinem Text streichen …

Und was sagt die Ironie der Wahl seines Pseudonyms Mo Yan über den Autor? „Ich habe beschlossen, mich Mo Yan (‚der Sprachlose‘) zu nennen, was in ironischer Umkehrung ‚lieber sterben als schweigen‘ bedeutet“, erzählte Mo Yan 2009 der „Zeit“. „In diesem Sinn höre ich in einer an Gedächtnisverlust leidenden Zeit nicht auf, Bücher zu schreiben, die die Vergangenheit erkunden. Die Figur Mo Yan, die ich bin, ohne ich zu sein, geht als Aufklärer vor, um geschickt mit den heiklen Abschnitten der chinesischen Geschichte umzugehen.“[15]

Auch mit dem Roman „Frösche“, der nun im Frühjahr im Hanser-Verlag auf Deutsch erschienen ist, beweist Mo Yan seinen kritischen Blick in Chinas Geschichte und Gegenwart. Im Fokus der Kritik steht die Tötungsgeschichte, verursacht durch die Einkindpolitik. Vorauseilender Gehorsam von Parteifunktionären führt zu einer Brutalität an Zwangsabtreibungen und -sterilisationen, die ihresgleichen sucht und die Mo Yan bis in die Details erzählt: selbst Schwangere, die sich und ihr Ungeborenes schwimmend zu retten versuchen, werden noch verfolgt; die Häuser der Nachbarn werden dem Erdboden gleichgemacht, um die Schwangeren, die sich versteckt haben, dazu zu bringen, sich zu stellen etc. Bis in die Gegenwart des kapitalistischen China reicht die erzählte Zeit, und an dieser lässt Mo Yan auch kaum ein gutes Haar. 

Es ist ein äußerst aktuelles Thema, das Mo Yan in diesem Roman aufgreift, die chinesische Bevölkerung äußert zunehmend ihren Protest gegen die Geburtenpolitik der Regierung. In seinem Nachwort, verfasst 2009, geht der Autor sehr konkret auf die Aktualität des Themas ein: „Es ist immer mein Ziel, mit meiner Literatur heikle Themen anzusprechen, denn ich finde, dass die Literatur und der menschliche Geist sich mit den Problemen der Menschen, ihren Leiden und ihrem Schicksal befassen sollen... Aber wenn der Autor sich heiklen Fragen widmet, ist er der Kritik ausgesetzt, und man rügt ihn der Liebedienerei gegenüber dem Westen.“ (501) Und Mo Yan schließt sein Nachwort und das Buch mit dem Satz: „Wenn andere sich eines Verbrechens schuldig machen, bin ich mitschuldig.“ (502) Es sind wohl die Fiktion und ihre Mittel, die ermöglichen, dass ein solcher Roman in einem Land erscheinen kann, aus dem ein Menschenrechtler wie der blinde Chen Guangcheng fliehen musste, der sich gegen erzwungene Abtreibungen engagierte.

 

3.

In den Reaktionen auf den Roman „Frösche“ kann man das Erstaunen lesen: „Seltsam, dass man diesen Schriftsteller für einen Staatsdichter halten konnte“, heißt es etwa in der Süddeutschen.[16] Jene, die von der Literatur politische Stellungnahmen erwarten, können nun also beruhigt sein. Mo Yan liefert sie in seinen Texten. Damit sind wir bei der dritten Frage, die diese Debatte – und viele Debatten – durchzieht. Es geht ja auch um das Verständnis von Literatur: Während Literatur hierzulande – also jedenfalls nach der Auflösung der DDR – thematisch „frei“ sein darf, wird offensichtlich von Literatur in restriktiven Regimen erwartet, dass sie politisch engagiert ist. Das beinhaltet neben der Forderung, Autoren müssten – wie es hierzulande im Feuilleton ja gang und gebe ist – als öffentliche Personen auftreten und politische Statements abgeben (eine solche Verpflichtung übersieht, wie unmöglich das in derartigen Regimen ist, und Mo Yan verweigert sie wohl auch aus diesem Grund), die Erwartung gilt aber eben auch für die Literatur (in dieser Hinsicht erfüllt Mo Yan die Ansprüche). Die Erwartung ist verständlich, aber dennoch bleibt die Frage: Müssen Autoren zwangsmäßig über Grausamkeiten in ihrem Land quasi journalistisch schreiben? Liao Yiwu etwa, selbst ein Opfer, versteht sich, wie er selbst in einem Interview sagte, als „Aufnahmegerät“[17]. Die Literatur solle für eine breite Masse die Erinnerungskultur bewahren. In seinem Buch „Die Kugel und das Opium“ versuchte Liao Yiwu denn auch durch Interviews mit Augenzeugen und Angehörigen das Massaker am Tiananmen Platz unvergessen zu machen: eine politisch bedeutende Erinnerungsarbeit, auf dass das Unrecht – und die Opfer! – nicht vergessen werden. Das wäre die „journalistische“ Methode des Schriftstellers.

Mo Yan, so Liao Yiwu, "ziehe sich in die Welt der Kunstfertigkeit zurück. Er erhebe sich damit über die Wahrheit." [18] Das klingt doch sehr nach Platons Vorwurf, Literatur sei Lüge. Dass die Zensur durchaus auch fiktionale Werke umfasste, straft diesen Vorwurf Lügen. Die Mächtigen wussten offensichtlich immer von der subversiven Kraft auch fiktionaler Literatur. Und wenn schon politischer Anspruch: Möglicherweise ist innerhalb eines solchen Regimes die Fiktion der einzig mögliche Weg? Jedenfalls lesen Massen von Chinesen mit Mo Yans Büchern Geschichten aus den Dörfern, die sie kennen – und wo Menschen einander das antun, was sie auch kennen: korrupte Beamte, gefolterte Aufständische.

Mo Yan, dem es, wie Romane wie „Die Schnapsstadt“ beweisen, keinesfalls an Intellekt fehlt, anders als es Andreas Breitenstein in der NZZ behauptet[19], diskutiert die Fragen nach Literatur oder Reportage in seinen Romanen. Der Mo Yan des Romans „Die Schnapsstadt“ schreibt der anderen Schriftstellerfigur Li Yidou nach Lektüre eines seiner Texte, es sei zum Glück ein fiktionaler Text, denn wenn es eine Reportage wäre, gäbe es großen Ärger. Worauf Li Yidou schreibt, die Erzählung sei zwar keine Reportage, aber wahr. Das könnte ein Schlüssel sein zum Mo Yan’schen Literaturverständnis. Er wählt die Literatur, die Groteske, die dem Land verzerrt seinen Spiegel vorhält, während Liao Yiwu die Fakten aufbewahrt, die nicht vergessen werden dürfen. Zwei Möglichkeiten, Literatur zu verstehen, und – auch wenn man sich auf die Erwartung an Literatur einigt, politisch engagiert sein zu sollen – wohl beide unverzichtbar.

Brigitte Schwens-Harrant

Brigitte.Schwens-Harrant@uibk.ac.at

 



[1] Iris Radisch: Es ist Weltliteratur! Die Romane des chinesischen Literaturnobelpreisträgers Mo Yan sind großartig und befremdend. In: Die Zeit, 19.10.2013, S. 49.

[2]Zitiert nach Thomas Steinfeld:: In den Armen des Volkes. Ai Weiwei widerruft Kritik an Literatur-Nobelpreis für Mo Yan. In: Süddeutsche Zeitung, 15. 10. 2012, S. 11.

[3] „Andererseits ist er ein regimetreuer hoher Literaturfunktionär, der wenig tut, um inhaftierten und gefolterten Kollegen zu helfen.“ Mo Yan - und die Halluzination der Nobelpreisjury. In: Die Welt, 12. 10. 2012, S. 1.

[4] Vgl. Wieland Freund. Halluzinatorische Wahl. Der Literaturnobelpreis für den staatsnahen Chinesen Mo Yan ist ein Affront. In: Die Welt, 12. 10. 2012, S. 3. Benedikt Voigt: „Er hat Mao Zedong gelobt“. Gemischte Reaktionen in China. In: Der Tagesspiegel, 12. 10. 2012, S. 25. Johnny Erling: Schreib das ab, Genosse Schriftsteller! Für eine Handvoll Yuan: 100 chinesische Autoren huldigen einer berüchtigten Rede Maos. Im Internet werden sie dafür verhöhnt. In: Die Welt, 30. Mai 2012, S. 23. Mo Yan hat inzwischen in einem Interview mit dem Spiegel Stellung dazu genommen. Darin meinte er einerseits, diese Rede Maos sei „heute ein historisches Dokument, das vernünftige Elemente, aber auch Fehler enthielt“, gab andererseits aber zu, auf die Anfrage eines Verlegers eitel genug gewesen zu sein, mit seiner Kalligrafie anzugeben. „Ich bin schuldig“. In: Der Spiegel, 25.2.2013, S. 124-128.

[5] Felix Lee: Literaturnobelpreis: Schriftsteller sehen rot. Wenige Tage vor der Verleihung verharmlost Nobelpreisträger Mo Yan die Zensur in China. In: Die Presse am Sonntag, 8. 12. 2012, S. 8.

[6] Zitiert unter anderem in: Johnny Erling: Wenn alle weinen, sollte es einen geben, der nicht weint. In: Der Standard, 11.12.2012, S. 24.

[7] So Andreas Breitenstein: Bauernschlau. In: Neue Zürcher Zeitung, 11.12.2012, S. 18.

[8] Kai Strittmatter "Als Mensch ein Zwerg". Die Nobelpreisrede von Mo Yan hat in China kontroverse und erwartbare Reaktionen hervorgerufen. In: Tages-Anzeiger, 10. 12. 2012, S. 25.

[9]„Ich bin schuldig“. In: Der Spiegel, 25.2.2013, S. 124-128.

[10] Vgl. im folgenden Brigitte Schwens-Harrant: Literatur unter Druck. In: Die Furche, 18.10.2012., S. 1.

[11]http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/literature/laureates/2012/

[12] Mo Yan: Frösche. Aus dem Chinesischen von Martina Hasse. München 2013. S. 84.

[13] Vgl. im folgenden Brigitte Schwens-Harrant: Der umstrittene Nobelpreisträger. Am 10. Dezember erhält er in Stockholm den Nobelpreis für Literatur: Mo Yan beschreibt in seinen Romanen das Leben in seiner Heimat China als grotesk. In: Die Furche (booklet), 6. 12. 2012, S. 4/5.

[14] Mo Yan: Die Schnapsstadt. Deutsch von Peter Weber-Schäfer. Reinbek bei Hamburg 2002. S. 46

[15] Zitiert in Fabrize Rozié: Auf dem langen Marsch zu den Dichtern des Ostens, durch die Stadt und die Nacht. Ein Streifzug durch das literarische Peking von heute auf der Suche nach dem Neuen, dem Widersprüchlichen, dem Ultramodernen und dem Uralten. In: Die Zeit, 8. 10. 2009, S. 28-29.

[16]Ulrich Baron: Vom Quäken der toten Seelen. In: Süddeutsche Zeitung, 1.3.2013, S. 14.

[17] „Ich bin ein Aufnahmegerät“. BZ-INTERVIEW mit dem chinesischen Schriftsteller und Friedenspreisträger Liao Yiwu. In: Badische Zeitung, 31.10.2012. http://www.badische-zeitung.de/lokales/freiburg/liao-yiwu-in-freiburg-ich-bin-ein-aufnahmegeraet

[18] Literatur-Nobelpreis: Friedenspreisträger kritisiert Ehrung für Mo Yan. In: Der Spiegel, 15.10.2012.

[19] Andreas Breitenstein: Bauernschlau. In: Neue Zürcher Zeitung. 11.12.2012. S. 18.