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Die Innsbrucker Inschriftensammlung

Geschichte der Inschriften-Sammlung am Zentrum für Alte Kulturen der Universität Innsbruck

Die Basis des Projektes ist eine Inschriftensammlung, deren Grundstein am Ende des 19. Jahrhunderts von Rudolf von Scala (1860–1919) gelegt wurde. Der erste Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Universität Innsbruck erwarb im Zuge mehrerer Romreisen zahlreiche Inschriften auf dem Kunstmarkt. Nach seinem Tod 1919 ging die Sammlung in den Besitz des Instituts über. 74 Inschriften machen sie heute zur größten Sammlung stadtrömischer Inschriften in Österreich.

Die Sammlung ist in ihrem Umfang einzigartig und von entsprechender Bedeutung für die Fachwelt. Eine der Besonderheiten der Sammlung ist ein Bruchstück einer Liste von Konsuln der römischen Republik der Jahre 139–127 v.Chr. Das Fragment war möglicherweise Teil einer Liste, die den Beamten als Kalender zur zeitlichen Orientierung diente. Der überwiegende Anteil der Sammlung sind Grabinschriften für Ehepartner/innen, Familienangehörige und Soldaten sowie einige Ehreninschriften. Darüber hinaus finden sich unter den Exponaten eine Weihinschrift, eine Bauinschrift und ein Ziegelstempel.

Die Sammlung durchwanderte im Verlauf Ihrer gut 100-jährigen Geschichte in Innsbruck räumlich bedingt mehrere Standorte. Zunächst war sie am ehemaligen Institutsstandort im Gebäude der Hauptuniversität Innsbruck ausgestellt. Nach der Übersiedlung des Instituts in den an die Hauptuniversität angegliederten neuen Campus Innrain im Jahre 1981 bot sich keine geeignete Aufstellungsmöglichkeit mehr, sodass die Inschriften in einem Depot verwahrt werden mussten. In den 1990er Jahren wurden sie nach einer Restaurierung in der Restaurierungswerkstätte des damaligen Instituts für Klassische Archäologie in der Templstraße aufgestellt.

Seit der Übersiedlung mehrerer Institute und Fachbereiche in das neu gegründete Zentrum für Alte Kulturen im März 2008 sind sie im Raum der Schrift (2009) untergebracht und auf Anfrage einem interessierten Publikum zugänglich.