BM Johannes Hahn startete seine Österreich-Tour in Innsbruck

Als erste Universität in Österreich besuchte der neue Wissenschaftsminister Johannes Hahn am vergangenen Freitag die Landesuniversität für Tirol, Südtirol und Vorarlberg. Im Rahmen seiner Tour stellt er sich den heimischen Universitäten vor und erkundigt sich vor Ort über Aktivitäten sowie Probleme in Forschung, Lehre und Verwaltung.
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v.l. Dr. Harald Gohm, Rektor Manfried Gantner, Wissenschaftsminister Johannes Hahn und Nationalrätin Karin Hakl werden von Prof. Günther Bonn (Bildmitte) durch die Labors der Chemischen Institute geführt.

Wissenschaftsminister Hahn stellte dem Rektorat im Rahmen seines Antrittsbesuchs ein sehr gutes Zeugnis aus, denn Innsbruck habe sich seiner Ansicht nach in den letzten Jahren „hervorragend entwickelt“. Die Universität ist für den nationalen und vor allem internationalen Wettbewerb gerüstet. Imponiert hat Wissenschaftsminister Hahn das Ziel aus der Bewerbung des Rektors Manfried Gantner, sich unter den Top 50 Universitäten in Europa klassieren zu wollen. Diese Zielsetzung sei ambitioniert, aber aufgrund der geschaffenen Rahmenbedingungen in Innsbruck auch realistisch zu erreichen.

 

Besonderes Interesse zeigte Wissenschaftsminister Hahn an der Forschung im Bereich der Innsbrucker Chemie. Prof. Günther Bonn, stv. Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, präsentierte neue Forschungsmethoden im Bereich der Prostatadiagnostik. Mit Einsatz neuer Massenspektronomie-Techniken konnte die Entdeckungswahrscheinlichkeit von Prostatakrebs von 30 Prozent auf bis zu 80 Prozent erhöht werden. Bonn sorgte u.a. vergangenen Sommer mit der Gründung eines Biomarker-Zentrums in Peking für Furore. (Innsbruck exportiert Know-how nach Peking)

 

Anschließend führten Prof. Günter Bonn und Prof. Bernd Rode eine Delegation angeführt von Wissenschaftsminister Hahn durch die Labors der Chemischen Institute. Wissenschaftsminister Hahn zeigte sich beeindruckt und stellte im Zuge der Begehung eine Erhöhung der Forschungsbudgets in Aussicht. Mehr Geld soll es vor allem für Postdocs geben. Sie sollen um 150 bis 180 auf insgesamt 1.000 in Österreich erhöht werden.

 

Zur Entscheidung des Innsbrucker Senats in der Frage der Rektorswahl (Beschluss des Senats zur Rektorswahl) äußerte sich Wissenschaftsminister Hahn ebenfalls sehr klar: „Es scheint mir, dass die Uni Innsbruck auf einer Überholspur ist und auf einer Überholspur umzudrehen kann leicht tödlich sein. So weit wird es nicht kommen, aber man sollte hier bei der Auswahl klug und überlegt vorgehen.“

 

Mit dem Antrittsbesuch in Innsbruck startete Wissenschaftsminister Hahn den Reigen seiner Vorstellungsrunden an den österreichischen Universitäten. Einen Handlungsbedarf vor allem im Bereich der Finanzierung der Universitäten hat der neue Wissenschaftsminister Hahn bereits bestätigt.

 

Zur Person

Geboren wurde Hahn am 2. Dezember 1957 in Wien. Nach der Matura im Jahr 1976 begann er zunächst das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wechselte jedoch später auf Philosophie. Der Titel seiner 1987 eingereichten Dissertation lautet „Perspektiven der Philosophie heute – dargestellt am Phänomen Stadt“. Hahn ist verheiratet und Vater eines Sohns.