Die Horen. Jg. 53 (2008), Nr. 231

Panoramen der Anderswelt. Expeditionen ins Werk von Alban Nikolai Herbst

Die aktuelle Ausgabe der "Horen" widmet sich dem Werk von Alban Nikolai Herbst. U. a. beschäftigen sich Renate Giaccomuzzi mit Herbsts "Poetologie des literarischen Bloggens" (S. 137-150) und Ralf Schnell mit dem juristischen Konflikt um den Roman "Meere" (S. 195-204).

"Es geht aber bei der Frage nach den Grenzen der Kunstfreiheit weder um die Debatten des Literaturbetriebs noch um die Tyrannei einer imaginären Mehrheit. Es geht vielmehr, auch nach dem [...] Urteil des Bundesverfassungsgerichts noch, immer aufs Neue um die Frage nach der Qualität, dem Wert und der Geltung dessen, was wir seit dem 18. Jahrhundert 'Autonomie der Kunst' nennen. Es geht um die Frage nach der Eigengesetzlichkeit und der Eigendynamik, dem Eigensinn und dem Eigenwillen der Kunst. Es geht um Wirkungsfragen und um Prolbeme der künstlerischen Produktivität, selbstverständlich - gerade im Hinblick auf Literatur - auch um das Verhältnis von Vorbild und Nachbildung, von Realität und Entwurf, von Tatsache und Fiktion, von Lebensgeschichte und Narrativ. Es geht um Traditionsbildungen und Kontexte, soziale wie kulturelle, politische wie poetische. Es geht, mit einem Wort, um die Ausdifferenzierung der Lebens- und Wertsphären, in denen wir uns bewegen." (Aus dem Artikel von Ralf Schnell: Über die Wahrnehmung eines literarischen Kunstwerks. Rückblick auf einen verbotenen Roman: Meere von Alban Nikolai Herbst)

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